Theaterblut

Theaterblut ist ein Roman aus dem Osburg Verlag und erschien am 23. April 2024. 

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Theaterblut

Ulrike Neuwirth ist eine begabte Ballerina. In einer Produktion von Strawinskys »Le Sacre du Printemps« tanzt sie erfolgreich die Hauptrolle. Als sie nach der Premierenfeier spätnachts heimgeht, wird sie in einer Parkanlage von einem maskierten Mann überfallen, der sie vergewaltigt. Sie schleppt sich nach Hause und geht am nächsten Tag zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Was im Folgenden geschieht, ist die Geschichte eines offenbar unheilbaren Traumas. Ihre Ballettkarriere gibt Ulrike auf. Völlig untätig bleiben mag sie nicht, und da das Theater die einzige Berufswelt ist, die sie kennt, wird sie Souffleuse beim Schauspiel. Körperliche Nähe lässt sie nicht mehr zu. Psychotherapeutische Konsultationen, Buchlektüren, religiöse Tröstungen helfen nicht. In Kopenhagen unterzieht sie sich einer klinischen Insemination. Sie wird schwanger und bringt ein Kind zu Welt, einen Sohn. Das Theater, an dem sie engagiert ist, probt eine Uraufführung. Ein deutscher Autor hat Kleists Vergewaltigungsnovelle »Die Marquise von O…« dramatisiert. Der Autor nimmt selber an den Proben teil und erweist sich als hemmungsloser Erotomane, der auch Ulrikes Nähe sucht. Sie verdächtigt ihn, ihr bis dahin nicht ermittelter Vergewaltiger zu sein. Ihr Verdacht steigert sich zur Obsession, sie versucht eine Freundin dazu zu bringen, den Dramatiker zu töten. Am Abend der Uraufführung wird der Mann in seinem Hotelzimmer erschlagen. Die Polizei beginnt ihre Untersuchungen. Hat Ulrike mit der Tat etwas zu tun?

„Theaterblut“ von Rolf Schneider, erschienen im Osburg Verlag, ist ein packender Roman, der die düsteren Abgründe der Theaterwelt und die persönlichen Kämpfe einer verletzten Seele beleuchtet. Das Buch greift auf eindrucksvolle Weise Themen wie Machtmissbrauch, sexuelle Gewalt und die daraus resultierenden psychischen Traumata auf. Der Roman erzählt die Geschichte von Ulrike Neuwirth, einer talentierten Ballerina, die nach einer erfolgreichen Aufführung von Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ brutal vergewaltigt wird. Dieses schreckliche Erlebnis wirft sie aus der Bahn und zwingt sie, ihre Karriere aufzugeben. Ulrike versucht, sich in der Welt des Theaters als Souffleuse neu zu finden, doch die Vergangenheit lässt sie nicht los. Ihre Bemühungen, durch Psychotherapie, Bücher und religiöse Tröstungen Heilung zu finden, bleiben erfolglos.

In einer mutigen Entscheidung zieht sie nach Kopenhagen, wo sie sich einer klinischen Insemination unterzieht und einen Sohn zur Welt bringt. Ihre Rückkehr in die Theaterwelt konfrontiert sie erneut mit ihren Dämonen, als ein neuer deutscher Autor Kleists Vergewaltigungsnovelle „Die Marquise von O…“ dramatisiert und an Ulrikes Theater probt. Seine Anwesenheit und sein Verhalten lassen Ulrike vermuten, dass er ihr bisher unidentifizierter Vergewaltiger sein könnte, was ihren Geisteszustand weiter destabilisiert und sie in eine obsessive Verfolgung treibt. Rolf Schneider, ein renommierter Autor und ehemaliges Mitglied der Gruppe 47, hat mit „Theaterblut“ einen Roman geschaffen, der durch seine scharfsinnige Beobachtung und Analyse von Machtstrukturen und sexuellen Abhängigkeiten im Kulturbetrieb beeindruckt. Schneider, bekannt für seine Werke „Marienbrücke“ und „Janowitz“, nutzt seine profunde Kenntnis des literarischen Milieus, um eine realistische und bedrückende Atmosphäre zu erzeugen.

Besonders hervorzuheben ist Schneiders Fähigkeit, die inneren Konflikte und die Zerrissenheit seiner Protagonistin eindringlich darzustellen. Ulrikes Versuche, nach der schrecklichen Tat ein neues Leben zu beginnen und ihrem Trauma zu entfliehen, werden mit viel Feingefühl und psychologischer Tiefe geschildert. Die Handlung nimmt immer wieder überraschende Wendungen, die den Leser fesseln und tief berühren. „Theaterblut“ ist nicht nur ein spannender Thriller, sondern auch ein wichtiges literarisches Werk, das die Schattenseiten der Glitzerwelt des Theaters offenlegt. Es ist eine Geschichte über Schmerz, Rache und den langen Weg zur Heilung. Der Roman zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie tiefgreifend die Folgen sexueller Gewalt sein können und wie schwierig es ist, in einer Welt weiterzuleben, die oft lieber wegschaut als hilft.

Ich persönlich war von „Theaterblut“ tief bewegt und beeindruckt. Die dichte Atmosphäre, die komplexen Charaktere und die tiefgründige Handlung machen dieses Buch zu einem absoluten Muss für jeden, der sich für literarisch anspruchsvolle und gleichzeitig spannende Lektüre interessiert. Schneiders Schreibstil ist präzise und einfühlsam, wodurch die emotionalen und psychologischen Aspekte der Geschichte kraftvoll zur Geltung kommen. Für Leser, die sich für Themen wie Machtmissbrauch und die psychischen Folgen von Traumata interessieren, bietet „Theaterblut“ wertvolle Einblicke und regt zum Nachdenken an. Es ist ein Buch, das noch lange nach der letzten Seite nachhallt und in Erinnerung bleibt. Insgesamt ist „Theaterblut“ ein herausragender Roman, der durch seine literarische Qualität und die Dringlichkeit seiner Thematik besticht. Rolf Schneider ist es gelungen, eine Geschichte zu schreiben, die sowohl unterhält als auch aufrüttelt.

Theaterblut

8.3

Aufmachung

8.4/10

Umfang

8.2/10

Schreibstil

8.4/10

Thema

8.4/10

Aufbau

8.3/10

Lesbarkeit

8.3/10

Illustrationen Cover

8.1/10

Umsetzung

8.3/10

Hat mir besonders gefallen

  • Packende und tiefgründige Darstellung von Themen wie Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt.
  • Eindringliche Schilderung der inneren Konflikte der Protagonistin Ulrike Neuwirth.
  • Überraschende Wendungen, die den Leser fesseln und berühren.
  • Präziser und einfühlsamer Schreibstil, der emotionale und psychologische Aspekte kraftvoll zur Geltung bringt.
  • Wichtige literarische Qualität, die sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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