Station Neun ist ein Buch aus dem A. Fritz Verlag vom 12. November 2021.
Station Neun
Ich leide an einer Angststörung. Ein Medikament macht die Krankheit erträglicher. Aber es macht auch abhängig. Bald nehme ich das Mittel täglich. So lange, bis kein Weg mehr an einem Entzug vorbeiführt. Auf Station Neun, der Entzugsstation eines Krankenhauses, werde ich langsam von der Droge entwöhnt. Da sind Alkoholiker, Medikamenten- und Drogenabhängige. Bunt zusammengewürfelt in der sterilen Krankenhausatmosphäre. Der Entzug führt mich an den Rand des Wahnsinns. Ich schreibe Tagebuch.
Ich war sehr gespannt auf das Buch, weil ich mich selbst schon lange mit Süchten aller Art interessiere und immer mal gespannt darauf war, von jemanden zu lesen, der einen Entzug gemacht hat in Form von einem Tagebuch. Tolle Idee dachte ich mir und war dann schon etwas enttäuscht von diesem Buch. Ich will eigentlich gar nicht enttäuscht sagen, das ist viel zu hart, aber leider ist es etwas so. Ich hatte ein dickes Buch erwartet, bei dem die einzelnen Tage und Empfindungen detailliert geschildert werden. Stattdessen nur Stichpunktartig fast. Sehr kurze Sätze auf weniger als das Wesentliche beschränkt.
Das fand ich so schade, weil es Potential für viel mehr gehabt hätte. Es war zwar dennoch interessant und lesenswert, aber für die Stunde in der man es liest nen 10er zu zahlen empfinde ich als zu teuer. Vor allem bietet das Buch am Ende auch kein Mehrwert. Kein Bericht über die Zeit nach der Behandlung. Ich bleibe letztendlich mit sehr vielen Fragen zurück als Leser und ja, auch mit Enttäuschung.