Picchu ist ein Buch aus dem Scholastika-Verlag und erschien am 24. August 2023.
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Picchu
„Glaubst du wirklich, du kannst dich vor mir verstecken?!“ Die neunjährige Julia hat Angst. Vor einem Mann, der ihr im Traum erscheint und der trotzdem ganz real ist. Pech für Julia, dass ihre Eltern, Daniel und Teresa, nicht nur getrennt sind, sondern sich geradezu hassen. Die willensstarke Teresa ist wegen einer neuen Liebe von Nordrhein-Westfalen nach Sachsen gezogen. Daniel, ein schüchterner Grundschullehrer, will seine Tochter zurück in die alte Heimat holen. Der Streit um das Sorgerecht scheint die Eltern blind zu machen für die Nöte ihrer Tochter. Doch ist Julias Furcht vor dem Mann berechtigt oder steckt dahinter nur der verzweifelte Versuch eines Kindes, die Eltern wieder zusammenzubringen?
Das Buch „Picchu“ von Hans Peter, erschienen im Scholastika-Verlag, ist ein Meisterwerk, das mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Die Geschichte um die neunjährige Julia, liebevoll Picchu genannt, ist nicht nur spannend, sondern auch emotional tiefgründig und realitätsnah. Die Handlung beginnt mit einem verstörenden Traum Julias, in dem ein bedrohlicher Mann auftaucht. Dieses Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Erzählung und sorgt für kontinuierliche Spannung. Julia lebt in einer zerrissenen Familie: Ihre Eltern, Daniel und Teresa, sind getrennt und befinden sich in einem erbitterten Streit um das Sorgerecht. Teresa, die willensstarke Mutter, ist wegen einer neuen Liebe von Nordrhein-Westfalen nach Sachsen gezogen, während Daniel, ein schüchterner Grundschullehrer, alles daran setzt, seine Tochter zurück in die alte Heimat zu holen.
Die Dynamik zwischen den Charakteren ist beeindruckend. Teresa findet in Robert, einem charismatischen Abenteurer, eine neue Liebe, die ihr verspricht, sie aus ihrem unspektakulären Leben zu reißen. Dies weckt in Julia einen inneren Konflikt, da sie hin- und hergerissen ist zwischen der neuen aufregenden Welt, die Robert ihr bietet, und der tiefen Verbundenheit zu ihren Eltern. Daniels Wandel vom zurückhaltenden Lehrer zum entschlossenen Beschützer seiner Tochter ist beeindruckend und verleiht der Geschichte eine zusätzliche emotionale Tiefe. Hans Peter gelingt es meisterhaft, die inneren Konflikte und die Gefühlswelt der Charaktere zu beleuchten. Besonders berührend ist die Darstellung von Julias Angst und ihrem verzweifelten Versuch, die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich zu ziehen. Die Frage, ob Julias Furcht vor dem Mann berechtigt ist oder ob sie nur ein verzweifelter Versuch eines Kindes ist, die Eltern wieder zusammenzubringen, bleibt lange offen und sorgt für zusätzliche Spannung.
Ein dramatischer Höhepunkt des Buches ist die Enthüllung von Roberts gewalttätiger und instabiler Seite, die die Handlung in einen Strudel aus Gefahr und Spannung zieht. Die Zuflucht von Julia und Teresa bei einer Tante und Roberts verzweifelte Suche nach ihnen treiben die Spannung auf die Spitze. Hans Peter zeigt hier ein außergewöhnliches Talent darin, die Spannung kontinuierlich aufzubauen und den Leser immer tiefer in die Geschichte hineinzuziehen. Besonders hervorzuheben ist auch der Erzählstil des Autors. Die lebendige und anschauliche Sprache macht das Buch zu einer kurzweiligen und dennoch tiefgründigen Lektüre. Hans Peter schafft es, universell nachvollziehbare Themen wie Liebe, Loyalität und die Komplexität familiärer Beziehungen auf eine Weise zu behandeln, die sowohl unterhaltsam als auch emotional berührend ist.
Die Auflösung der Geschichte ist realistisch und hoffnungsvoll zugleich. Sie bietet kein traditionelles Happy End, sondern betont die Bedeutung emotionaler Bindungen und zeigt, dass echte Liebe und Fürsorge schwierige Lebensumstände überwinden können. Zusammengefasst ist „Picchu“ ein herausragendes Werk, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Es ist eine Geschichte voller Spannung, tiefgründiger Emotionen und eindringlicher Darstellungen einer Familie, die ihren Weg durch Licht und Schatten findet. Wer eine fesselnde und zugleich berührende Lektüre sucht, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
Picchu
Hat mir besonders gefallen
- Die Geschichte um die neunjährige Julia und ihre Ängste sorgt für kontinuierliche Spannung und fesselt den Leser von Anfang bis Ende.
- Die Dynamik und die inneren Konflikte der Charaktere, insbesondere die von Julia, Teresa und Daniel, sind meisterhaft dargestellt und emotional tiefgehend.
- Die realistische und hoffnungsvolle Auflösung der Geschichte betont die Bedeutung emotionaler Bindungen und zeigt, dass echte Liebe und Fürsorge schwierige Lebensumstände überwinden können.
- Der anschauliche und lebendige Erzählstil des Autors macht das Buch zu einer kurzweiligen und dennoch tiefgründigen Lektüre.
- Das Buch behandelt universell nachvollziehbare Themen wie Liebe, Loyalität und die Komplexität familiärer Beziehungen, die sowohl unterhaltsam als auch emotional berührend sind.