Klapperstorch. Die Liesl von der Post – die neue Krimi-Reihe vom Autor von „Vorstadtweiber“ und „Biester“.: Ein Liesl-von-der-Post-Krimi aus dem Carl Ueberreuter Verlag.
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Klapperstorch. Die Liesl von der Post
Das ist schon blöd, wenn du in der Früh auf den Balkon trittst und ein Klapperstorch in deinem Garten steckt. Blöd deshalb, weil deine Frau nicht schwanger ist und das überhaupt nicht lustig findet. Und für die Liesl ist es doppelt blöd, weil sie alle in Öd für schwanger halten und denken, dass sie dahintersteckt, weil sie sich den in Österreich weltbekannten Showmoderator Adam Möschl angeln wollte, bevor er in den Ruhestand abtaucht. Als er dann auch noch in seinem alten Wohnmobil in Flammen aufgeht, ist allen klar: Die Liesl war es. Dabei war es doch ganz anders. Aber wie soll sie der Welt beweisen, dass sie nicht schwanger ist, obwohl sie es doch so gern wäre. Nur halt nicht vom Möschl. Und ermordet hat sie ihn auch nicht.
„Klapperstorch. Die Liesl von der Post“ aus dem Carl Ueberreuter Verlag ist ein humorvoller und doch tiefgründiger Kriminalroman, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Der Autor Uli Brée, bekannt durch seine Erfolge als Drehbuchautor für Serien wie „Vorstadtweiber“ und „Vier Frauen und ein Todesfall“, zeigt in diesem Werk einmal mehr seine Fähigkeit, schrullige Charaktere und überraschende Wendungen gekonnt zu kombinieren. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Liesl, eine Postbeamtin aus dem verschlafenen Dorf Öd, die plötzlich mitten in einem rätselhaften Fall landet. Als sie eines Morgens auf ihren Balkon tritt, findet sie einen Klapperstorch im Garten, was für erhebliche Verwirrung sorgt, da ihre Mitbewohnerin alles andere als schwanger ist. Doch diese kuriose Situation wird schnell zur Nebensache, als ein bekannter Showmoderator tot in seinem Wohnmobil aufgefunden wird – verbrannt bis zur Unkenntlichkeit. Die Dorfbewohner sind sich schnell einig, dass Liesl irgendwie in die Sache verwickelt sein muss, was den ohnehin schon schrägen Humor des Buches weiter unterstreicht.
Uli Brée hat mit Liesl eine Protagonistin geschaffen, die sich sofort in mein Herz geschlichen hat. Ihre Mischung aus Naivität, unerschütterlichem Gerechtigkeitssinn und trockenem Humor macht sie zu einer einzigartigen Figur in der aktuellen Krimilandschaft. Besonders beeindruckt hat mich, wie Brée es schafft, ernste Themen wie Vorurteile, Isolation und die Suche nach Zugehörigkeit mit einer Leichtigkeit zu verknüpfen, die niemals flach wirkt. Die Stärke von „Klapperstorch“ liegt in der lebendigen Schilderung des Dorflebens und der Charaktere, die dieses bevölkern. Jeder im Dorf Öd hat seine Eigenheiten, und es macht unglaublich viel Spaß, diese kleinen Geheimnisse nach und nach zu entdecken. Brée zeichnet ein liebevoll-satirisches Bild der österreichischen Provinz, das so detailliert und echt wirkt, dass man sich beim Lesen fühlt, als würde man selbst durch die engen Gassen von Öd spazieren und den Klatsch und Tratsch der Bewohner mit anhören.
Brée nutzt seinen Hintergrund als Drehbuchautor, um die Szenen plastisch und filmreif zu gestalten. Jede Szene wirkt durchdacht, mit einem scharfen Blick für Details und einer Prise Ironie, die die Leserschaft zum Schmunzeln bringt. Dabei bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten, denn Brée versteht es meisterhaft, die Leserschaft immer wieder auf falsche Fährten zu führen. Ein besonders gelungener Aspekt des Buches ist die Balance zwischen Humor und Spannung. Während der Mordfall zunehmend an Brisanz gewinnt, sorgen die oft skurrilen Situationen und die schlagfertigen Dialoge der Protagonistin für notwendige Auflockerung. Diese Mischung macht „Klapperstorch“ zu einem Lesevergnügen, das sowohl Fans klassischer Krimis als auch Liebhaber humorvoller Romane begeistern wird.
Ein weiterer Höhepunkt des Buches ist die filmische Adaption, die bald auf ServusTV zu sehen sein wird. Katharina Straßer, die die Rolle der Liesl übernehmen wird, passt perfekt zu der Figur, die Brée geschaffen hat. Schon während des Lesens konnte ich mir die Schauspielerin in dieser Rolle lebhaft vorstellen – eine g’standene Tirolerin, die den Charakter der Liesl authentisch und mit viel Charme verkörpern wird. Uli Brée hat mit „Klapperstorch“ nicht nur einen unterhaltsamen Krimi geschrieben, sondern auch einen Kommentar auf die kleinen und großen Absurditäten des Lebens in der Provinz. Das Buch ist leicht zu lesen, verliert aber nie an Tiefgang. Es ist diese Mischung, die „Klapperstorch“ zu einem meiner persönlichen Lesehighlights macht.
Für alle, die auf der Suche nach einem spannenden, humorvollen und gleichzeitig nachdenklich stimmenden Krimi sind, ist „Klapperstorch. Die Liesl von der Post“ eine klare Empfehlung. Uli Brée beweist erneut, dass er nicht nur ein Gespür für packende Geschichten hat, sondern auch für die skurrilen Facetten des Alltags, die uns allen manchmal so vertraut und doch so fremd erscheinen. Wer sich auf eine Reise in die österreichische Provinz begeben möchte, gespickt mit skurrilen Charakteren und einem Mordfall, der alles andere als gewöhnlich ist, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Es ist eine gelungene Fortsetzung der Liesl-Reihe, die sicherlich noch viele Fans finden wird.
Klapperstorch. Die Liesl von der Post
Hat mir besonders gefallen
- Der Roman verbindet gekonnt Humor mit tiefgründigen Themen, was für eine unterhaltsame und gleichzeitig nachdenkliche Lektüre sorgt.
- Liesl ist eine liebenswerte und vielschichtige Protagonistin, deren Mischung aus Naivität, Gerechtigkeitssinn und trockenem Humor sie unverwechselbar macht.
- Die detaillierte und authentische Schilderung des kleinen Dorfs Öd sowie der skurrilen Dorfbewohner schafft eine einnehmende Atmosphäre.
- Die gelungene Mischung aus humorvollen Momenten und spannenden Krimielementen hält die Leserschaft kontinuierlich gefesselt.
- Dank Uli Brées Hintergrund als Drehbuchautor sind die Szenen plastisch und filmreif gestaltet, was das Leseerlebnis intensiviert.