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Das Haus in dem Gudelia stirbt

Das Haus in dem Gudelia stirbt ist ein Buch aus dem Pendragon Verlag und erscheint am 21. August 2024.

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Das Haus in dem Gudelia stirbt

Eine Sturmflut sucht das kleine Dorf Unterlingen heim, Wassermassen drängen die Anwohner aus ihren Häusern – nur eine bleibt, so wie sie es schon immer getan hat: Gudelia. Sie blieb 1984, als ihr Sohn ermordet wurde, 1998, als sie sich von ihrem Mann trennte, und auch jetzt, als ihr Haus in den Fluten einzustürzen droht. Nicht einmal die beiden gefesselten Leichen, die an ihrem Fenster vorbeitreiben, können sie umstimmen. Denn Gudelias Gedanken gelten nur ihrem Haus, in dem sich ihr dunkelstes Geheimnis verbirgt. Ein fesselnder Kriminalroman über Liebe und Verlust. Über Stärke und Schuld. Über Jahrzente hinweg.

Thomas Knüwers Debütroman „Das Haus in dem Gudelia stirbt“ hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt dramatisch mit einer Sturmflut, die das kleine Dorf Unterlingen heimsucht. Während die meisten Bewohner fluchtartig ihre Häuser verlassen, bleibt eine Person standhaft: Gudelia. Diese eigensinnige Frau hat bereits mehrere Schicksalsschläge erlitten, darunter den Mord an ihrem Sohn Nico im Jahr 1984 und die Trennung von ihrem Mann im Jahr 1998. Ihre Entschlossenheit, auch in dieser Krise nicht das Haus zu verlassen, weckte sofort mein Interesse. Der Autor, Thomas Knüwer, Jahrgang 1983, ist im Bereich des Grafik-Designs tätig und arbeitet seit über 18 Jahren in der Kommunikationsbranche. Seine Kampagnen wurden mehrfach ausgezeichnet, und „Das Haus in dem Gudelia stirbt“ ist sein Verlagsdebüt. Knüwers Erfahrung im visuellen Erzählen spiegelt sich in seinem fesselnden Schreibstil wider. Die intensiven Beschreibungen und ausdrucksstarken Bilder der Ereignisse lassen das Geschehen vor dem inneren Auge lebendig werden.

Im Zentrum der Geschichte steht die tragische Figur Gudelia, deren Schmerz und Verlust deutlich spürbar sind. Die Rückblicke auf den Tod ihres Sohnes und die nachfolgenden Ereignisse sind geschickt in die Handlung eingeflochten und geben der Geschichte eine tiefere Dimension. Gudelias Verhalten mag auf den ersten Blick skurril erscheinen, doch es ist ihre Art, mit ihrem Schmerz umzugehen und sich gegen die widrigen Umstände zu behaupten. Ihre Beharrlichkeit und ihr Einfallsreichtum sind beeindruckend und machen sie zu einer vielschichtigen Protagonistin, mit der ich mitfieberte und litt. Die Handlung entfaltet sich in einem Spannungsbogen, der von Anfang bis Ende fesselt. Die Frage nach der Wahrheit hinter Nicos Tod und den Geheimnissen, die Gudelia verbirgt, trieb mich immer weiter voran. Knüwer versteht es, den Leser mit überraschenden Wendungen und einem konstanten Spannungsaufbau bei der Stange zu halten. Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und tragen zur Tiefe der Geschichte bei.

Ein besonderer Aspekt des Buches ist die Darstellung der Auswirkungen von Mobbing und Vorurteilen. Nico, der als schwul gemobbt wurde, ist ein Opfer von Hassverbrechen, die leider auch in unserer heutigen Gesellschaft noch Realität sind. Knüwer beleuchtet diese Thematik sensibel und regt zum Nachdenken an. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht verständlich, was das Lesen angenehm macht. Trotz der Schwere der Thematik schafft es Knüwer, eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren, die das Buch nicht erdrückend wirken lässt. Die Balance zwischen Spannung und emotionaler Tiefe ist ihm hervorragend gelungen. Was mir besonders gefallen hat, ist die Atmosphäre des Buches. Das Setting in einem kleinen Dorf, das von einer Naturkatastrophe heimgesucht wird, verstärkt die beklemmende Stimmung und die Isolation der Protagonistin. Die bedrohliche Präsenz der Naturgewalten symbolisiert auch die inneren Turbulenzen der Charaktere und verstärkt die dramatischen Ereignisse.

Insgesamt kann ich „Das Haus in dem Gudelia stirbt“ wärmstens empfehlen. Es ist ein beeindruckendes Debüt, das nicht nur durch seine spannende Handlung, sondern auch durch seine tiefgründigen Charaktere und die emotionale Tiefe besticht. Thomas Knüwer ist ein Autor, den man im Auge behalten sollte, denn sein erster Roman zeigt bereits ein großes erzählerisches Talent und eine bemerkenswerte Fähigkeit, den Leser zu fesseln und zu berühren. Dieses Buch ist nicht nur für Liebhaber von Kriminalromanen interessant, sondern für alle, die eine gut erzählte, emotionale und spannende Geschichte zu schätzen wissen. Ich freue mich schon auf weitere Werke von Thomas Knüwer und bin gespannt, welche Geschichten er uns in Zukunft noch erzählen wird.

Das Haus in dem Gudelia stirbt

8.3

Aufmachung

8.4/10

Umfang

8.4/10

Schreibstil

8.3/10

Thema

8.4/10

Aufbau

8.3/10

Lesbarkeit

8.3/10

Illustrationen Cover

8.2/10

Umsetzung

8.3/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die Geschichte zieht von Anfang an in ihren Bann und hält durch überraschende Wendungen die Spannung aufrecht.
  • Besonders Gudelia ist eine vielschichtige Figur, deren Schmerz und Beharrlichkeit beeindrucken.
  • Die Themen Verlust und Mobbing werden sensibel und eindringlich dargestellt.
  • Der Autor schreibt leicht verständlich und schafft eine gute Balance zwischen Spannung und emotionaler Tiefe.
  • Das Setting im von einer Naturkatastrophe betroffenen Dorf verstärkt die beklemmende Stimmung.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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