New Work Men (Vahlen)
November 2024
New Work Men
„New Work Men“ von Jacomo Fritzsche und Daniel Pauw ist ein Buch, das sich mit der Frage beschäftigt, wie Männer glücklicher werden können, während sie gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Veränderung der Arbeitswelt leisten. Die Autoren nehmen sich einer Thematik an, die in unserer Gesellschaft lange Zeit kaum beachtet wurde: die Rolle von Männern in der modernen Arbeitswelt und die Herausforderung, traditionelle Rollenbilder zu überwinden. Beim Lesen wurde mir klar, wie tiefgreifend die beschriebenen Ansätze nicht nur für Männer selbst, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes sind. Dieses Buch lädt dazu ein, sich intensiv mit dem eigenen Selbstbild auseinanderzusetzen und gleichzeitig den Blick auf die eigene Arbeitsweise und den Umgang mit Kolleginnen und Kollegen zu schärfen.
Inhalt und Struktur
Das Buch ist klar gegliedert und führt den Leser schrittweise durch die verschiedenen Aspekte des Themas. Es beginnt mit einer Analyse der aktuellen Arbeitswelt und stellt die provokante These auf: „New Work needs New Men.“ Männer, so argumentieren die Autoren, spielen eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung moderner Arbeitsumgebungen, müssen aber lernen, alte Verhaltensmuster abzulegen und offener für neue Ansätze zu sein.
Im zweiten Kapitel wird ein Blick zurückgeworfen: Wie haben sich traditionelle Rollenbilder entwickelt, und welche Konsequenzen haben sie bis heute? Dieses Kapitel hat mir besonders gut gefallen, da es nicht nur theoretisch bleibt, sondern zahlreiche Beispiele aus dem Alltag und der Arbeitswelt liefert. Dadurch wird deutlich, wie tief verankert viele Verhaltensweisen sind und wie schwierig es sein kann, sich von ihnen zu lösen.
Die weiteren Kapitel widmen sich der Gegenwart und der Zukunft. Hier geht es um Achtsamkeit, emotionale Intelligenz und Diversität. Die Autoren bieten konkrete Übungen und Ansätze, wie Männer diese Werte in ihren Alltag integrieren können. Besonders inspirierend fand ich das Kapitel zur Zukunftsgestaltung. Es zeigt nicht nur, warum Männer aktiv die Veränderungen in der Arbeitswelt mitgestalten sollten, sondern auch, wie sie dies tun können – beispielsweise durch mehr Kollaboration, empathische Führung und den Mut, auch mal Schwäche zu zeigen.
Schreibstil und Lesbarkeit
Der Schreibstil ist prägnant, lebendig und dabei immer gut verständlich. Jacomo Fritzsche und Daniel Pauw schaffen es, komplexe Sachverhalte in einer klaren Sprache zu erklären, die weder belehrend noch langweilig wirkt. Besonders angenehm fand ich die vielen praktischen Beispiele und die persönliche Note, die das Buch durchzieht. Man spürt, dass die Autoren aus eigener Erfahrung sprechen und eine tiefgehende Leidenschaft für das Thema haben.
Die Lesbarkeit wird durch eine klare Gliederung unterstützt. Jedes Kapitel baut logisch auf dem vorherigen auf, und die Zusammenfassungen am Ende der Kapitel helfen, die wichtigsten Punkte noch einmal zu reflektieren. Das macht es leicht, den Faden nicht zu verlieren und auch nach einer Lesepause wieder einzusteigen.
Über die Autoren
Jacomo Fritzsche und Daniel Pauw bringen fundiertes Wissen und praktische Erfahrung in dieses Buch ein. Jacomo Fritzsche arbeitet als Trainer und Coach mit dem Schwerpunkt Self-Leadership. Er ist Mitbegründer des Instituts für Inklusive Organisationsentwicklung und engagiert sich für nachhaltige Veränderungen in Unternehmen und Gesellschaft. Besonders beeindruckend ist sein Hintergrund in der Arbeit mit dem Social Neuroscience Lab der Max-Planck-Gesellschaft, wo er wissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Coaching-Methoden übersetzt.
Daniel Pauw ergänzt das Autorenteam mit seinem Fokus auf Organisationspsychologie und systemische Beratung. Seine Arbeit verbindet psychologische Tiefe mit modernen Ansätzen wie agilen Methoden und New-Work-Praktiken. Gemeinsam bringen die beiden Autoren eine einzigartige Perspektive auf die Themen persönliche Entwicklung und Arbeitswelt mit, die das Buch besonders authentisch und praxisnah machen.
Relevanz des Themas
In einer Zeit, in der die Arbeitswelt einem ständigen Wandel unterworfen ist, bietet „New Work Men“ einen dringend benötigten Perspektivwechsel. Männer sind in vielen Organisationen nach wie vor in Führungspositionen überrepräsentiert, doch ihre Rolle wird selten hinterfragt. Das Buch liefert Antworten auf die Frage, wie Männer eine positive Veränderung vorantreiben können, ohne dabei ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Die Verbindung zwischen persönlicher Entwicklung und den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt macht das Buch für eine breite Zielgruppe relevant – von jungen Berufseinsteigern bis hin zu erfahrenen Führungskräften.
Fazit
„New Work Men“ ist mehr als nur ein Ratgeber. Es ist ein inspirierendes Plädoyer für mehr Authentizität, Offenheit und Mut. Die Autoren schaffen es, theoretisches Wissen und praktische Ansätze so zu kombinieren, dass das Buch nicht nur lesenswert, sondern auch anwendbar ist. Besonders gut hat mir gefallen, wie ehrlich und direkt die Autoren die Herausforderungen ansprechen, vor denen Männer in der heutigen Arbeitswelt stehen. Sie geben keine einfachen Antworten, sondern fordern dazu auf, sich intensiv mit der eigenen Identität und den eigenen Verhaltensweisen auseinanderzusetzen.
Das Buch ist ein Muss für alle, die sich mit dem Thema New Work beschäftigen und dabei den wichtigen Aspekt der persönlichen Veränderung nicht aus den Augen verlieren wollen. Es zeigt, dass echte Veränderung immer bei einem selbst beginnt – und dass Männer einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Arbeitswelt leisten können.