Clara Hepner. Jüdische Märchendichterin ist ein Buch aus dem Hentrich und Hentrich Verlag Berlin und erschien am 1. April 2023.
Clara Hepner. Jüdische Märchendichterin
Clara Hepner offenbarte ihr erzählerisches Talent erst spät im Leben. 1860 als Clara Freund und älteste Tochter des Rabbiners in Görlitz geboren, veröffentlichte sie erfolgreich erste Geschichten und Gedichte nach ihrem Umzug nach München 1903. Umgeben von bedeutenden Autoren wie Thomas Mann, Hermann Hesse und Erich Mühsam erschienen ihre Texte in wichtigen Magazinen wie „Jugend“ und „Die Lese“. Ihr Stern strahlte am hellsten während der Weimarer Republik, mit Geschichten für Kinder und Jugendliche, Märchen, Tiergeschichten oder Adaptionen klassischer Werke wie „1001 Nacht“, von denen insgesamt über eine halbe Million Exemplare verkauft wurden.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, und durch deren zunehmenden antisemitischen Druck auf die Verleger, verschwanden ihre Werke vom deutschen Markt. Kurz vor Kriegsausbruch 1939 in den Selbstmord getrieben, gerieten sie und sogar ihr beliebtestes Buch, „Sonnenscheinchens erste Reise“, weitgehend in Vergessenheit. Alex Jacobowitz erweckt die jüdische Schriftstellerin und ihr Werk wieder zum Leben.
Ich habe schon einiges über Clara Hepner gelesen und war jedes Mal aufs neue betroffen wie ihr Leben geendet ist. Auch nach diesem Buch bleibe ich etwas sprachlos zurück, denn dieses Buch zeigt ihre Lebensgeschichte sehr nah. Man bekommt hier einen Eindruck darüber wie die Autorin gelebt hat und wie wichtig ihre Bücher eigentlich waren und sind. Um so erschreckender wie ihr Leben geendet ist. Was ich total schade finde ist die Tatsache, dass diese Autorin wenig bekannt ist, obwohl sie so viel geleistet hat. Sie ist, sagen wir es offen, in Vergessenheit geraten. Dieses Buch holt die Geschichte der Autorin wieder ins Gedächtnis und daher finde ich es besonders wichtig es zu lesen. Daher meine ganz klare Empfehlung, schaut hier unbedingt selbst einmal rein, es lohnt sich sehr.