Blutige Spuren (Eifeler Literaturverlag)
Oktober 2024
Blutige Spuren: Eifelkrimi
„Blutige Spuren“ von Frank Sprank ist ein spannender Eifelkrimi, der uns in das Jahr 1979 zurückversetzt. Die Handlung beginnt in der verschneiten Eifel, einer Region, die der Autor mit viel Liebe zum Detail beschreibt. Ein strenger Winter hat die Gegend fest im Griff, als die Leiche eines Mannes gefunden wird, dessen Verletzungen sowohl grausam als auch mysteriös sind. Besonders auffällig: Die Wunden deuten auf ein Raubtier hin, das in der Eifel längst als ausgestorben gilt. Kurz darauf wird eine zweite Leiche entdeckt, und die Ermittler Kurt Geringer und Guido Kramer stehen vor einem Fall, der immer mehr Rätsel aufwirft.
Die Eifel als Schauplatz ist dabei nicht nur eine Kulisse, sondern fast schon ein eigener Charakter in der Geschichte. Die verschneite Landschaft, die Kälte und die Abgeschiedenheit erzeugen eine düstere, beklemmende Atmosphäre, die hervorragend zu den Ereignissen passt. Die Region wird so detailliert beschrieben, dass man sich als Leser mitten im Geschehen fühlt.
Charakterentwicklung
Ein besonderer Pluspunkt des Buches sind die beiden Hauptfiguren Kurt Geringer und Guido Kramer. Geringer, ein erfahrener Ermittler mit einer Schwäche für klassische Musik, bringt die Ruhe und Erfahrung eines alten Hasen mit, während Kramer als jüngerer Kollege mit ehrgeizigem Tatendrang die nötige Dynamik in das Team bringt. Diese Gegensätze sorgen für eine interessante Chemie zwischen den beiden, die der Geschichte zusätzliche Tiefe verleiht.
Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut ausgearbeitet und tragen dazu bei, das soziale Gefüge der kleinen Eifeldörfer greifbar zu machen. Dorfbewohner, die durch die Ereignisse verängstigt sind, alte Geheimnisse, die ans Licht kommen, und persönliche Konflikte – all das wird glaubwürdig und lebendig dargestellt.
Schreibstil und Atmosphäre
Frank Sprank versteht es, die Atmosphäre der Eifel in den 70er Jahren meisterhaft einzufangen. Sein Schreibstil ist flüssig, klar und angenehm zu lesen. Besonders bemerkenswert ist seine Fähigkeit, Stimmungen zu transportieren: Die Kälte des Winters, die Spannung in den Ermittlungen und die düstere Stimmung der Dorfbewohner sind so präzise beschrieben, dass sie direkt auf den Leser überspringen.
Die Dialoge sind realistisch und helfen dabei, die Figuren noch besser kennenzulernen. Sprank verzichtet auf unnötigen Schnickschnack und konzentriert sich darauf, die Geschichte in einem gleichmäßigen Tempo voranzutreiben, ohne dabei die Spannung zu verlieren. Besonders gelungen sind die Momente, in denen er falsche Fährten legt und den Leser dazu bringt, selbst mitzurätseln.
Spannungsbogen und Plotentwicklung
Die Geschichte nimmt von Anfang an Fahrt auf und steigert sich kontinuierlich. Sprank versteht es, den Spannungsbogen geschickt aufzubauen, indem er immer wieder kleine Hinweise streut, ohne zu viel zu verraten. Die Wendungen im Plot sind überraschend, aber nie unglaubwürdig, und die Auflösung des Falls ist logisch und zufriedenstellend.
Ein besonders interessantes Element ist die Einbindung historischer Aspekte. Sprank nutzt alte Mythen und Legenden der Eifel, um dem Krimi eine besondere Note zu verleihen. Diese Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist nicht nur spannend, sondern verleiht dem Buch auch eine gewisse Einzigartigkeit.
Über den Autor
Frank Sprank, geboren in Aachen, arbeitet hauptberuflich als Key Account Manager in der Zeitschriftenbranche. Seine Leidenschaft für das Schreiben hat ihn dazu gebracht, bereits mehrere regionale Krimis im Self-Publishing zu veröffentlichen. Mit „Blutige Spuren“ legt er nun sein erstes Werk im Eifeler Literaturverlag vor. Sprank verbindet seine Kenntnisse über die Region mit seiner Fähigkeit, spannende Geschichten zu erzählen, und beweist damit, dass er ein Talent für Kriminalromane hat.
Fazit
„Blutige Spuren“ ist ein atmosphärischer Eifelkrimi, der durch seine lebendigen Charaktere, die spannende Handlung und die eindrucksvolle Beschreibung der winterlichen Eifel überzeugt. Für Fans von Regionalkrimis und spannenden Geschichten ist dieses Buch eine klare Empfehlung. Der Mix aus historischen Elementen, einer packenden Krimihandlung und dem authentischen Setting macht es zu einem echten Leseerlebnis.
Auch wenn das Buch an manchen Stellen ein wenig vorhersehbar wirkt, überwiegen die Stärken deutlich. Wer sich für regionale Spannungsliteratur interessiert, sollte „Blutige Spuren“ unbedingt auf seine Leseliste setzen.