Feigenblatt

Feigenblatt ist ein Buch aus dem Omnino Verlag und erschien am 12. AUgust 2024. 

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Feigenblatt

In Somaliland steht das größte Solarkraftwerk Afrikas kurz vor seiner feierlichen Eröffnung. Mit einem Schlag wird eines der ärmsten Länder nicht nur seinen eigenen Energiebedarf decken, sondern auch zum weltweiten Vorbild für eine nachhaltige, von Sonnenenergie angetriebene Wirtschaft werden. Hinter diesem visionären Projekt stehen die Düsseldorfer Investmentmanager von Ray Capital, die von einer globalen Solarwende träumen. Doch am Tag der Eröffnung zerstört eine verheerende Sprengstoffexplosion das Kraftwerk. Inmitten des Chaos wird Chris, einer der deutschen Projektmanager, ohne ersichtliches Motiv von der CIA als Hauptverdächtiger festgenommen, während seine Freundin Zola vor ihrer Familie flieht, die sie zwangsverheiraten und nach somalischem Brauch beschneiden wollen. Was Vision für eine bessere Welt sein sollte, verwandelt sich in einen Albtraum. Ein erbitterter Wettlauf um die Wahrheit beginnt, als Chris und seine Freunde ins Fadenkreuz internationaler Geheimdienste und rechter Netzwerke geraten. Jeder Schritt könnte der letzte sein, während sie versuchen, ihre Unschuld zu beweisen und die wahren Drahtzieher zu entlarven. Doch wie stark kann man sein, wenn Geheimdienste und milliardenschwere Interessen der Ölindustrie gegen einen sind? Reinhard Löchner erzählt in seinem neuen Thriller von den visionären Ideen einer Solarwende und verpackt sie in eine explosive Geschichte – mit atemberaubendem Tempo erzählt. Schockmomente inklusive.

Der Thriller Feigenblatt von Reinhard Löchner hat mich auf eine Weise gepackt, die ich so nicht erwartet hatte. Bereits die Ausgangssituation des Buches ist hochaktuell und brisant: In Somaliland steht das größte Solarkraftwerk Afrikas kurz vor seiner Eröffnung. Ein Projekt, das nicht nur das Land von Energieabhängigkeit befreien, sondern auch weltweit als Modell für nachhaltige Wirtschaft dienen könnte. Doch was als Hoffnungsträger begann, endet in einer Katastrophe, als eine Explosion das Kraftwerk zerstört und das Leben der Protagonisten in eine Abwärtsspirale gerät. Der Protagonist Chris, ein deutscher Projektmanager, gerät ohne Vorwarnung ins Fadenkreuz der CIA und wird als Hauptverdächtiger festgenommen. Parallel dazu kämpft seine somalische Freundin Zola gegen ihre eigene Familie, die sie zwangsverheiraten und beschneiden lassen will. Diese beiden Erzählstränge verwebt Löchner zu einer dichten, packenden Geschichte, die nicht nur Spannung bietet, sondern auch gesellschaftliche und politische Themen aufgreift, die uns alle angehen.

Reinhard Löchner, geboren 1964 in Köln, bringt in diesem Roman nicht nur seine Erfahrung als Wirtschaftsingenieur, sondern auch seine Expertise im Bereich der erneuerbaren Energien ein. Dies merkt man dem Buch an, denn die technischen Details und wirtschaftlichen Hintergründe sind überzeugend und authentisch dargestellt. Löchner hat selbst eine auf Solar- und Windenergie spezialisierte Venture-Capital-Gesellschaft gegründet, was ihm tiefe Einblicke in die Materie verschafft. Diese Expertise fließt nahtlos in die Handlung ein und verleiht dem Thriller eine beeindruckende Glaubwürdigkeit. Besonders fasziniert hat mich die Art und Weise, wie Feigenblatt politische und wirtschaftliche Machenschaften beleuchtet. Es geht um mehr als nur einen Kriminalfall; das Buch wirft Fragen auf über die Verstrickungen von Geheimdiensten, die Rolle von Großkonzernen in der globalen Politik und die dunklen Seiten der Energiewende. Es ist ein Roman, der den Leser nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Man spürt die Recherchen, die Löchner in das Buch gesteckt hat, ohne dass die Geschichte dadurch an Tempo verliert.

Die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig. Chris und Zola sind keine eindimensionalen Helden, sondern Menschen mit Fehlern und Schwächen, die sich plötzlich in einer Situation wiederfinden, die ihre moralischen und physischen Grenzen austestet. Gerade die Figur der Zola, die mit den patriarchalen Strukturen ihrer Kultur kämpft, hat mich besonders berührt. Sie ist eine starke, mutige Frau, die für ihr Recht auf Selbstbestimmung kämpft, und das in einer Umgebung, die von Traditionen und Zwängen geprägt ist. Der Spannungsbogen in Feigenblatt ist enorm. Löchner schafft es, das Tempo konstant hochzuhalten, ohne dass die Handlung zu vorhersehbar wird. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die mich als Leser dazu gebracht haben, das Buch kaum aus der Hand legen zu können. Besonders beeindruckend fand ich die Schilderung der globalen Dimensionen des Konflikts, der weit über das kleine Somaliland hinausreicht. Hier wird klar, dass Löchner nicht nur einen Thriller, sondern auch eine scharfsinnige Analyse globaler Machtstrukturen geschrieben hat.

Der Schreibstil ist klar und prägnant, ohne unnötige Schnörkel, was der Geschichte eine besondere Dringlichkeit verleiht. Man spürt förmlich, dass die Zeit gegen die Protagonisten arbeitet, was die Spannung zusätzlich anheizt. Löchner versteht es, komplexe Sachverhalte so zu vermitteln, dass sie auch für Leser ohne technische Vorkenntnisse verständlich sind, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Insgesamt ist Feigenblatt ein herausragender Thriller, der es versteht, aktuelle Themen in eine spannende und zugleich tiefgründige Handlung zu verpacken. Wer sich für politische Thriller interessiert, die sich nicht mit einfachen Antworten zufriedengeben, wird dieses Buch lieben. Es regt zum Nachdenken an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Reinhard Löchner hat hier ein Werk geschaffen, das nicht nur unterhält, sondern auch die Augen für die komplexen Zusammenhänge in unserer globalisierten Welt öffnet​​.

Feigenblatt

7.9

Aufmachung

8.0/10

Umfang

8.5/10

Schreibstil

8.0/10

Thema

8.0/10

Aufbau

7.9/10

Lesbarkeit

7.8/10

Illustrationen

7.4/10

Umsetzung

7.8/10

Hat mir besonders gefallen

  • Der Thriller greift hochaktuelle Themen wie erneuerbare Energien, globale Machtstrukturen und politische Intrigen auf.
  • Die Protagonisten Chris und Zola sind vielschichtig und menschlich, mit überzeugenden Motivationen und inneren Konflikten.
  • Der Roman hält ein hohes Erzähltempo mit zahlreichen Überraschungen und einem ständigen Spannungsbogen.
  • Reinhard Löchner bringt seine eigene Expertise im Bereich erneuerbare Energien und Wirtschaft in die Geschichte ein, was dem Buch zusätzliche Tiefe und Authentizität verleiht.

War nicht ganz so toll

  • Die vielen technischen und politischen Details könnten für Leser, die mit diesen Bereichen weniger vertraut sind, teilweise überwältigend wirken.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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