StartBücher & ComicsBiografieMalstock, Reißbrett und Fassaden: Mein Berliner Künstlerleben

Malstock, Reißbrett und Fassaden: Mein Berliner Künstlerleben

Malstock, Reißbrett und Fassaden (Neues Leben)

November 2024

Die deutsche Zweistaatlichkeit brachte Künstler hervor, die auf beiden Seiten aneckten und trotzdem da wie dort erfolgreich waren.
Autor: Günter Höhne (Herausgeber), Lutz Brandt (Autor)
Genre: Graffiti & Street Art / Biografien von Künstlern
89%
Umfang
89%
Schreibstil
95%
Thema
89%
Lesbarkeit
87%
Buchcover
93%
Illustrationen
Eine Hommage an die Kunst, die Stadt Berlin und an ein Leben, das von Kreativität und Mut geprägt war.


90%

Malstock, Reißbrett und Fassaden

„Malstock, Reißbrett und Fassaden: Mein Berliner Künstlerleben“ ist nicht einfach nur eine Autobiografie. Dieses Werk ist ein lebendiges, facettenreiches Zeitdokument, das tief in die Berliner Kunst- und Kulturszene eintaucht. Lutz Brandt, ein vielseitiger Künstler, erzählt in diesem Buch seine Lebensgeschichte, die eng mit der geteilten Stadt Berlin verwoben ist. Herausgegeben von Günter Höhne, vermittelt es ein eindrucksvolles Bild von Brandts Leben und Schaffen.

Brandt, der als Architekt, Designer, Gebrauchsgrafiker, Bühnenbildner und Maler wirkte, beschreibt sein Leben mit einer Leidenschaft, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Es ist ein Werk, das von der Kraft eines kreativen Geistes erzählt, der sich durch Widrigkeiten kämpfte und sich seinen Platz in der Kunstwelt erarbeitete.

Der Autor: Lutz Brandt – Ein Leben voller Kreativität

Lutz Brandt (1938–2024) war ein Künstler, dessen Wirken untrennbar mit der Berliner Kunstszene verbunden war. Seine Karriere begann mit einer Maurerlehre, gefolgt von einem Studium der industriellen Formgestaltung und Architektur an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Dort arbeitete er eng mit dem renommierten Künstler Walter Womacka zusammen.

Brandt war ein Künstler, der sich nicht auf eine Disziplin beschränken ließ. Ob als Architekt von U-Bahnhöfen, Schöpfer monumentaler Giebelbilder oder als Designer von Bühnen- und Filmausstattungen – seine Vielseitigkeit war beeindruckend. Er schuf Kunstwerke, die sowohl im öffentlichen Raum als auch in privaten Sammlungen Anerkennung fanden. Dabei war er nicht nur in Ostberlin aktiv, sondern konnte auch in Westberlin Fuß fassen. Diese Brücke zwischen den beiden Teilen der Stadt macht ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit der Berliner Kunstgeschichte.

Ein Leben im Spannungsfeld der Berliner Geschichte

Die Erzählung von Lutz Brandt ist nicht nur die Geschichte eines einzelnen Künstlers, sondern auch eine Reflexion über die deutsche Nachkriegszeit und die Auswirkungen der deutschen Teilung. In „Malstock, Reißbrett und Fassaden“ wird Berlin in seiner ganzen Widersprüchlichkeit lebendig. Brandt beschreibt, wie er die Kluft zwischen Ost und West überwunden hat und dabei einen einzigartigen künstlerischen Weg ging.

Besonders eindrucksvoll ist seine Arbeit an Giebelbildern, die er sowohl in Ost- als auch in Westberlin gestaltete. Diese Kunstwerke, die oft den öffentlichen Raum prägten, sind heute Zeugnisse einer bewegten Zeit. Auch seine architektonischen Arbeiten, wie die Gestaltung von U-Bahnhöfen, zeigen, wie Brandt die Stadt nachhaltig mitgestaltet hat. Seine Erzählung ist dabei immer nahbar und fesselnd – ein Künstler, der nicht nur schafft, sondern auch wunderbar zu erzählen weiß.

Die literarische Qualität: Bildhaft und ironisch

Lutz Brandts Schreibstil ist eines der Highlights dieses Buches. Seine Sprache ist bildhaft und lebendig, oft gespickt mit einer guten Portion Sarkasmus und Selbstironie. Er schafft es, auch schwierige Lebensabschnitte mit einem Augenzwinkern zu schildern, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Diese Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit macht „Malstock, Reißbrett und Fassaden“ zu einer außergewöhnlichen Autobiografie.

Als Leser fühlt man sich oft direkt in die Szenerien hineinversetzt. Ob in ein Atelier voller Farben und Leinwände oder auf eine Baustelle, wo Architektur und Kunst aufeinandertreffen – Brandt bringt seine Welt eindrucksvoll nahe. Die Sprache ist dabei klar und verständlich, was die Lesbarkeit deutlich erhöht. Man merkt, dass Brandt ein Geschichtenerzähler war, der seine Leser mit Leichtigkeit durch die Seiten führt.

Die visuelle Gestaltung: Ein Genuss für die Augen

Günter Höhne, der Herausgeber des Buches, hat einen entscheidenden Beitrag geleistet, indem er zahlreiche Bilder von Lutz Brandts Arbeiten beigefügt hat. Diese Illustrationen ergänzen den Text perfekt und geben dem Leser einen umfassenden Einblick in das künstlerische Schaffen Brandts. Von Skizzen über fertige Gemälde bis hin zu Fotografien seiner architektonischen Arbeiten – die visuelle Gestaltung des Buches ist beeindruckend.

Die Abbildungen sind nicht nur Beiwerk, sondern integraler Bestandteil des Werkes. Sie verstärken die Erzählung und machen die Kreativität und Vielseitigkeit des Künstlers greifbar. Man bekommt das Gefühl, als würde man durch eine Ausstellung geführt, während man die Geschichten liest.

Eine Hommage an die Kunst und das Leben

„Malstock, Reißbrett und Fassaden“ ist ein Buch, das weit über die reine Autobiografie hinausgeht. Es ist eine Hommage an die Kunst, die Stadt Berlin und an ein Leben, das von Kreativität und Mut geprägt war. Brandts Botschaft ist klar: Es lohnt sich, an seine Träume zu glauben und seinen eigenen Weg zu gehen – auch gegen Widerstände.

Für Kunstinteressierte, Historiker oder einfach Liebhaber guter Geschichten ist dieses Buch ein absolutes Muss. Es inspiriert, unterhält und regt zum Nachdenken an.

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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