Hochgeboxt: Es geschah in Berlin 1984 ist ein Buch aus dem Jaron Verlag und erschien am 1. Juni 2024.
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Hochgeboxt: Es geschah in Berlin 1984
Hans Jürgen „Kid“ Kilinek war einer der ganz Großen: Als jüngster deutscher Profiboxer kämpfte er sich hoch bis zum Europameister und war der Star der Boxwelt. Nun, im Ruhestand, verbringt er seine Zeit damit, rauschende Partys für die West-Berliner Künstlerszene zu schmeißen – bis seine Ehefrau Elfriede nach einem ausgelassenen Abend erschossen in der hauseigenen Kellerbar aufgefunden wird. Kommissar Kappe und sein Kollege Landsberger nehmen die Ermittlungen auf – und finden bald heraus, dass das Glamourpaar nicht nur für seine Feiern bekannt war …
In „Hochgeboxt: Es geschah in Berlin 1984“ von Bettina Kerwien tauchte ich tief in die düstere und zugleich faszinierende Welt des historischen Berlins der 1980er Jahre ein. Das Buch, welches Teil der Reihe „Es geschah in Berlin“ ist, führt uns auf eine spannende Reise durch das Leben und die Abgründe des einstigen Boxchampions Hans Jürgen „Kid“ Kilinek.
Die Geschichte beginnt mit der Einführung in das glanzvolle Leben von Kid Kilinek. Als jüngster deutscher Profiboxer hatte er sich bis zum Europameister hochgeboxt und war ein gefeierter Star in der Boxwelt. Doch der Glanz und Glamour seines Lebens finden ein abruptes Ende, als seine Ehefrau Elfriede nach einer rauschenden Party in ihrer hauseigenen Kellerbar erschossen aufgefunden wird. Hier tritt Kommissar Hermann Kappe auf den Plan, ein altgedienter Ermittler, der mit seinem Kollegen Landsberger die Ermittlungen übernimmt. Schnell wird klar, dass das glamouröse Leben des Paares nicht nur von rauschenden Festen, sondern auch von dunklen Geheimnissen geprägt war. Die Ermittlungen führen Kappe und Landsberger tief in die West-Berliner Unterwelt und lassen die Leser in eine Zeit eintauchen, in der Berlin eine Stadt voller Gegensätze und unzähliger Geschichten war.
Bettina Kerwien, die Autorin dieses packenden Krimis, ist keine Unbekannte im literarischen Berlin. Gebürtig aus der Hauptstadt, studierte sie Amerikanistik und Publizistik an der Freien Universität Berlin. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist sie Geschäftsführerin eines Stahlbauunternehmens, was zeigt, dass sie sowohl kreative als auch analytische Fähigkeiten besitzt. „Hochgeboxt“ ist bereits ihr fünfter Kappe-Band, was ihre Erfahrung und ihr Geschick im Schreiben von historischen Kriminalromanen unterstreicht. Kerwiens Schreibstil ist fesselnd und detailreich. Sie schafft es meisterhaft, die Atmosphäre des West-Berlins der 1980er Jahre zum Leben zu erwecken. Die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze und die sorgfältige Charakterzeichnung machen das Buch zu einem lebendigen Erlebnis. Besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, historische Fakten mit fiktiven Elementen zu verknüpfen, wodurch eine authentische und zugleich spannende Erzählung entsteht.
Die Charaktere sind vielschichtig und gut ausgearbeitet. Kid Kilinek, der Protagonist, ist nicht nur ein gefallener Star, sondern auch eine tragische Figur, die versucht, mit den Schatten seiner Vergangenheit zu kämpfen. Kommissar Kappe hingegen repräsentiert den erfahrenen Ermittler, der trotz seiner Routine immer noch von den dunklen Seiten der Stadt überrascht wird. Die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren und den Nebencharakteren verleiht der Geschichte Tiefe und sorgt für viele unerwartete Wendungen.
„Hochgeboxt: Es geschah in Berlin 1984“ ist ein Muss für alle Liebhaber von historischen Krimis und Berlin-Romanen. Bettina Kerwien gelingt es, die Spannung bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten und den Leser in eine Zeit zu entführen, die von großen Umbrüchen und dunklen Geheimnissen geprägt war. Die Mischung aus authentischer Berliner Geschichte und fiktivem Kriminalfall macht das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis. Wer sich für die Schattenseiten des Glanzes und die Abgründe hinter den schillernden Fassaden der Boxwelt interessiert, wird dieses Buch nicht aus der Hand legen können. „Hochgeboxt“ ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch ein Stück Berliner Zeitgeschichte, das zum Nachdenken anregt und die Leser noch lange nach der letzten Seite beschäftigt. Für alle, die nach mehr von Bettina Kerwien suchen: Im Jaron Verlag sind neben „Hochgeboxt“ auch ihre anderen Werke, wie die vorherigen Kappe-Bände und der Krimi „Mitternachtsnotar“, erschienen und bieten weiteren Lesestoff für spannende Stunden.
Hochgeboxt: Es geschah in Berlin 1984
Hat mir besonders gefallen
- Bettina Kerwien schafft es, die Atmosphäre des West-Berlins der 1980er Jahre lebendig und authentisch darzustellen, was das Eintauchen in die Geschichte besonders spannend macht.
- Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und bieten eine interessante Dynamik, insbesondere zwischen dem gefallenen Boxstar Kid Kilinek und dem erfahrenen Ermittler Kommissar Kappe.
- Die Verknüpfung von historischen Fakten mit fiktiven Elementen sorgt für eine glaubwürdige und faszinierende Erzählung, die die Zeit der 1980er Jahre in Berlin detailreich beleuchtet.
- Die Ermittlungen rund um den Mord an Elfriede Kilinek sind packend und voller unerwarteter Wendungen, die die Spannung bis zur letzten Seite aufrechterhalten.
- Der Einblick in die glanzvolle und zugleich dunkle Welt der Berliner Künstlerszene und Boxwelt der 1980er Jahre bietet eine interessante und selten beleuchtete Perspektive.
