StartBücher & ComicsSport & FitnessTorfrautraining: Methoden, spielnahe Praxis, Taktik. Erster Trainingsguide für Torfrauen

Torfrautraining: Methoden, spielnahe Praxis, Taktik. Erster Trainingsguide für Torfrauen

Torfrautraining (Benevento Publishing)

Juni 2024

Eine Torfrau ist nicht einfach ein »weiblicher Torhüter« – höchste Zeit also, dass Torfrauen ein neues, maßgeschneidertes Training bekommen, damit sie auf dem Fußballplatz ihre Fähigkeiten optimal entfalten können.
Autor: Michael Gurski (Autor), Kathrin Lehmann
Genre: Sport
78%
Umfang
85%
Schreibstil
90%
Thema
82%
Lesbarkeit
80%
Buchcover
75%
Illustrationen
Ich schließe mit der Empfehlung, dass „Torfrautraining“ genau das Buch ist, das im deutschsprachigen Frauenfußball bisher gefehlt hat.


83%

Torfrautraining: Methoden, spielnahe Praxis, Taktik

Ich habe das Buch „Torfrautraining: Methoden, spielnahe Praxis, Taktik“ von Michael Gurski und Kathrin Lehmann mit großem Interesse gelesen und wurde nicht enttäuscht. Die klare Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Torfrauen macht es einzigartig im deutschsprachigen Fußballbuchmarkt. Anders als viele Standardwerke, die meist generisch für alle Torhüter gelten, legt dieses Buch den Fokus gezielt auf die weibliche Zielgruppe. Schon beim ersten Durchblättern spürte ich: Hier geht es um mehr als nur um Training – es geht um Wertschätzung, differenzierte Methodik und vor allem um Empowerment.

Relevanz des Themas

Dass Torfrauen nicht einfach „weibl. Torhüter“ mit anderen Voraussetzungen sind, wird im Buch konsequent herausgearbeitet. Es beginnt damit, Unterschiede wie Körpergröße, Kraftpotenzial oder psychologische Aspekte hervorzuheben und geht weiter zu konstruktiven Empfehlungen, wie diese speziell genutzt und gestärkt werden können. Der Fokus liegt nicht auf vermeintlichen Defiziten, sondern auf Stärken – eine sehr zeitgemäße, ermutigende Herangehensweise. Mich hat beeindruckt, wie klar und gleichzeitig subtil die Autoren diesen Perspektivwechsel umsetzen.

Aufbau und Struktur

Das Buch ist thematisch in drei große Blöcke unterteilt: methodische Grundlagen, praxisnahe Übungen und taktische Einbettung. Diese Struktur macht es äußerst nutzwertig:

  1. Am Anfang stehen fundierte theoretische Grundlagen zu Technik, Athletik und mentalen Aspekten.

  2. Daran schließen spielnahe Übungsformen an, von Koordinationstrainings bis hin zu realistischen Spielsituationen.

  3. Abschließend wird gezeigt, wie sämtliche Elemente in den Spielkontext eingebettet werden. Das verbessert das Verständnis für Trainingsaufbau und langfristige Leistungsentwicklung entscheidend.

Für Trainer oder Torfrauen selbst ist das ein kompakter, aber aufschlussreicher Leitfaden.

Methoden und Übungen

Mich haben vor allem die beschriebenen Übungsformen überzeugt. Sie sind innovativ: kurze, intensive Einheiten wechseln ab mit längeren stabilisierenden Phasen. Ziel ist immer, die Entscheidungsfähigkeit im Strafraumbereich zu verbessern. Es werden klare Trainingskarten geliefert – auch mit Variationen, Schwierigkeitsschritten und Zeitfenstern. Die Kombination aus Technik (z. B. Sprungkraft-Übungen), Reaktion, Koordination und Taktik ist durchdacht und praxisnah. Besonders wertvoll finde ich den Fokus auf Haltung, Kommunikation mit der Abwehr und Antizipation: Das verankert Torfrauentraining nicht nur als isoliertes Element, sondern als Teil des Mannschaftsgefüges.

Taktikbezug

Ein Kapitel widmet sich völlig der taktischen Positionierung und dem Spielaufbau. Wie verteidigt die Torfrau in verschiedenen Formationen? Wie reagiert sie auf hohe Bälle oder beim Spielaufbau? Hier merkt man die Erfahrung von Michael Gurski, der bei RB Leipzig im Frauenbereich arbeitet. Statt allgemeiner Theorien gibt es konkrete Spielszenarien und taktische Grundprinzipien, die das Training sinnvoll untermauern. Auch kleinere grafische Darstellungen veranschaulichen die Situationen.

