Skizzen eines Schachspielers ist ein Buch aus dem Scholastika-Verlag und erschien am 10. Mai 2021.
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Skizzen eines Schachspielers
Sei es ein Erbschaftsstreit um ein Einfamilienhaus, ein Tagesablauf in einem Schülerheim kurz nach dem Ersten Weltkrieg, die zufällige Begegnung eines ehemaligen Internatszöglings mit seinem alten Rektor oder die Erinnerung an einen verstorbenen Arbeitskollegen – die Erzählungen dieses Buches behandeln vorwiegend realistische Situationen und Schicksale, aber auch historische Begebenheiten. Johannes Chwaleks Texte zeigen einen doppelten Boden, wo Wirkungen und Bedeutungen schwanken und geprüft werden. Was ergibt sich daraus für die Entscheidungsfreiheit der literarischen Figuren? Bleibt sie gleich oder verändert sie sich? Sind größere Freiheit und Würde möglich? Das herauszufinden überlässt der Autor der Leserschaft – spannend und anspruchsvoll wie ein Krimi.
„Skizzen eines Schachspielers“ von Johannes Chwalek ist ein Werk, das sich durch seine realistisch gezeichneten Charaktere und historischen Begebenheiten auszeichnet. Die Erzählungen des Buches decken eine Vielzahl von Themen ab, darunter Erbschaftsstreitigkeiten, das Leben in einem Schülerheim kurz nach dem Ersten Weltkrieg und zufällige Begegnungen, die das Leben der Figuren nachhaltig beeinflussen. Trotz dieser Vielseitigkeit bleibt der Gesamteindruck des Buches jedoch gemischt. Johannes Chwalek schafft es zweifellos, eine tiefgründige Atmosphäre zu erzeugen. Seine Texte sind durch einen doppelten Boden geprägt, der die Leser dazu anregt, die Bedeutungen und Auswirkungen der beschriebenen Situationen zu hinterfragen. Allerdings wirkt diese Mehrschichtigkeit manchmal zu konstruiert und erschwert den Lesefluss. Die Entscheidungsfreiheit der literarischen Figuren wird zwar thematisiert, aber die Antworten auf die aufgeworfenen Fragen bleiben oft vage und unbefriedigend.
Die Geschichten sind geprägt von realistischen und historischen Elementen, die die Authentizität der Erzählungen unterstreichen. Doch gerade diese Authentizität kann stellenweise zu einer gewissen Schwerfälligkeit führen. Die alltäglichen Schilderungen und das oft düstere Setting des katholischen Dorfes, in dem die 60er und 70er Jahre wie die 50er wirken, lassen die Erzählungen mitunter eintönig erscheinen. Es fehlt an Dynamik und Spannungsmomenten, die den Leser wirklich fesseln. Johannes Chwalek, geboren 1959 und Lehrer an einem Gymnasium in Mainz, bringt seine Expertise in regionalgeschichtlicher und belletristischer Literatur in dieses Werk ein. Seine Kenntnisse und sein Detailreichtum sind deutlich spürbar, doch gerade die Detailverliebtheit kann gelegentlich den Blick für das Wesentliche verstellen. Die Erzählungen neigen dazu, sich in Kleinigkeiten zu verlieren, was den Erzählfluss hemmt und die Spannung mindert.
Das Buch, veröffentlicht vom Scholastika-Verlag am 10. Mai 2021, umfasst 182 Seiten und ist in deutscher Sprache erhältlich. Es präsentiert sich als Sittengemälde eines verpappten katholischen Dorfes, voller Verlogenheit und Stagnation. Diese düstere Darstellung der Gesellschaft kann bedrückend wirken und hinterlässt beim Leser ein Gefühl der Beklemmung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Skizzen eines Schachspielers“ trotz seiner vielversprechenden Ansätze nicht durchweg überzeugen kann. Die Geschichten bieten zwar tiefgründige Einblicke und regen zum Nachdenken an, doch die schwerfällige Erzählweise und die oft düstere Atmosphäre können die Lesefreude mindern. Johannes Chwalek hat ein Werk geschaffen, das sicherlich seine Stärken hat, jedoch auch Raum für Verbesserungen lässt. Wer sich für historische und realistische Erzählungen interessiert und eine Vorliebe für detaillierte Beschreibungen hat, wird in „Skizzen eines Schachspielers“ sicherlich interessante Aspekte finden. Wer jedoch nach spannender und dynamischer Literatur sucht, könnte enttäuscht werden.
Skizzen eines Schachspielers
Hat mir besonders gefallen
- Das Buch deckt eine breite Palette von Themen ab, darunter Erbschaftsstreitigkeiten, das Leben in einem Schülerheim und historische Begebenheiten.
- Johannes Chwalek schafft es, eine tiefgründige Atmosphäre mit einem doppelten Boden zu erzeugen, die zum Nachdenken anregt.
- Die Geschichten sind geprägt von realistischen und historischen Elementen, die zur Authentizität der Erzählungen beitragen.
- Der Autor bringt seine Expertise in regionalgeschichtlicher und belletristischer Literatur ein, was sich in den detaillierten Beschreibungen widerspiegelt.
- Das Setting eines katholischen Dorfes in den 60er und 70er Jahren verleiht den Geschichten eine besondere Authentizität und Tiefe.