Handbuch Daten und KI im Journalismus (von Halem Verlag)
Oktober 2024
Handbuch Daten und KI im Journalismus
Der Journalismus steht vor großen Herausforderungen. Die Digitalisierung verändert nicht nur die Art und Weise, wie Nachrichten produziert und konsumiert werden, sondern stellt Journalist auch vor neue ethische, technische und organisatorische Fragen. Datenjournalismus und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Mit dem „Handbuch Daten und KI im Journalismus“, herausgegeben von Christina Elmer und Lorenz Matzat, wird ein Werk vorgelegt, das sich diesen Themen auf umfassende Weise widmet. Es ist nicht nur eine Einführung, sondern ein detailliertes Nachschlagewerk, das den journalistischen Alltag bereichert und Orientierung in einer zunehmend datengetriebenen Medienlandschaft bietet.
Inhalt und Aufbau: Ein Rundumblick über Daten und KI im Journalismus
Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, die sich jeweils spezifischen Aspekten des Datenjournalismus und der Nutzung von KI widmen. Mit über 20 Beiträgen von renommierten Expert bietet es eine fundierte und praxisorientierte Sammlung von Wissen. Dabei wird ein breites Spektrum abgedeckt:
- Grundlagen des Datenjournalismus: Wie werden Daten gefunden, analysiert und aufbereitet? Welche Tools stehen Journalist zur Verfügung?
- Visualisierung: Wie können komplexe Datensätze ansprechend und verständlich dargestellt werden? Hier geht es um interaktive Grafiken, Karten und andere Formen der Darstellung.
- KI im Journalismus: Vom automatisierten Schreiben von Artikeln bis hin zur Analyse von großen Datenmengen – die Einsatzmöglichkeiten von KI sind vielfältig.
- Geodaten und Satellitendaten: Ein spannendes Kapitel widmet sich der Nutzung von geografischen Informationen und der Auswertung von Satellitenbildern für investigative Recherchen.
Die Struktur des Buches ist klar und logisch. Jedes Kapitel bietet eine Einführung in das jeweilige Thema, praktische Beispiele sowie weiterführende Literaturhinweise. Das macht es leicht, sich entweder systematisch durch das Buch zu arbeiten oder gezielt einzelne Themen nachzuschlagen.
Zielgruppe: Für wen ist dieses Buch gedacht?
Das „Handbuch Daten und KI im Journalismus“ richtet sich in erster Linie an Journalist, die sich intensiver mit datenbasierten Arbeitsweisen beschäftigen möchten. Es ist jedoch auch für Studierende der Medienwissenschaft, Forscher und andere Interessierte geeignet, die einen fundierten Einblick in dieses dynamische Feld suchen. Besonders positiv ist, dass das Buch sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene relevante Inhalte bietet. Während die Grundlagenkapitel einen guten Einstieg ermöglichen, bieten die fortgeschrittenen Themen, wie die Integration von KI in redaktionelle Workflows, auch für erfahrene Journalist wertvolle Impulse.
Die Herausgeber: Kompetenz und Erfahrung
Christina Elmer und Lorenz Matzat gehören zu den führenden Stimmen im Bereich Datenjournalismus und KI im deutschsprachigen Raum. Christina Elmer ist Professorin für Digitalen Journalismus an der TU Dortmund und hat als Journalistin unter anderem beim Spiegel gearbeitet. Ihre Expertise im Bereich Datenjournalismus und ihre Erfahrung in der Vermittlung dieses Wissens an Studierende machen sie zu einer idealen Herausgeberin für dieses Werk.
Lorenz Matzat ist Journalist, Softwareproduzent und Experte für generative KI. Seine Arbeit konzentriert sich auf den Einsatz von Technologie im Journalismus und das Wissensmanagement. Zudem ist er im Bereich Klimajournalismus aktiv und bringt damit eine wichtige Perspektive in das Buch ein. Beide Herausgeber vereinen theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung, was sich in der Qualität und Relevanz des Buches widerspiegelt.
Schreibstil und Lesbarkeit: Anspruchsvoll, aber zugänglich
Das Buch ist in einem sachlichen, aber dennoch gut lesbaren Stil verfasst. Die Autor der einzelnen Kapitel legen großen Wert darauf, komplexe Themen verständlich zu erklären, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Gelegentlich setzt die Lektüre jedoch ein gewisses Vorwissen voraus, insbesondere in den technischeren Kapiteln. Wer mit Begriffen wie „Machine Learning“ oder „Open Data“ nicht vertraut ist, könnte an einigen Stellen auf Schwierigkeiten stoßen. Doch auch hierfür bietet das Buch Abhilfe, da viele Kapitel mit Glossaren und Erklärungen ergänzt sind.
Besonderheiten: Praktische Anwendbarkeit und Aktualität
Ein großer Pluspunkt des Buches ist seine Praxisnähe. Zahlreiche Fallstudien und Beispiele aus der journalistischen Praxis zeigen, wie datenbasierte Methoden erfolgreich eingesetzt werden können. Besonders beeindruckend sind die Kapitel, die sich mit aktuellen Themen wie der Nutzung von Geodaten oder dem automatisierten Schreiben von Texten beschäftigen. Diese Bereiche sind noch relativ neu im Journalismus, und das Buch zeigt auf, welche Möglichkeiten hier bestehen – aber auch, wo die Grenzen liegen.
Ein weiteres Highlight ist die Aktualität der Inhalte. Viele Bücher über Datenjournalismus hinken der technologischen Entwicklung hinterher, doch dieses Werk bietet einen aktuellen Überblick über die neuesten Tools und Methoden. Das ist besonders wichtig in einem Bereich, der sich so schnell verändert wie der datengetriebene Journalismus.
Fazit: Ein unverzichtbares Werk für Journalist
Das „Handbuch Daten und KI im Journalismus“ ist ein herausragendes Werk, das sowohl inhaltlich als auch strukturell überzeugt. Es bietet nicht nur fundierte Einblicke in die Welt des Datenjournalismus, sondern auch praktische Anleitungen, die sofort im journalistischen Alltag angewendet werden können. Für alle, die sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten von Daten und KI im Journalismus auseinandersetzen möchten, ist dieses Buch eine absolute Empfehlung.
