Meine Brüder und Schwestern im Norden: Wer weiß außerhalb des Landes wirklich etwas über Nordkorea? Was wir von diesem abgeschotteten Land zu sehen und zu hören bekommen, ist immer das gleiche: Militär-Paraden mit Panzern und Raketen, Soldaten und Soldatinnen, die wie Roboter marschieren, Kriegsdrohungen, Hungersnöte, abgemagerte Kinder und nicht zuletzt die drei Generationen von scheinbar wahnsinnigen Diktatoren und die ihnen hysterisch huldigende Gefolgschaft. Sung-Hyung Cho geht diesen Fragen nach, mitten drin in Nordkorea: MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IM NORDEN porträtiert die Menschen hinter den hartnäckigen Klischees und Stereotypen eine unverstandenen Landes und gibt Einblicke hinter die protzige Propagandafassade einer uns verschlossenen Lebenswelt. Die Menschen, denen Sung-Hyung Cho auf ihrer Reise durch das Land begegnet Soldatinnen, Bauern, Maler, Näherinnen sind keine Zufallsbekanntschaften, sondern wurden vom Regime ausgesucht. Trotzdem nähert sie sich ihren Protagonisten dabei aufrichtig interessiert, respektvoll und vor allem ohne jegliche Wertung. So kommt ein fröhliches Volk zum Vorschein, dessen Liebe zu ihrem Führer uns mehr als einmal sonderbar erscheint, das seine Wünsche und die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der beiden Koreas aber noch längst nicht aufgegeben hat.
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Diese Dokumentation ist weniger ein Blick auf Nordkorea selbst, als eher ein Blick auf verschiedene Menschen die in Nordkorea leben und arbeiten. Ich fand das interessant, denn man sieht ja nie wirklich viel aus dem Land und das was man hier sah, sah im Grunde richtig gut aus. Da fragt man sich eben wie viel davon gespielt ist, wie es den Menschen wirklich geht, aber ich könnte mir ebenso vorstellen, dass es denen in deren Überzeugung gut geht, ähnlich wie bei religiösen Unternehmen, Sekten etc. die ihre Mitglieder klein halten, da gehts den Menschen ja auch gut, auch wenn sie selbst nicht viel haben. Als Einblick fand ich das, wie gesagt, interessant, als wirklich aufschlussreiche Doku über Nordkorea war es zu wenig. Aber schaut am besten selbst mal rein.