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Das große Buch der Farbpsychologie

Das große Buch der Farbpsychologie (Knaur Verlag)

Oktober 2025

Die Wirkung von Farben verstehen und ganz gezielt nutzen – ob beim nächsten Date oder im Bewerbungsgespräch.
Autor: Prof. Dr. Axel Buether
Genre: Ratgeber
94%
Umfang
92%
Schreibstil
94%
Thema
90%
Lesbarkeit
89%
Buchcover
87%
Illustrationen
Es ist ein Werkzeug, das Menschen einlädt, Farbe als Ausdruck zu verstehen – sowohl äußerlich wie innerlich.


92%

Ein Buch, so bunt wie seine Versprechen

Man schlägt Das große Buch der Farbpsychologie auf und merkt sofort: Hier steckt mehr als Dekoration in den Farben. Prof. Dr. Axel Buether, der in Deutschland zu den führenden Experten im Feld der Farbe, Wahrnehmung und Gestaltung gehört, hat einen Ratgeber entworfen, der nicht nur erklärt, warum Rot wirkt, wie Blau beruhigt oder Gelb Energie schenkt – sondern wie man Farben ganz konkret nutzen kann. Nicht theoretisch abstrakt, sondern lebensnah: für den Alltag, Kleidung, Design, Bewerbung, zwischenmenschliche Situationen.

Das Buch erscheint am 1. Oktober 2025 im Knaur HC Verlag, hat 336 Seiten und ist gebunden. Es wirkt hochwertig, auch materiell und haptisch. Die Gestaltung wirkt so, als hätten Verlag und Autor verstanden, dass über Farbe nicht nur gesprochen wird – sie muss spürbar sein. Farbe wird hier zum Erlebnis und Werkzeug zugleich.

Was drinsteckt – Inhalte und Struktur

Buether eröffnet mit fundamentalen Fragen: Was ist Farbe? Wie nehmen wir sie wahr? Wie wirkt Licht und Umgebung? Gleich zu Beginn wird klar, dass viele Klischees und Gerüchte über Farbwirkung kritisch geprüft werden, aber auch, dass Farbe tatsächlich wirkt – über Assoziationen, kulturelle Linsen, Biologie und Erfahrung.

Ein großer Teil des Buchs widmet sich dem psychologischen Test – dem ersten wissenschaftlich fundierten Farb-Persönlichkeitstest. Das heißt: Der Leser kann herausfinden, welche Farbtöne ihn am besten repräsentieren, welche Wirkung Farben auf ihn haben und wie er durch bewusste Farbwahl Authentizität und Wohlbefinden stärken kann. Ein Ziel ist, dass man nicht nur liest, wie Farben Menschen beeinflussen, sondern wie man sie selbst gezielt einsetzt – z. B. bei Hemden, bei Wohnraumgestaltung, bei Visitenkarten oder im Bewerbungsgespräch.

Buether zeigt Umfang und Vielfalt: Er öffnet eine Palette von über 2000 Farbtönen, was erstaunlich viel Auswahl bedeutet und den Rahmen sprengt gegenüber einfachen Tests mit wenigen Optionen. Man sieht Nutzen in vielen Bereichen: das Auftreten (wie möchte ich wahrgenommen werden), Kreativität, Stimmung, Gesundheit (z. B. wie Farbumgebungen unser Wohlbefinden beeinflussen können) und sogar Beziehungskommunikation. Der Test und die Ratgeberteile sollen helfen, dass Farbwahl nicht Zufall ist, sondern bewusst, selbstbewusst und wirkungsvoll.

Stärken – was das Buch gut macht

Was mich besonders beeindruckt: Die Verbindung aus Wissenschaft und Praxis. Buether bringt nicht nur Theorien, sondern Beispiele. Er zeigt, wo die Forschung sicher ist, und wo noch Unsicherheiten bestehen. Er bremst überzogene Versprechen – das ist wichtig in einem Feld, das oft mit Pseudowissenschaft verknüpft wird. Gleichzeitig vermittelt er Zuversicht: Man kann lernen, sensibler mit Farbe umzugehen, besser zu wirken, bewusster zu gestalten.

