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Remyga oder Der Versuch ehrlich zu leben

Remyga oder Der Versuch ehrlich zu leben ist ein Buch aus dem Mitteldeutscher Verlag und erschien am 18. März 2024. 

Version 1.0.0

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Remyga oder Der Versuch ehrlich zu leben

Der sowjetische Polizist Remyga kehrt mitten in der Wendezeit aus dem Afghanistankrieg nach Litauen zurück – in ein Land, das sich im Aufbruch befindet und die Wiederherstellung seiner Unabhängigkeit anstrebt. Es ist ein Schock, ein Sprung ins kalte Wasser, denn er wird schlagartig in eine neue Realität hineinversetzt und muss den Weg vom sowjetischen „Milizionär“ zum litauischen Polizisten gehen. Traumatisiert durch den Krieg, kämpft er darum, die Kraft zu finden, in den schwierigen Wendezeiten ein ehrliches Leben zu führen, während die Gesellschaft einen gewaltigen Wandel erlebt. Er versucht, sich selbst zu verstehen, wer er ist und wie er sich verhalten soll, wenn alles, was ihm verständlich und vertraut war, zusammenbricht. Rimantas Kmita ist ein Roman über die litauische Unabhängigkeitsbewegung der Achtzigerjahre gelungen, der ein Bild des Aufruhrs auf dem Land, in der Stadt und in den Köpfen der Menschen zeichnet.

Das Buch „Remyga oder Der Versuch ehrlich zu leben“ von Rimantas Kmita, einem renommierten litauischen Autor und Medienpersönlichkeit, ist ein faszinierender Roman, der tief in die Seele eines Menschen eindringt, der sich an der Schwelle großer gesellschaftlicher Veränderungen befindet. Der Roman verknüpft geschickt persönliche Schicksale mit den Umwälzungen während der Unabhängigkeitsbewegung Litauens in den 1980er Jahren. Die Geschichte, die im Jahr 2024 vom Mitteldeutschen Verlag in deutscher Sprache veröffentlicht wurde, hat mich von Anfang an gefesselt. Im Zentrum des Romans steht Remyga, ein sowjetischer Polizist, der frisch aus dem Afghanistankrieg nach Litauen zurückkehrt. Der historische Hintergrund des Afghanistankrieges und der litauischen Unabhängigkeitsbestrebungen bietet eine dramatische Kulisse für Remygas persönliche Transformation. Er findet sich in einem völlig veränderten Litauen wieder, wo er nicht nur seine Identität als Milizionär hinter sich lassen, sondern auch einen neuen Platz in der rapide sich wandelnden Gesellschaft finden muss.

Die Darstellung von Remygas innerem Konflikt, wie er mit den Traumata des Krieges ringt und gleichzeitig versucht, seinen moralischen Kompass in einer Zeit der Unsicherheit neu auszurichten, ist meisterhaft gelungen. Kmita gelingt es, die Zerrissenheit seiner Figur in den Kontext einer Nation zu setzen, die selbst um ihre Identität kämpft. Die tiefgründige Charakterentwicklung zeigt eindrucksvoll, wie Remyga sich mit Fragen der Moral, Loyalität und persönlichen Integrität auseinandersetzt. Besonders beeindruckend ist auch die literarische Qualität des Romans. Kmita nutzt eine reiche, bildhafte Sprache, die die Atmosphäre des Umbruchs lebendig werden lässt. Die Beschreibungen von Landschaften, städtischen Szenen und den emotionalen Landschaften der Charaktere sind so lebhaft, dass man sich als Leser direkt in die Geschehnisse hineinversetzt fühlt.

Die Übersetzung von Markus Roduner trägt wesentlich dazu bei, dass die Nuancen der litauischen Kultur und Geschichte auch für deutschsprachige Leser zugänglich gemacht werden. Seine Arbeit ermöglicht es, die Tiefe von Kmitas Schreiben vollständig zu erfassen und die kulturellen Besonderheiten Litauens zu verstehen. Zusammenfassend ist „Remyga oder Der Versuch ehrlich zu leben“ ein packender und tiefgründiger Roman, der nicht nur ein individuelles Schicksal beleuchtet, sondern auch ein eindringliches Bild einer Gesellschaft im Wandel zeichnet. Rimantas Kmitas Werk ist ein bedeutender Beitrag zur Literatur über Europas jüngere Geschichte und ein Muss für jeden, der sich für die komplexen Wechselwirkungen zwischen persönlicher und nationaler Identität interessiert. Ein Buch, das lange nach dem Zuklappen nachhallt und zum Nachdenken anregt.

Remyga oder Der Versuch ehrlich zu leben

7.9

Aufmachung

8.1/10

Umfang

8.0/10

Schreibstil

8.0/10

Thema

8.0/10

Aufbau

8.1/10

Lesbarkeit

8.1/10

Illustrationen Cover

7.2/10

Umsetzung

7.8/10

Hat mir besonders gefallen

  • Der Roman stellt eindrucksvoll die innere Zerrissenheit und Transformation des Protagonisten Remyga dar, der sich in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs befindet.
  • Die Einbettung der persönlichen Geschichte Remygas in die Ereignisse der litauischen Unabhängigkeitsbewegung der 1980er Jahre bietet einen faszinierenden Einblick in eine wichtige historische Periode.
  • Kmita verwendet eine lebendige und ausdrucksstarke Sprache, die die Atmosphäre des gesellschaftlichen und persönlichen Wandels authentisch vermittelt.
  • Die Übersetzung von Markus Roduner hebt die literarische Qualität des Originals hervor und macht kulturelle sowie historische Nuancen für deutschsprachige Leser zugänglich.
  • Der Roman regt zum Nachdenken über Themen wie Moral, Loyalität und Integrität an, indem er diese in den Kontext der Herausforderungen und Entscheidungen des Hauptcharakters stellt.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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