Sprachstil und Lesbarkeit

Der Stil ist klar, direkt und ohne überflüssige Phrasen. Ich hatte nie das Gefühl, profiling zu lesen. Die Sprache wirkt so, als säße jemand neben dir und erklärt, was wirklich wichtig ist. Es gibt keine übertrieben theoretischen Passagen, aber auch nicht zu flache Ratschläge – gerade die Balance macht es angenehm zu lesen. Platz für Fachbegriffe ist dennoch gegeben, sie werden aber kurz und bündig erläutert – ideal für Trainer und interessierte Torfrauen gleichermaßen.

Illustrationen und Layout

Das Buch umfasst etwa 150 Seiten und ist mit zahlreichen farbigen Trainingsgrafiken und Übungsskizzen versehen. Sie erleichtern das Verständnis erheblich und laden zum direkten Umsetzen ein. Der Stil ist modern und übersichtlich – die Kombination aus Text und Bild fühlt sich ausgewogen an. Auch das Cover ist sportlich-professionell gestaltet: ansprechend, ohne überladen zu wirken. Meiner Meinung nach vermittelt es genau die richtige Botschaft – hier geht es um Inhalt, nicht um Show.

Umfang und Zielgruppe

Mit rund 150 Seiten ist das Buch kompakt genug, um nicht abschreckend zu wirken, aber umfassend genug, um einen echten Mehrwert zu bieten. Es deckt alle Altersstufen ab – vom Jugendbereich bis zu professionellen Torfrauen. Der Fokus liegt auf dem Mädchen- und Frauenfußball, was das Buch inhaltlich stark differenziert. Wer ein generisches Torwartbuch sucht, liegt falsch – wer jedoch speziell Torfrauen trainiert, findet hier ein spezialisiertes, gut durchdachtes Handwerkszeug.

Über die Autoren

Michael Gurski, geboren 1979 in Tübingen, blickt auf eine Profikarriere als Torwart zurück und ist seit Jahren im Trainerbereich aktiv. Aktuell fungiert er als Torwarttrainer im Frauen- und Mädchenbereich von RB Leipzig – damit bringt er topaktuelle Praxiserfahrung mit.
Kathrin Lehmann war selbst Torhüterin, spielte in der Schweizer Nationalmannschaft und war später als Medientrainerin tätig. Sie ergänzt das Buch mit Blick auf mentale Stärke, Kommunikationsstrategien und Rollenverständnis im Team. Gerade diese Kombination aus technischer Expertise und psychologischer Reflexion macht das Werk glaubwürdig und vielseitig.

Besonderheiten und Highlights

Was mir besonders positiv auffiel:

  • Die Betonung auf differenziertem Training speziell für Frauen – das bleibt selten halboffen.

  • Taktische Einbindung ist keine Alibi-Ergänzung, sondern durchdachtes Element.

  • Die grafischen Darstellungen, die Übungen und Spielsituationen visuell unterstützen.

  • Die direkte, an Trainer und Spielerin adressierte Sprache, die keine Distanz schafft.

Kritische Betrachtungen

Ein paar Punkte könnten verbessert werden:

  • Für absolut professionelle Kadern fehlen mitunter Details zu Periodisierung oder zu spezifischen Leistungsdaten.

  • In manchen Fällen hätte ich mir noch mehr Staffing-Beispiele gewünscht, etwa wie man Übungen innerhalb einer Wochenplanung optimal verteilt.

  • Der geringe Umfang könnte manchen Trainer dazu bringen, ergänzende Literatur heranzuziehen.

Für wen eignet sich das Buch?

Es ist ein Must-have für Trainerinnen und Trainer im Mädchen-, Jugend- und Frauenfußball. Auch ambitionierte Torfrauen, die ihr Training selbst strukturieren wollen, finden hier klare Anhaltspunkte. Weniger geeignet ist es für männliche Torhüter, die spezifische anatomische und psychologische Unterschiede nicht in den Blick nehmen möchten. Und wer auf der Suche nach hochwissenschaftlicher Analyse ist, sollte ergänzende Fachliteratur zu Periodisierung und Leistungsdiagnostik bemühen.

Gesamteindruck

Ich schätze an diesem Buch besonders die konsequente Fokussierung auf Torfrauen. Es ist modern, praxisorientiert und respektvoll. Die Autor*innen liefern alle Elemente, damit Trainer und Spielerinnen mit konkretem Mehrwert nach Hause gehen. Aufbau, Methoden und Taktik greifen sinnvoll ineinander. Wenn ich es zusammenfassen müsste: ein rundes Paket, das Lust macht aufs Training und fürs Coaching.

Fazit

Ich schließe mit der Empfehlung, dass „Torfrautraining“ genau das Buch ist, das im deutschsprachigen Frauenfußball bisher gefehlt hat. Wer Torfrauen ehrlich fördern will – mit Methoden, Praxis und Taktik auf Augenhöhe – liegt hier goldrichtig. Für ambitionierte Trainer*innen und passionierte Torfrauen ist es ein wertvolles, praxisnahes Instrument, das Lust macht, auf dem Platz nach vorne zu denken.

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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