So wunderbar ist das Leben gemischt (Info 3)
September 2024
So wunderbar ist das Leben gemischt
Das Buch „So wunderbar ist das Leben gemischt: Mein Lebensweg als Arzt“ von Volker Fintelmann nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Reise durch die Welt der Medizin. Der Autor, ein erfahrener Arzt und ehemaliger Direktor des Hamburger Klinikums Rissen, erzählt nicht nur seine persönliche Lebensgeschichte, sondern beleuchtet auch die tiefgreifenden Veränderungen in der Medizin von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute.
Einblick in eine sich wandelnde Medizin
Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass Fintelmanns Werk weit mehr ist als eine gewöhnliche Autobiografie. Er beschreibt anschaulich, wie sich die medizinische Wissenschaft im Laufe der Jahrzehnte immer mehr auf die reine Messbarkeit und Objektivität konzentriert hat. Der Mensch, so Fintelmann, wurde zunehmend als Objekt betrachtet, dessen Eigenschaften nur noch in Zahlen und Daten gemessen werden. Diese nüchterne Betrachtungsweise ließ oft die individuelle Einzigartigkeit der Patienten in den Hintergrund treten.
Hier setzt Fintelmann an und bringt einen wichtigen Aspekt in die Diskussion ein: die ganzheitliche Sicht auf den Menschen. Er entwickelte im Laufe seiner Karriere das Konzept der „Intuitiven Medizin“, eine Synthese aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und geistigen Ansätzen. Dieses Konzept durchzieht das gesamte Buch und wird anhand zahlreicher Krankheitsgeschichten und Behandlungsansätze anschaulich erklärt. Es wird deutlich, dass der Mensch nicht nur aus einem Körper besteht, sondern auch Seele und Geist in die Heilung einbezogen werden müssen.
Über den Autor
Prof. Dr. Volker Fintelmann, geboren 1935, blickt auf eine beeindruckende medizinische Laufbahn zurück. Neben seiner Tätigkeit als ärztlicher Direktor am Hamburger Klinikum Rissen war er Gründer der Carl Gustav Carus Akademie, die sich der anthroposophisch erweiterten Medizin widmet. Fintelmann war stets darum bemüht, eine Brücke zwischen der klassischen Schulmedizin und alternativen Heilmethoden zu schlagen, was sich auch in seinen zahlreichen Publikationen und Vorträgen widerspiegelt.
Sein Ansatz, der den Menschen in seiner Ganzheit betrachtet, ist von der Anthroposophie beeinflusst, die von Rudolf Steiner begründet wurde. Diese Perspektive verleiht dem Buch eine besondere Tiefe und unterscheidet es von anderen medizinischen Biografien.
Geschichten aus dem Alltag eines Arztes
Besonders berührend sind die zahlreichen Anekdoten und Krankheitsgeschichten, die Fintelmann in seinem Werk schildert. Er erzählt von Patienten, die durch die Anwendung seiner intuitiven Medizin Heilung und Linderung erfuhren. Dabei wird deutlich, wie eng medizinisches Wissen und Empathie miteinander verbunden sind. Fintelmann gelingt es, theoretische Ansätze mit praktischen Erfahrungen zu verweben und dem Leser ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Medizin zu vermitteln.
Eine kritische Auseinandersetzung mit der modernen Medizin
Ein zentrales Thema des Buches ist die kritische Auseinandersetzung mit der heutigen Schulmedizin. Fintelmann zeigt auf, wie die Fokussierung auf Technik und wissenschaftliche Standards oft dazu führt, dass der Mensch als Individuum vernachlässigt wird. Er plädiert dafür, wieder mehr Raum für die Intuition und das ganzheitliche Verständnis zu schaffen. Für ihn ist es unerlässlich, den Patienten nicht nur als Fallnummer, sondern als einzigartiges Wesen wahrzunehmen, dessen körperliche, seelische und geistige Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden müssen.
Fazit
„So wunderbar ist das Leben gemischt: Mein Lebensweg als Arzt“ ist ein außergewöhnliches Buch, das nicht nur die Entwicklung der Medizin aus einer persönlichen Perspektive beleuchtet, sondern auch zum Nachdenken anregt. Volker Fintelmann zeigt eindrucksvoll, dass die Heilkunst weit mehr ist als reine Wissenschaft und dass Empathie und ganzheitliches Denken in der Medizin einen wichtigen Platz einnehmen sollten. Das Buch ist nicht nur für Mediziner interessant, sondern für alle, die sich mit der Frage beschäftigen, wie wir als Gesellschaft mit Krankheit und Gesundheit umgehen.
Mit seinen 536 Seiten bietet das Werk ausreichend Raum für tiefe Reflexionen und bewegende Erzählungen. Es ist ein Muss für alle, die an einer ganzheitlichen Betrachtung der Medizin interessiert sind und den Menschen in den Mittelpunkt des Heilens stellen möchten.
