Nicht fachliche Fachbücher von Jürgen Hargens. Bestehend aus den Büchern: Therapie … hilft doch auch nicht, oder? Psychotherapeutische Möglichkeiten … Schritt für Schritt erweitern und Möglichkeiten … und mehr.: Ein Blick hinter die psychotherapeutischen Kulissen.
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Nicht fachliche Fachbücher von Jürgen Hargens
Therapie … hilft doch auch nicht, oder?: Mit diesem Buch legt Jürgen Hargens eine weitere Geschichte vor, die in die von ihm selbst in einem Interview so genannte Reihe „nicht fachlicher Fach-bücher“ passt. Ihm liegt daran, Psychotherapie ein Stück zu normalisieren oder, um ihn zu zitieren: „Ich möchte … nicht einfach diese großartigen Geschichten schreiben, die oft mit Psychotherapie verbunden werden – harte Kämpfe, Rückschau in die Vergangenheit, Eingestehen eigener Fehler, Eintauchen in unangenehme Gefühle und was es da alles zu geben scheint. Ich möchte das alles ein wenig normalisieren. Ich finde, es ist relativ normal, Probleme zu haben, Unterstützung zu finden und sich klar oder klarer zu werden, was man oder frau erreichen möchte. Und im Alltag finden sich unglaublich viele Heldinnen-Geschichten. Nur sind sich viele Menschen überhaupt nicht bewusst, welche Heldentaten sie vollbracht haben. Denn Heldentaten gelten meist als etwas Besonderes, Großartiges, Herausragendes. Und die vielen alltäglichen Kleinigkeiten im Leben, die gemeistert werden, bleiben unerkannt.“ Wertschätzen, Ressourcen hervorheben, Erfolge erkennen, ohne das Leid schön zu reden oder zu bagatellisieren – das sind die „Zutaten“, die Psychotherapie auszeichnen. Und dazu gehört auch eine etwas andere Sprache. So nennt Hargens die Menschen, die zu ihm kommen, nicht mehr KlientInnen oder PatientInnen, sondern spricht einfach und klar von kundigen Menschen. Und, so seine Grundüberzeugung, jeder Mensch verfügt über Kundigkeit, die leider oft hinter all dem Leid und den Problemen verborgen oder versteckt bleibt.
Psychotherapeutische Möglichkeiten … Schritt für Schritt erweitern: In dieser Erzählung – dem dritten einer inhaltlich an psychotherapeutischer Praxis und Theorie orientierten Reihe, die Jürgen Hargens ein wenig selbstironisch als „nicht-fachliche Fachbücher“ bezeichnet – arbeiten psychotherapeutische ExpertInnen und Betroffene, die sog. KlientInnen, die Hargens als „kundige Menschen“ bezeichnet, daran, unterstützendes psychotherapeutisches Tun zu erweitern, etwas andere, manchmal ungewöhnliche Wege zu gehen und Gewissheiten infrage zu stellen. Kein Fachbuch, sondern eine einfühlsame und gut lesbare Erzählung als Anregung über psychische Probleme und ihren Umgang nachzudenken – gerichtet an jeden interessierten Menschen. Das Ganze begann im ersten Band („Möglichkeiten und mehr…“, ISBN 978-3-86465-158-8) mit dem Slogan: „Wenn Sie nicht mehr wissen, wie es weitergehen kann – kommen Sie vorbei“, den Angelo Meganos erfunden hatte. Mit ungeahnten Folgen … Im zweiten Band („Therapie hilft soch auch nicht, oder?“, ISBN 978-3-86465-166-3) stießen weitere Fachpersonen hinzu und sie alle erprobten weiter, unter Einbeziehung der Betroffenen (Einzelpersonen, Familien, Jugendliche), das hilfreiche Repertoire zu erweitern. In diesem dritten Band schildert Hargens einfühlsam, fachkundig und verstehbar Erleben, Reflektieren und Handeln aller Menschen aus ihren jeweils unterschiedlichen Perspektiven. Dabei verdeutlicht er, dass es nicht nur eine psychotherapeutische Unterversorgung gibt, sondern, wie es eine der Fachpersonen nennt, eine psychotherapeutische Unversorgung. So suchen alle nach erweiterten Möglichkeiten und entwerfen Ideen, nicht immer unbedingt neu, aber neue Spielräume eröffnend. Darüber diskutieren sie intensiv, ihre Erfahrungen einbringend, und entwickeln Strategien, diese Möglichkeiten – schrittweise und kritisch begleitend – umzusetzen, getreu dem Motto eines Fachkollegen: Langsam vorangehen, um rasch ans Ziel zu kommen.
Möglichkeiten … und mehr.: Ein Blick hinter die psychotherapeutischen Kulissen: Jürgen Hargens gewährt uns mit seiner neuen Erzählung eine tiefen Einblick in die Praxis der psychotherapeutischen Arbeitsweise. Hargens, der selbst über 30 jahre als systemischer Psychotherapeut gearbeitet hat – weiss, wovon er schreibt. Dem interessierten Laien, vielleicht sogar dem einen oder anderen Praktiker, gewährt er einen wie immer emphatischen und verständnisvollen Blick auf die Ratsuchenden und die Komplexiztät der Herausforderung an ihre Therapeuten. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. gibt an, dass psychische Erkrankungen sind nicht nur die zweithäufigste Ursache für Krankheitstage im Beruf sind,sondern auch der häufigste Grund für Frühverrentungen. Es wird erwartet, dass die direkten und indirekten Kosten, die dadurch entstehen, in Zukunft noch weiter ansteigen werden. Derzeit kümmern sich in Deutschland rund 13.500 Psychiater gemeinsam mit weiteren Berufsgruppen um die Versorgung von insgesamt etwa 18 Millionen Menschen, die mit psychischen Krankheiten kämpfen.
