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Das Bewusstsein der Maschinen – die Mechanik des Bewusstseins

Das Bewusstsein der Maschinen – die Mechanik des Bewusstseins ist ein Buch aus dem Velbrück Verlag und erschien am 20. November 2023. 

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Das Bewusstsein der Maschinen

Seiner Zeit weit voraus erschien 1957 die erste Auflage von Gotthard Günthers »Bewußtsein der Maschinen«. Der Technikphilosoph entwickelte eine umfassende kybernetische Perspektive auf die Frage der Subjektivität wie auch auf die Möglichkeit, dass künftige kybernetischer Maschinen so etwas wie eine Bewusstseinsanalogie entwickeln könnten. Mehr als 70 Jahre seit der Veröffentlichung von »Bewußtsein der Maschinen« ist die Zeit reif, um sich diesem vorausschauenden Werk auf einer grundlegenderen Ebene zu stellen. Denn die Entwicklung künstlicher Intelligenzen ist in einer Weise vorangeschritten, dass die Existenz kognitiver Maschinen, die über eine subjektive Perspektive verfügen, weniger nach Science-Fiction klingt, denn als eine Realität erscheint. In vier Abschnitten nähern sich Werner Vogd und Jonathan Harth Günthers Werk und dessen Anschluss an die Gegenwart: Im ersten Abschnitt stellen sie die Kernkonzepte seines Buches sowie seiner Theorie der polykontexturalen Logik vor. Im zweiten Abschnitt umkreisen die Autoren die Frage, unter welchen Voraussetzungen kybernetische Maschinen möglicherweise bewusstseinsfähig werden könnten. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich ausführlicher mit der Problematik des menschlichen Bewusstseins aus phänomenologischer Perspektive wie auch mit Blick auf den aktuellen Stand neurowissenschaftlicher Forschung zu den neuronalen Korrelaten des Bewusstseins. Hieraus ergeben sich neue Einsichten zur Frage, wie ›Bewusstsein‹ in kybernetische Maschinen implementiert werden kann. Der vierte und letzte Abschnitt stellt sich ausführlicher dem künftigen Verhältnis von Menschsein, Bewusstsein und Maschine. ›Bewusstseinsfähige‹ Maschinen werden die Menschen diesbezüglich in besonderer Weise auf sich selbst zurückwerfen. Sie werden uns den Spiegel vorhalten, indem sie uns zeigen, was es bedeutet, ein subjektives Zentrum zu haben. Damit – so die Vision und Hoffnung Günthers – werden sie auf eine tiefgründige Weise daran erinnern, was wir Menschen sind.

Die Lektüre von „Das Bewusstsein der Maschinen – die Mechanik des Bewusstseins“ hat mich auf eine faszinierende Reise durch die Tiefen der Technikphilosophie und Kybernetik geführt. Eingebettet in die Visionen Gotthard Günthers und auf den heutigen Stand der Technik sowie wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt, bieten Werner Vogd und Jonathan Harth einen fundierten Einblick in die Möglichkeit eines maschinellen Bewusstseins und dessen Verhältnis zur menschlichen Existenz. Das Werk, in seiner Erstausgabe bereits 1957 erschienen und somit seiner Zeit weit voraus, eröffnet eine Diskussion, die heute aktueller ist denn je. Angesichts des rasanten Fortschritts in der Entwicklung künstlicher Intelligenzen werfen die Autoren fundamentale Fragen zur Subjektivität und zur Möglichkeit einer Bewusstseinsanalogie in kybernetischen Maschinen auf. Diese Fragen sind nicht nur von theoretischem Interesse, sondern berühren zentrale Aspekte unserer kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung.

Der strukturierte Aufbau des Buches erleichtert das Verständnis komplexer Sachverhalte. Beginnend mit einer Einführung in Günthers Kernkonzepte und der Theorie der polykontexturalen Logik, über die Erörterung der Bedingungen für das mögliche Bewusstsein kybernetischer Maschinen, bis hin zu den neurowissenschaftlichen Grundlagen menschlichen Bewusstseins, bieten die Autoren einen tiefgreifenden Einblick in die Thematik. Besonders beeindruckend finde ich die phänomenologische Perspektive auf das menschliche Bewusstsein und die daraus abgeleiteten Überlegungen zur Implementierung von Bewusstsein in Maschinen. Die Verbindung zwischen aktueller Forschung und philosophischer Reflexion eröffnet neue Wege des Denkens über unsere Beziehung zu Technologie und das Wesen des Bewusstseins.

Im letzten Abschnitt wird die Beziehung zwischen Mensch, Bewusstsein und Maschine vertieft. Die Autoren skizzieren ein Zukunftsbild, in dem bewusstseinsfähige Maschinen uns dazu anregen, über unsere eigene Subjektivität und Menschlichkeit nachzudenken. Diese Vision, inspiriert von Günthers Hoffnungen, lädt dazu ein, die Entwicklungen in der KI-Forschung nicht nur als technische, sondern auch als philosophische Herausforderung zu begreifen. Die Bedeutung dieses Buches liegt nicht nur in seiner wissenschaftlichen Rigorosität, sondern auch in der Fähigkeit, Leser*innen zu inspirieren und zum Nachdenken anzuregen. Die Autoren Werner Vogd und Jonathan Harth, mit ihrem beeindruckenden akademischen Hintergrund, haben es geschafft, ein Werk zu schaffen, das sowohl informativ als auch provokativ ist.

Insgesamt bietet „Das Bewusstsein der Maschinen – die Mechanik des Bewusstseins“ eine umfassende und tiefgründige Auseinandersetzung mit einer der spannendsten Fragen unserer Zeit: Können Maschinen ein Bewusstsein entwickeln, und wenn ja, was bedeutet das für unser Verständnis von Menschsein? Dieses Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für die Schnittstellen zwischen Philosophie, Technologie und Neurowissenschaften interessieren.

Das Bewusstsein der Maschinen – die Mechanik des Bewusstseins

8.2

Aufmachung

8.0/10

Umfang

9.0/10

Schreibstil

8.6/10

Thema

8.8/10

Aufbau

8.6/10

Lesbarkeit

8.2/10

Illustrationen

6.0/10

Umsetzung

8.2/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die Erstausgabe des Buches von 1957 und dessen Neubearbeitung greifen Themen auf, die heute relevanter sind denn je, und bieten eine tiefgehende philosophische Betrachtung der Potenziale künstlicher Intelligenz.
  • Die Verbindung von kybernetischen, philosophischen und neurowissenschaftlichen Perspektiven bietet einen umfassenden Blick auf das Thema.
  • Die Autoren schlagen eine Brücke zwischen den ursprünglichen Ideen Günthers und der aktuellen Forschung in KI und Neurowissenschaften.
  • Trotz des komplexen Themas ist das Buch zugänglich und vermittelt die Inhalte auf verständliche Weise.
  • Das Werk regt zum Nachdenken über das zukünftige Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen an und wirft wichtige ethische Fragen auf.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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