Flavia de Luce 11 (Penhaligon Verlag)
November 2024
Des Henkers letzte Mahlzeit
„Des Henkers letzte Mahlzeit“ ist der elfte Band der beliebten Flavia de Luce-Reihe von Alan Bradley, die sich seit Jahren einer treuen Fangemeinde erfreut. In diesem Buch kehrt die jugendliche Hobbydetektivin in gewohnt bissigem Stil zurück, um einen weiteren mysteriösen Fall zu lösen. Der Plot beginnt mit einem mysteriösen Todesfall: Major Greyleigh, ein ehemaliger Henker, wird tot aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass er durch den Verzehr giftiger Pilze ums Leben kam. Die Polizei verdächtigt bald die exzentrische Köchin Mrs. Mullet. Doch Flavia wittert, dass mehr hinter diesem Fall steckt und beginnt ihre Ermittlungen – mit einer Mischung aus jugendlichem Eigensinn, Intelligenz und ihrer unverkennbaren Vorliebe für Chemie.
Eine Geschichte voller Wendungen
Alan Bradley versteht es meisterhaft, Spannung mit einer Prise britischen Humors zu verknüpfen. Die Handlung ist voller unerwarteter Wendungen, die die Leser*innen in Atem halten. Flavia deckt während ihrer Nachforschungen nicht nur dunkle Geheimnisse über Major Greyleighs Vergangenheit auf, sondern auch die verborgenen Motive seiner Mitmenschen. Besonders spannend ist, wie die Geschichte durch mehrere Erzählstränge Tiefe gewinnt: Die Ereignisse um den mysteriösen Todesfall werden geschickt mit Flavias persönlichem Leben und ihrer Entwicklung verknüpft. Ihre Cousine Undine, die in diesem Band eine größere Rolle einnimmt, bringt frischen Wind und eine weitere interessante Dynamik in die Geschichte.
Flavias emotionale Reise
Eine weitere Facette, die diesen Band auszeichnet, ist die emotionale Tiefe. Flavia erfährt mehr über ihren verstorbenen Vater – ein Thema, das die Leser*innen bereits in früheren Bänden begleitet hat. Diese Enthüllungen werfen ein neues Licht auf ihre Familie und lassen sie als Charakter noch vielschichtiger wirken. Alan Bradley gelingt es, Flavias persönliche Entwicklungen nahtlos in die Krimihandlung einzubinden, ohne dass die Spannung darunter leidet.
Der unverkennbare Stil von Alan Bradley
Bradleys Schreibstil ist ein Genuss für sich. Seine Beschreibungen sind bildhaft, seine Dialoge spritzig und voller subtilem Witz. Besonders beeindruckend ist, wie er es schafft, eine jugendliche Perspektive authentisch darzustellen, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Flavia ist eine bemerkenswerte Protagonistin: klug, schlagfertig und mit einer gewissen Dosis Skurrilität ausgestattet, die sie unverwechselbar macht.
Über den Autor
Alan Bradley wurde 1938 in Toronto, Kanada, geboren. Bevor er sich dem Schreiben widmete, arbeitete er als Fernsehtechniker und später als Direktor für Fernsehtechnik an der Universität von Saskatchewan. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm mit „Mord im Gurkenbeet“, dem ersten Band der Flavia de Luce-Reihe, der zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Heute lebt er mit seiner Frau auf der Isle of Man und widmet sich ganz dem Schreiben. Sein Talent, komplexe Charaktere zu erschaffen und spannende Geschichten zu erzählen, hat ihm weltweite Anerkennung eingebracht.
Für wen ist dieses Buch geeignet?
„Des Henkers letzte Mahlzeit“ ist ein Muss für Fans der Flavia de Luce-Reihe. Aber auch Neueinsteigerinnen können sich problemlos in die Geschichte hineinfinden, da Bradley genügend Hintergrundinformationen liefert, um der Handlung folgen zu können. Die Mischung aus Krimi, Humor und emotionaler Tiefe macht das Buch zu einer unterhaltsamen Lektüre für Leserinnen aller Altersgruppen. Besonders Fans von cleveren, britischen Kriminalromanen à la Agatha Christie oder Liebhaber*innen der Netflix-Serie „Wednesday“ werden an diesem Werk ihre Freude haben.
Fazit
Mit „Des Henkers letzte Mahlzeit“ liefert Alan Bradley einen weiteren herausragenden Band seiner Erfolgsreihe ab. Die Mischung aus spannender Krimihandlung, charismatischen Charakteren und einer Prise britischen Humors sorgt für beste Unterhaltung. Die Figurenentwicklung, insbesondere Flavias Reise zu mehr Selbsterkenntnis, verleiht der Geschichte Tiefe und macht sie für langjährige Leser*innen der Reihe besonders bedeutsam. Dieses Buch beweist einmal mehr, warum die Flavia de Luce-Reihe zurecht Kultstatus genießt.