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Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben (dtv Verlag)

Januar 2025

Nina: bald 50, geschieden, Mutter von zwei Kindern. Ihren gegenwärtigen Zustand beschreibt sie mit leichten Aggressionen, Unruhe, aufkommendem Zynismus und Brustspannen.
Autor: Anika Decker
Genre: Roman
85%
Umfang
83%
Schreibstil
85%
Thema
92%
Lesbarkeit
74%
Buchcover
60%
Illustrationen
„Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ ist ein Roman, der auf leichte, aber dennoch tiefgründige Weise wichtige Themen unserer Zeit anspricht.


80%

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben

„Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ ist ein erfrischender Roman, der humorvoll und einfühlsam zentrale Themen wie Liebe, Familie und gesellschaftliche Normen aufgreift. Die Geschichte dreht sich um Nina, eine Frau Mitte vierzig, die nach ihrer Scheidung versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Mit zwei erwachsenen Kindern und einem nicht sonderlich erfüllenden Job kämpft sie mit den Herausforderungen des Alltags, bis sie auf den fast zwanzig Jahre jüngeren David trifft. Ihre aufblühende Beziehung wirft nicht nur Fragen über gesellschaftliche Konventionen auf, sondern auch über die Erwartungen, die sie selbst an ihr Leben hat.

Anika Decker erzählt die Geschichte von Nina mit einer charmanten Mischung aus Leichtigkeit und Tiefe. Der Roman zeigt, wie Liebe in verschiedenen Lebensphasen aussieht und wie mutig es sein kann, gegen den Strom zu schwimmen. Besonders spannend ist, wie Ninas Familie, ihre Freunde und auch die Gesellschaft auf diese ungewöhnliche Beziehung reagieren, was zu vielen nachdenklichen, aber auch humorvollen Momenten führt.

Schreibstil und Sprache

Der Schreibstil von Anika Decker ist lebendig, witzig und zugänglich. Ihre Art, Dialoge zu gestalten, wirkt authentisch und bringt die Charaktere zum Leben. Dennoch könnte die Sprache an manchen Stellen etwas mehr Feinschliff vertragen, um die humorvollen Passagen und ernsten Momente noch stärker voneinander abzuheben. Die Balance zwischen Witz und Tiefgang gelingt ihr jedoch gut, sodass die Geschichte sowohl unterhaltsam als auch emotional berührend bleibt.

Ein großer Pluspunkt ist die Ich-Perspektive, aus der die Geschichte erzählt wird. Sie ermöglicht es, einen tiefen Einblick in Ninas Gedankenwelt zu bekommen und ihre Unsicherheiten, Ängste und Hoffnungen hautnah mitzuerleben. Gerade die Selbstreflexionen der Protagonistin machen sie zu einer Figur, mit der man sich leicht identifizieren kann.

Charakterentwicklung

Die Charaktere in diesem Roman sind vielschichtig und realistisch gestaltet. Nina, als Hauptfigur, steht im Mittelpunkt einer spannenden Entwicklung. Von einer Frau, die stark von gesellschaftlichen Erwartungen geprägt ist, verwandelt sie sich in jemanden, der den Mut hat, für das eigene Glück einzustehen. Ihre Beziehung zu David ist dabei nicht nur romantisch, sondern auch ein Katalysator für ihre persönliche Entwicklung.

Auch die Nebenfiguren, wie Ninas Kinder, ihre Mutter und ihre Freundinnen, sind keine bloßen Statisten, sondern tragen entscheidend zur Dynamik der Geschichte bei. Besonders beeindruckend ist, wie ehrlich und manchmal schmerzhaft die zwischenmenschlichen Konflikte dargestellt werden. Dadurch fühlt sich die Geschichte nahbar und authentisch an.

Themen und Botschaften

Das Buch setzt sich mit mehreren relevanten Themen auseinander. Besonders hervorzuheben ist die Auseinandersetzung mit Altersunterschieden in Beziehungen. Decker schafft es, die Vorurteile und gesellschaftlichen Zwänge aufzuzeigen, die oft mit solchen Beziehungen einhergehen, ohne dabei belehrend zu wirken. Gleichzeitig wirft sie Fragen darüber auf, wie viel Bedeutung wir gesellschaftlichen Konventionen beimessen und ob es nicht wichtiger ist, den eigenen Weg zu finden.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Familie. Die Beziehungen zwischen Nina und ihren Kindern sowie ihre Rolle als Tochter und Freundin werden auf eine Weise dargestellt, die viele Leserinnen und Leser an eigene Erfahrungen erinnern dürfte. Es geht um Loslassen, das Finden von Kompromissen und darum, sich selbst inmitten dieser Dynamik nicht zu verlieren.

Über die Autorin

Anika Decker hat sich in der deutschen Film- und Literaturszene einen Namen gemacht. Geboren 1975 in Marburg, ist sie vor allem durch ihre erfolgreichen Drehbücher zu den Filmen „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“ bekannt. Mit ihrem Regiedebüt „Traumfrauen“ und dem Film „High Society“ zeigte sie, dass sie auch hinter der Kamera überzeugen kann. 2019 wagte sie sich mit ihrem Roman „Wir von der anderen Seite“ in die Welt der Literatur und landete direkt einen Bestseller.

Ihr zweites Buch „Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ knüpft an diesen Erfolg an. Decker beweist hier einmal mehr, dass sie nicht nur Humor, sondern auch ein feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen hat. Ihre Geschichten sind unterhaltsam und bieten gleichzeitig Raum für Reflexion.

Fazit

„Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ ist ein Roman, der auf leichte, aber dennoch tiefgründige Weise wichtige Themen unserer Zeit anspricht. Die Geschichte von Nina und David ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Erzählung über Selbstfindung, Mut und die Suche nach einem erfüllten Leben. Anika Deckers humorvoller Schreibstil und ihre lebensnahen Charaktere machen das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre für alle, die sich von einer Geschichte berühren und zum Nachdenken anregen lassen möchten.

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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