Wüstungen: Anne Heinlein (geb. 1977) und Göran Gnaudschun (geb. 1971) tauchen mit ihrem Buch „Wüstungen“ tief in die jüngere deutsche Geschichte ein. Zwischen 1952 und 1988 wurden entlang der innerdeutschen Grenze auf DDR-Seite über einhundert Dörfer, Höfe, Weiler und Einzelgehöfte dem Erdboden gleichgemacht. Sie störten das freie Schussfeld, waren schlecht zu bewachen oder standen einfach zu nah an der Grenze. Die Menschen, die dort lebten, wurden zwangsweise umgesiedelt, dabei verloren sie ihre Heimat für immer. Gnaudschun und Heinlein haben an diesen Orten fotografiert, Texte geschrieben, Gespräche mit Zeitzeugen geführt, gemeinsam mit ihnen in Fotoalben geblättert und viel Zeit in den Archiven von Stasi, Grenztruppen und Bundesgrenzschutz verbracht. Die gesammelten Fotos, Karten und Dokumente sind integraler Bestandteil des Buches, das verschiedenste Zeitebenen miteinander verknüpft. Im bewusst freien Umgang mit dem dokumentarischen Material wird deutlich, dass große abstrakte Pläne immer auch persönliche Auswirkungen haben. Bilder und Texte thematisieren das Vergehen von Zeit, den Umgang mit Erinnerung und die Bedeutung von Flucht und Vertreibung als Auswirkungen der innerdeutschen Grenze.
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Puh, wo fange ich an? Zunächst einmal zu der Geschichte, ich fand das unglaublich spannend zu sehen was damals beim Bau der Grenze alles so passiert ist. Mir war das bisher auch nicht bewusst, dass da ganze Dörfer platt gemacht worden sind, wenn man einmal genauer drüber nachdenkt hätte man drauf kommen können. Das die Menschen ihre Heimat verlieren, wer kann sich das schon im entferntesten auch nur vorstellen. Weg, ganz weg und nie wieder da, lasst euch das mal durch den Kopf gehen. Die Bilder zeigen eindrucksvoll wie es vorher aussah, was da weggekommen ist. Das stimmt einen nachdenklich und machte mich traurig zugleich. Daher empfand ich es als schade, dass so ein tolles Thema so präsentiert wird wie in diesem Buch. Stellenweise sind ganze Seiten, manchmal fast eine Doppelseite weiß, ohne Bilder oder Informationen. Dann sind manches Mal Seiten vorhanden wo die Bilder nur klein sind, der Rest ist weiß. Ich würde sogar soweit gehen und schätzen, dass etwa 25% des Buches aus weißen Seiten und Stellen besteht, wenn nicht sogar mehr. Mir hat das Thema Spaß gemacht und es hat mich sehr interessiert aber das blättern im Buch ist aufgrund dessen so gar nicht Spaßig, muss halt jeder selbst entscheiden ob das stört, wie schmerzfrei man da ist, ich fand es furchtbar.