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Volatilität in der Kryptowelt: Ursachen und Folgen

Kryptowährungen sind, zumindest rein aus Anlegersicht, für drei Dinge bekannt: Ihre teilweise exorbitant hohen Renditen, mögliche schmerzhafte Quasi-Totalverluste und natürlich die Volatilität, die beidem vorausgeht. Anleger in Kryptowährungen sollten also starke Nerven mitbringen, wobei die Volatilität mitsamt ihren Folgen ebenso als Chance begriffen werden kann.

Image by Miloslav Hamřík from Pixabay

Warum sind Kryptowährungen so volatil?

Die Gründe dafür sind vielfältig, wobei häufig zusammenhängende Ursachen de facto als Multiplikator der volatilen Effekte wirken. Zunächst einmal haben Kryptowährungen keinen inhärenten und inneren Wert. Anders als ein Unternehmen, wie beispielsweise Apple, das konkret Produkte und Dienstleistungen verkauft, Umsätze und Gewinne erzielt, gibt es bei Kryptowährungen eben nur den Coin – und der ist gerade so viel wert, wie sich aus der Nachfrage und dem Angebot danach ergibt.

Dadurch fehlen wichtige Orientierungspunkte, denn so ist beispielsweise keine Fundamentalanalyse möglich. Das verdeutlichen bereits die verschiedenen „Expertenmeinungen“ zu künftigen Kursen: Da sieht ein Experte den Bitcoin bald bei 1 Million US-Dollar, ein anderer „Fachmann“ sieht ihn bei 200.000 US-Dollar und der dritte „Analyst“ bei 2.000 US-Dollar. Diese Expertenmeinungen sind natürlich das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind: Die Spanne der Ziele deshalb so groß, weil gar keine nachvollziehbare Bewertung möglich ist.

Die Solana Wertentwicklung Bitvavo in Euro verdeutlicht das ebenso wie die von anderen Kryptowährungen: Da der Preis quasi ausschließlich ohne fundamentale Bewertungsstandards anhand von Angebot und Nachfrage gebildet wird, schlagen die Kurse immer wieder massiv nach oben und unten aus. Das ist die Volatilität, für die der Krypto-Markt bekannt ist – und die sowohl auf Tages- und Wochenebene als auch über längere Zeiträume zwischen den jeweiligen Bullen- und Bärenphasen besteht.

Der Kryptomarkt ist unter den Kapitalmärkten noch immer ein junges Küken

Ein weiterer wichtiger Umstand: Der Markt der Kryptowährungen befindet sich noch immer in der Findungsphase. Die erste Kryptowährung (Bitcoin) ist gerade einmal etwa 15 Jahre alt, aktiv von vielen Marktteilnehmern gehandelt werden Kryptowährungen bestenfalls seit etwa 2016 – kein Vergleich also zu den jahrzehntealten Aktien- und Anleihenmärkten.

Mit den Jahren und Jahrzehnten, sofern Kryptowährungen überhaupt solange eine valide und vielbeachtete Anlageklasse bleiben, wird sich die Volatilität etwas legen. Die ist selbst bei alteingesessenen Coins noch immer sehr hoch, wie der Kurs von IOTA eindrucksvoll darstellt.

Welche Folgen ergeben sich durch die hohe Volatilität?

Die hohe Volatilität, sowohl innerhalb von kurzen als auch längeren Anlagezeiträumen, fordert bei Krypto-Investoren robuste Nerven ein. Wer in Kryptowährungen investiert, sollte sich bewusst sein, dass es schlagartig deutlich hoch oder runter gehen kann. Die eigenen Emotionen dann unter Kontrolle zu halten, ist oftmals einfacher gesagt als getan: Steigen die Renditen rasant an, stellt sich schnell Gier ein und der Blick auf nüchterne Fakten wird durch eben jene versperrt. Fallen die Kurse rasant, kommt es zu massiver Panik – der meist unüberlegte Entscheidungen folgen.

Für Daytrader und andere Trader ist das ein Paradies: Denn aktive Trader, vor allem solche mit sehr kurzen Haltezeiten, verdienen ihr Geld hauptsächlich mit Volatilität. Wer sich eher der Buy-and-hold-Fraktion zuordnet, sollte sich von kurzfristigen Kursausschlägen nicht aus der Ruhe bringen lassen und an der gewählten Strategie festhalten.

Volatilität muss keine negativen Folgen haben – wenn man sich frühzeitig darauf einstellt

Am Frankfurter Parkett lautet eine alte Börsenweisheit: „Ohne Vola keine Cola“ – gemeint ist damit, dass Renditen eben auch durch das Ausnutzen und/oder Aussitzen von Volatilität gemacht werden. Wem das zu viel wird, sollte Investitionen in den Kryptomarkt entweder komplett meiden oder das Krypto-Portfolio einfach für einige Wochen und Monate schließen, Tee trinken und in einer besseren Marktphase noch einmal reinschauen.

Mediennerd
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