Die drei Bücher von Jürgen Hargens, „Therapie … hilft doch auch nicht, oder?“, „Psychotherapeutische Möglichkeiten … Schritt für Schritt erweitern“ und „Möglichkeiten … und mehr.: Ein Blick hinter die psychotherapeutischen Kulissen“, bieten eine faszinierende und erfrischende Perspektive auf die Psychotherapie. Als Leser dieser Werke taucht man in eine Welt ein, die psychotherapeutische Prozesse nicht nur beschreibt, sondern sie auch menschlich und zugänglich macht, abseits von Fachchinesisch und klinischen Begrifflichkeiten. Hargens gelingt es, komplexe therapeutische Themen mit einer Leichtigkeit und einem gewissen Humor zu präsentieren, die sowohl Fachleute als auch Laien anspricht.
In „Therapie … hilft doch auch nicht, oder?“ begegnet uns ein therapeutischer Alltag, der von Herausforderungen und Momenten des Zweifelns geprägt ist. Hargens erzählt von der Arbeit des Therapeuten Peer Hinrichsen, dessen Begegnungen mit seinen Klienten uns tief in die Dynamiken von Familien und Einzelpersonen blicken lassen. Die Erzählungen sind dabei nicht nur emotional und intensiv, sondern sie regen auch zum Nachdenken über die alltäglichen „Heldentaten“ an, die jeder Mensch vollbringt, oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Hargens versteht es, diese Leistungen zu würdigen und die Menschen, mit denen er arbeitet, als „kundige Menschen“ zu bezeichnen – eine Terminologie, die dem Respekt und der Wertschätzung Ausdruck verleiht, die er für seine Klienten empfindet. Dieses Buch ist weniger ein Lehrbuch im traditionellen Sinne, sondern vielmehr eine Einladung, über die Rolle und die Wirkung von Psychotherapie in unserem Leben nachzudenken.
Das Buch „Psychotherapeutische Möglichkeiten … Schritt für Schritt erweitern“ knüpft an diese Themen an und geht noch einen Schritt weiter. Hier öffnet Hargens die Tür zu den Möglichkeiten, die sich in der therapeutischen Arbeit ergeben können, wenn man bereit ist, die eigenen Grenzen zu hinterfragen und zu erweitern. Das Buch ist geprägt von einem dialogischen Stil, in dem der Autor die Leser direkt anspricht und sie ermutigt, ihre eigenen Perspektiven zu reflektieren. Besonders beeindruckend ist Hargens‘ Fähigkeit, den Leser dazu zu bringen, sich selbst Fragen zu stellen und die Antworten, die sich daraus ergeben, als Teil eines größeren therapeutischen Prozesses zu sehen. Die praxisnahen Beispiele und die Einblicke in seine Arbeitsweise machen dieses Buch zu einer wertvollen Ressource für alle, die in der therapeutischen Praxis tätig sind oder sich für diese interessieren.
„Möglichkeiten … und mehr.: Ein Blick hinter die psychotherapeutischen Kulissen“ schließlich rundet diese Reihe ab, indem es den Leser noch tiefer in die Welt der Psychotherapie eintauchen lässt. Hier geht es nicht nur um die konkreten Techniken und Methoden, sondern auch um die philosophischen und ethischen Überlegungen, die diese Arbeit prägen. Hargens beschreibt auf eindrucksvolle Weise, wie er und seine Kollegen die Möglichkeiten der Therapie ständig erweitern, sei es durch neue Methoden oder durch das Erforschen neuer Wege der Zusammenarbeit. Dieses Buch ist besonders wertvoll, weil es zeigt, wie die Arbeit in der Psychotherapie niemals statisch ist, sondern sich immer weiterentwickelt – ein Prozess, den Hargens mit viel Empathie und tiefem Verständnis für die menschliche Natur beschreibt.
Jürgen Hargens, ein Pionier des lösungsfokussierten Ansatzes in Deutschland, bringt in diesen Büchern seine jahrzehntelange Erfahrung und sein tiefes Engagement für die Psychotherapie zum Ausdruck. Er hat nicht nur die „Zeitschrift für systemische Therapie“ mitbegründet, sondern auch zahlreiche Fachpublikationen verfasst, die seine Expertise und sein innovatives Denken widerspiegeln. Seine Bücher sind eine gelungene Mischung aus Theorie und Praxis, die den Leser mitnimmt auf eine Reise durch die Möglichkeiten der Psychotherapie, ohne dabei den menschlichen Aspekt aus den Augen zu verlieren. Zusammengefasst sind diese Werke von Hargens nicht nur für Therapeuten interessant, sondern auch für alle, die sich für die Tiefen und Möglichkeiten des menschlichen Geistes interessieren. Sie bieten eine inspirierende Lektüre, die gleichzeitig lehrreich und unterhaltsam ist – ein echtes Highlight in der psychotherapeutischen Literatur.
