Fragmente eines Tabus: Dreizehn Geschichten mit dem Erlebnis sexueller Gewalt werden aus der Sicht der Autorin und Jugendgynäkologin geschildert. Während ihrer medizinischen Betreuung stellt sie eine Beziehung zum Opfer her und begleitet die Betroffenen feinfühlig wieder aus dem Dunkeln der Gewalt heraus in ein Leben danach. Nichts wird beschönigt, und dennoch macht das Buch Mut, als Opfer den Schritt hinaus zu wagen. Wie zerstörerisch sexuelle Gewalt wirkt, wird nicht nur durch die Geschichten, sondern auch durch berührende Bilder vermittelt, die speziell für dieses Werk erstellt wurden und sich durch das gesamte Buch ziehen. Das Buch wendet sich gegen die Tabuisierung des sexuellen Missbrauchs, es gibt den Opfern eine Stimme und ein Gesicht.
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Ein sehr wichtiges Buch, wie ich finde. Offen über sexuelle Gewalt an Kindern zu sprechen ist ja immer noch irgendwie ein Tabu, keiner fühlt sich so richtig wohl, wenn man diese Thematik anscheidet, was falsch ist. Man sollte offen darüber reden können, denn das ist, wie ich finde, der erste Schritt etwas aktiv dagegen zu tun und das kann jeder von uns. Über die Geschichten in diesem Buch war ich erschrocken. Mir wurde bewusst wie viele böse Menschen es auf unserer Welt gibt, wobei sind die wirklich böse? Oder einfach nur Trieb gesteuert? Es gibt ja durchaus auch Meinungen, dass diese Täter selbst ein Stück weit Opfer ihrer eigenen missratenen Sexualität sind. Aber die Diskussion würde an dieser Stelle nun zu weit führen. Ich fand dies Buch gut, denn dies Buch spricht Tabus an und gibt sogleich Tipps wie man mit Betroffenen umgehen kann und sollte. Wer also einen solchen Fall in seiner unmittelbaren Nähe hat, sollte unbedingt in dieses Buch schauen.