Atlantische Odyssee – Band 1 (Riverfield Verlag)
November 2024
Atlantische Odyssee: Das Erbe der Sternländerinnen
„Atlantische Odyssee: Das Erbe der Sternländerinnen – Band 1“ von Daniel Bietenhader ist der erste Teil einer vielversprechenden Trilogie, die mit ihrem außergewöhnlichen Setting und einem packenden Abenteuer die Leser in den Bann zieht. Mit einem Mix aus spannender Handlung, tiefgründigen Charakteren und einer Prise Mystik entfaltet sich ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Der Autor hat mit diesem Buch ein beeindruckendes literarisches Debüt geschaffen, das den Leser auf eine Reise führt, die weit über die Grenzen der bekannten Welt hinausgeht.
Eine faszinierende Handlung mit unerwarteten Wendungen
Die Geschichte beginnt in Norwegen, wo Hendr Driesing, ein wissbegieriger Protagonist, auf einer Studienreise Hinweise auf einen verschwundenen Wikingerstamm entdeckt. Dieser Stamm, so behaupten lokale Legenden, soll sich vor über tausend Jahren auf eine geheimnisvolle Reise begeben haben und niemals zurückgekehrt sein. Zurück in seiner Heimat lässt Hendr diese Entdeckung keine Ruhe. Alte Karten und kryptische Hinweise deuten darauf hin, dass die Nachfahren dieses Stammes auf einer versteckten Insel im Nordatlantik leben könnten.
Was als akademisches Interesse beginnt, wird schnell zu einer waghalsigen Expedition, bei der Hendr nicht nur auf Hindernisse in der rauen Natur, sondern auch auf moralische und persönliche Herausforderungen trifft. Die Erzählung entwickelt sich zu einer packenden Mischung aus Abenteuerroman, philosophischem Diskurs und menschlichem Drama. Daniel Bietenhader versteht es meisterhaft, die Spannung kontinuierlich aufzubauen, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Charaktere, die den Leser berühren
Hendr Driesing ist ein überzeugender Hauptcharakter, dessen Entdeckerlust und Unbeirrtheit ihn zu einem Sympathieträger machen. Seine Persönlichkeit ist vielschichtig und entwickelt sich im Verlauf der Geschichte spürbar weiter. Besonders interessant ist seine Beziehung zu Velina, einer mysteriösen Bewohnerin der Insel, die er auf seiner Reise kennenlernt. Velina steht für eine andere Lebensweise, geprägt von Harmonie mit der Natur und einer tiefen Verbundenheit zu den Traditionen ihres Volkes. Ihre Interaktionen mit Hendr bilden nicht nur emotionale Höhepunkte der Geschichte, sondern werfen auch grundlegende Fragen über die Werte unserer modernen Gesellschaft auf.
Neben diesen beiden Hauptfiguren bietet der Roman eine Vielzahl an Nebencharakteren, die das Leben auf der Insel und die Dynamik der Expedition bereichern. Von skeptischen Expeditionsmitgliedern bis hin zu den traditionsbewussten Inselbewohnern – jeder Charakter trägt zur Authentizität und Tiefe der Geschichte bei.
Der Schreibstil: Präzise und atmosphärisch
Daniel Bietenhader hat einen klaren, dabei jedoch poetischen Schreibstil, der den Leser mühelos in die Welt der „Atlantischen Odyssee“ eintauchen lässt. Seine Beschreibungen der Natur sind lebendig und detailreich, sodass man das Gefühl hat, die raue See und die unberührte Inselwelt selbst zu erleben. Dabei verliert er jedoch nie den Fokus auf die Handlung, die durch ihren flüssigen Erzählstil und die klug gesetzten Wendungen besticht.
Die Dialoge wirken authentisch und tragen viel zur Charakterentwicklung bei. Besonders beeindruckend ist die Fähigkeit des Autors, komplexe Themen wie die Bedeutung von Gemeinschaft, kultureller Identität und der Suche nach einem besseren Leben in die Erzählung zu integrieren, ohne belehrend zu wirken.
Über den Autor: Daniel Bietenhader
Daniel Bietenhader, Jahrgang 1956, ist ein Schweizer Autor, der mit seiner Trilogie „Das Erbe der Sternländerinnen“ ein beeindruckendes literarisches Debüt vorlegt. Aufgewachsen in der Kleinstadt Uster und später als Lehrer tätig, hat er einen breit gefächerten Hintergrund in Anglistik und Germanistik. Seine internationale Erfahrung, unter anderem in Großbritannien und Kanada, spiegelt sich in der kosmopolitischen Perspektive seiner Werke wider.
Mit „Atlantische Odyssee“ verbindet Bietenhader seine Liebe zur Literatur mit einem tiefen Interesse an alternativen Gesellschaftsmodellen und menschlichen Werten. Diese Leidenschaft macht sich in jedem Kapitel des Romans bemerkbar und verleiht dem Buch eine bemerkenswerte Authentizität.
Ein modernes Märchen mit Tiefgang
„Atlantische Odyssee“ ist mehr als nur ein Abenteuerroman. Es ist eine Erzählung über die Suche nach dem Unbekannten und den Mut, gegen alle Widerstände nach Wahrheit und Sinn zu suchen. Der Roman stellt auch die Frage, wie wir als Gesellschaft mit unserer Vergangenheit umgehen und ob wir aus den Fehlern der Geschichte lernen können.
Die harmonische Verbindung von fesselnder Handlung, authentischen Charakteren und philosophischen Fragestellungen macht das Buch zu einer lohnenden Lektüre für Leserinnen und Leser, die Abenteuer und Intelligenz gleichermaßen schätzen.
Fazit: Ein gelungener Auftakt
„Atlantische Odyssee: Das Erbe der Sternländerinnen – Band 1“ ist ein gelungener Auftakt einer vielversprechenden Trilogie. Mit einer spannenden Handlung, tiefgründigen Charakteren und einem einzigartigen Setting gelingt es Daniel Bietenhader, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die Abenteuer, Mystik und intelligente Erzählungen lieben. Ich freue mich bereits darauf, die Fortsetzungen zu lesen und tiefer in die faszinierende Welt der Sternländerinnen einzutauchen.