Der Valebo-Effekt: Warum wir Kranke als Experten in eigener Sache behandeln sollten ist ein Buch aus dem Crotona Verlag und erschien am 29. November 2023.
Der Valebo-Effekt
Das Wort Valebo ist Ausdruck eines neuen Denkens in der Medizin und steht für eine andere Sichtweise auf die Rolle des Patienten in unserem Gesundheitswesen. Es geht darum, Patienten als Menschen auf Augenhöhe und als gleichberechtigte Partner in den Prozess ihrer Gesundung einzubeziehen. Valebo knüpft an den Placebo-Begriff an und zeigt, dass ein Placebo-Effekt nicht auf Täuschung beruhen muss. Vielmehr kann der Patient zum selbstwirksamen Placebo, das heißt zu einem Valebo werden. Durch Achtsamkeit und über sein Bewusstsein wird er zum Protagonisten der eigenen Gesundheit und Heilung.
Das Konzept Valebo zeigt außerdem, wie wichtig Fürsorge und Selbstfürsorge für ein neues Verständnis der Beziehung zwischen Arzt und Patient sind. Im Prozess der Heilung ist die Förderung der Selbstwirksamkeit ein Schlüsselfaktor; denn Heilung ist ohne Selbstheilung nicht möglich. Die Überlegungen der Autoren weisen unmissverständlich darauf hin, dass es zu einem radikalen Umdenken im aktuellen Medizinbetrieb kommen muss. Der Fokus soll auf Prävention und auf die Entwicklung von Gesundheits- und Patientenkompetenz gelegt werden. Menschlichkeit muss wieder Grundlage einer jeden Behandlung sein…
„Der Valebo-Effekt“ ist ein faszinierendes Buch, das eine revolutionäre Perspektive auf das Verhältnis zwischen Patienten und dem Gesundheitssystem bietet. Als Leser wurde ich sofort von der zentralen These des Buches gefesselt: die Betonung der Rolle des mündigen Patienten in der Medizin. Die Autoren, Prof. Dr. Hartmut Schröder, Marlen Schröder und Elisabeth Grunwald, stellen mit dem Begriff „Valebo“ ein neues Konzept vor, das den Patienten nicht als passiven Empfänger medizinischer Leistungen, sondern als aktiven Teilnehmer im Heilungsprozess sieht. Besonders beeindruckend fand ich, wie das Buch den Placebo-Effekt neu interpretiert. Statt ihn als Täuschung zu betrachten, wird der Patient als ein „selbstwirksames Placebo“ gesehen. Diese Idee, dass Patienten durch Achtsamkeit und Bewusstsein zu Protagonisten ihrer eigenen Gesundheit und Heilung werden können, ist sowohl ermutigend als auch ermächtigend.
Die Autoren betonen zudem die Bedeutung von Fürsorge und Selbstfürsorge. Sie argumentieren überzeugend, dass Selbstwirksamkeit ein Schlüsselfaktor im Heilungsprozess ist und dass echte Heilung ohne Selbstheilung nicht möglich ist. Diese Perspektive veranlasst mich, über meine eigene Rolle im Gesundheitswesen nachzudenken und wie ich aktiver an meiner Gesundheit und Heilung teilhaben kann. Was mich besonders berührte, war die Forderung nach einem radikalen Umdenken im Medizinbetrieb. Der Fokus sollte auf Prävention und die Entwicklung von Gesundheits- und Patientenkompetenz gelegt werden, anstatt auf die Abrechnungssysteme von Kassen und Krankenhäusern. Dieses Buch stellt den Menschen wieder in den Mittelpunkt des Gesundheitswesens und fordert eine Rückkehr zur Menschlichkeit in jeder Behandlung.
Insgesamt ist „Der Valebo-Effekt“ ein aufrüttelndes und inspirierendes Werk, das nicht nur für Fachleute im Gesundheitswesen, sondern für jeden von uns von Bedeutung ist. Es eröffnet neue Perspektiven auf die Rolle des Patienten und betont die Wichtigkeit eines gleichberechtigten Verhältnisses zwischen Arzt und Patient. Ein Muss für jeden, der an einer ganzheitlichen Sicht auf Gesundheit und Heilung interessiert ist.
Der Valebo-Effekt
Hat mir besonders gefallen
- Betonung der Rolle des mündigen Patienten und aktive Teilnahme im Heilungsprozess.
- Ermutigende Sichtweise des Patienten als "selbstwirksames Placebo".
- Hervorhebung der Selbstwirksamkeit und Selbstheilung als Schlüsselelemente im Heilungsprozess.
- Fokus auf Prävention und Entwicklung von Gesundheitskompetenz statt auf Abrechnungssysteme.
- Rückkehr zur Menschlichkeit in der medizinischen Behandlung.