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Suizid – Reden wir darüber

Suizid – Reden wir darüber ist ein Buch aus dem Mabuse Verlag und erschien am 1. September 2024. 

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Suizid – Reden wir darüber

Nimmt sich eine nahestehende Person das Leben, bleiben Mitmenschen meist wortlos zurück. Und es passiert täglich. Mit 34 Jahren verlor Céline Humm ihre Mutter durch Suizid. Sie spürte schnell, dass diese Geschichte aufgearbeitet werden muss, für sie selbst, aber auch für ihre fünf Kinder. Durch ihren offenen Umgang und ihre nahbare, verletzliche Art gelang es ihr, verschiedenste Geschichten von Betroffenen einzusammeln: von Hinterbliebenen über Zugführer bis hin zu Menschen, die sich beruflich mit dem Thema beschäftigen. Wer sind die, die zurückbleiben? Wie gelingt es weiterzugehen? Wieso ist das Thema immer noch behaftet mit Schuld und Scham? Was sagen Fachpersonen zu alldem? Céline Humm fand ihre Antworten und lernte loszulassen – und Frieden zu finden.

„Suizid – Reden wir darüber“ von Céline Humm ist ein Buch, das ein Thema in den Mittelpunkt stellt, das oft in unserer Gesellschaft tabuisiert wird: Suizid. Humm, die selbst die Erfahrung machen musste, ihre Mutter durch Suizid zu verlieren, hat es geschafft, mit diesem Buch einen Raum zu schaffen, in dem das Schweigen durchbrochen wird. Ihr Ansatz ist authentisch und ehrlich, da sie nicht nur ihre eigene Geschichte aufarbeitet, sondern auch die Perspektiven anderer Betroffener einbezieht. Dadurch entsteht eine Verbindung zwischen persönlichem Leid und gesellschaftlicher Verantwortung, die für viele Menschen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen, besonders wichtig ist. Was das Buch für mich besonders lesenswert macht, ist die Art und Weise, wie Humm die unterschiedlichen Erfahrungen von Menschen zusammenführt, die auf verschiedene Weise mit Suizid konfrontiert wurden – sei es als Hinterbliebene, als Personen, die beruflich mit Suizid zu tun haben, oder als Menschen, die selbst Suizidgedanken hatten. Durch diese Vielfalt der Perspektiven gelingt es ihr, ein vollständiges Bild des Themas zu zeichnen, das weit über die persönliche Ebene hinausgeht.

Ein zentraler Aspekt des Buches ist die Frage, warum das Thema Suizid nach wie vor mit so viel Schuld und Scham behaftet ist. Humm beleuchtet in ihren Gesprächen mit Hinterbliebenen, Fachleuten und Menschen aus dem Berufsalltag, wie diese Gefühle entstehen und was man dagegen tun kann. Dabei schafft sie es, den Leser zu sensibilisieren, ohne mit dem Finger zu zeigen oder die Schuldfrage zu überbetonen. Vielmehr geht es darum, das Leid und die oft überwältigenden Emotionen zu verstehen und den Betroffenen dabei zu helfen, einen Weg zur Heilung zu finden. Besonders berührend fand ich den offenen, verletzlichen Ton, den Humm im Buch anschlägt. Sie macht keinen Hehl daraus, dass auch sie selbst eine lange Reise der Verarbeitung hinter sich hat. Diese persönliche Verbindung verleiht dem Buch eine Authentizität, die ich in anderen Werken über dieses Thema oft vermisse. Es ist spürbar, dass Humm selbst durch den Verlust ihrer Mutter viel über den Umgang mit Trauer, Schuld und den eigenen Emotionen lernen musste und diesen Prozess nun mit ihren Lesern teilt.

Neben den persönlichen Geschichten bringt Humm auch wissenschaftliche und gesellschaftliche Aspekte ein. Sie spricht mit Fachleuten, die einen professionellen Blick auf das Thema werfen und erklärt, warum es so wichtig ist, offen über Suizid zu sprechen, um Prävention zu ermöglichen und Betroffenen zu helfen. Diese Balance zwischen persönlicher Erfahrung und fachlicher Expertise ist für mich einer der großen Stärken des Buches. Was ich ebenfalls hervorheben möchte, ist der Schreibstil von Céline Humm. Trotz der Schwere des Themas schreibt sie auf eine einfühlsame und gut verständliche Weise, die es auch Menschen ohne Vorkenntnisse ermöglicht, den Inhalt zu erfassen und mit den behandelten Themen in Resonanz zu treten. Es ist ein Buch, das sich an alle richtet – ob sie nun selbst betroffen sind, jemanden kennen, der betroffen ist, oder einfach mehr über das Thema erfahren möchten.

Ein weiterer Punkt, der mir gefallen hat, ist die Gestaltung des Buches. Es ist kompakt, aber dennoch umfassend. Mit 175 Seiten hat es die perfekte Länge, um das Thema gründlich zu behandeln, ohne den Leser zu überfordern. Der Verlag Mabuse hat hier ein Buch herausgebracht, das durch seine Aufmachung und die klare Strukturierung dazu einlädt, immer wieder hineinzulesen und nachzudenken. Insgesamt hat mich „Suizid – Reden wir darüber“ sehr bewegt. Es ist ein Buch, das dazu ermutigt, über schwierige Themen zu sprechen, und das zeigt, wie wichtig es ist, das Schweigen zu durchbrechen. Céline Humm hat eine beeindruckende Arbeit geleistet, indem sie ihre eigene Geschichte mit den Geschichten anderer verbindet und so einen wertvollen Beitrag zur Enttabuisierung des Themas Suizid leistet.

Dieses Buch ist für alle, die sich mit dem Thema Suizid auseinandersetzen müssen oder möchten. Es bietet keine einfachen Antworten, aber es eröffnet einen wichtigen Dialog und gibt den Betroffenen eine Stimme, die oft nicht gehört wird. Für mich war es eine bereichernde und tief bewegende Lektüre​.

Suizid – Reden wir darüber

8.3

Aufmachung

8.0/10

Umfang

8.2/10

Schreibstil

8.5/10

Thema

9.0/10

Aufbau

8.4/10

Lesbarkeit

8.3/10

Illustrationen

8.0/10

Umsetzung

8.2/10

Hat mir besonders gefallen

  • Céline Humm teilt ihre eigene Geschichte und die anderer Betroffener, was dem Buch eine sehr persönliche und emotionale Tiefe verleiht​
  • Das Buch beleuchtet das Thema Suizid aus vielen verschiedenen Blickwinkeln – von Hinterbliebenen bis hin zu Fachleuten – und schafft so ein umfassendes Verständnis
  • Humm schreibt auf eine einfühlsame Weise, die auch Leser ohne Vorkenntnisse anspricht, und macht es leicht, sich in die Thematik einzufühlen​
  • Neben persönlichen Erlebnissen bringt das Buch auch wissenschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven ein, was die Lektüre besonders wertvoll macht​
  • Das Buch ist gut strukturiert und trotz der schwierigen Thematik kompakt gehalten, was die Lektüre zugänglich und nicht überfordernd macht​
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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