Der Persönlichkeitstest wirkt seriös: nicht bloß optisch ansprechend, sondern sorgfältig durchdacht, mit vielen Farbnuancen. Das gibt dem Leser das Gefühl, etwas konkretes zu tun, nicht nur Wissen anzuhäufen.

Auch gefallen mir die Anwendungen: Bewerbungssituationen, Partnerschaften, Raumgestaltung, Wohlbefinden – das sind Beispiele, bei denen Farbe wirklich eine Rolle spielen kann, wenn man sie bewusst einsetzt. Buether macht deutlich: Es geht nicht darum, jedem Geschmack zu gefallen, sondern die eigene Farbwelt zu entdecken und damit Selbstbewusstsein und Authentizität zu stärken.

Schwächen – was man kritisch sehen kann

Trotz all der positiven Aspekte gibt es auch Momente, in denen das Buch Anspruch erhebt, der schwer einzulösen ist. Einerseits die große Zahl an Farbtönen und Optionen – das kann überwältigend sein, besonders ohne großer Vorerfahrung oder ohne Blick fürs Design. Nicht jeder hat Raum, Budget oder Möglichkeit, Kleidung, Raumfarbe etc. nach diesem Wissen auszurichten.

Zweitens: Forschungslücken bleiben. Auch wenn Buether betont, was sicher ist und was noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung, bleibt der Bereich Farbe in menschlicher Psyche zum Teil spekulativ, kulturell geprägt und subjektiv. Tipps, die in einem Kulturkreis wirken, müssen in einem anderen nicht dieselbe Wirkung entfalten. Zum Beispiel Farbassoziationen, die im deutschsprachigen Raum gelten, können anderswo ganz anders wahrgenommen werden.

Man merkt, dass manche Abschnitte eher populärwissenschaftlich angelegt sind statt tief forschend. Wer starke wissenschaftliche Belege erwartet, wird manche Behauptungen kritisch prüfen wollen – z. B. in Bezug auf Gesundheit oder Auswirkungen von Farben auf physische oder mentale Zustände.

Auch ist es eine Herausforderung, dass der Persönlichkeitstest zwar wissenschaftlich fundiert sein soll, aber natürlich nicht alle Lebensumstände und Nuancen erfasst werden kann. Daher besteht das Risiko, dass Leser:innen zu viel in die Ergebnisse hineininterpretieren.

Gestaltung und visuelles Erlebnis

Das Buch ist ein Hardcover, hochwertig produziert, mit Schutzumschlag. Die Größe, das Gewicht (über 600g), das Format machen Eindruck. Man spürt beim Durchblättern, dass der Autor und Verlag verstanden haben: Farbpsychologie lebt visuell. Farben auf den Seiten, Farbpaletten, Beispiele aus Kleidungs-, Raum-, Design-Kontexten sind sichtbar, viele Schattierungen und visuelle Elemente. Laut Angabe enthält es etwa 18 Abbildungen. Diese Bilder sind nicht überwältigend viele, aber durchgängig präsent, und sie unterstützen das Verständnis – besonders bei Farbpaletten und Testabschnitten.

Die Typografie, das Layout, die Farbflächen, Seitenaufmachung, Hervorhebungen – all das wirkt bewusst gestaltet, nicht zufällig. Es fühlt sich an wie eine veredelte Mischung aus Lexikon, Praxisbuch und Designportfolio.

Fazit – ein buntes Werkzeug für Alltag und Ausdruck

Das große Buch der Farbpsychologie ist kein bloßes Nachschlagewerk, und es ist kein reines Designbuch. Es ist ein Werkzeug, das Menschen einlädt, Farbe als Ausdruck zu verstehen – sowohl äußerlich wie innerlich. Wer sich dafür interessiert, wie Farbwahl wirkt – in professionellen Kontexten oder persönlichen Alltag – findet hier fundierte Impulse, Techniken und Reflexionsräume.

Es ist nicht perfekt, manches bleibt offen, manches subjektiv, manches überwältigend in seinem Potenzial, aber das ist auch Teil seiner Qualität: Es wagt, komplex zu sein und gleichzeitig zugänglich zu bleiben. Nach dem Lesen fühlt man sich nicht nur informiert, sondern inspiriert, bewusst Farbe zu wählen – bewusst die eigene Farbstimme zu finden.

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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