Warhammer 40,000: Dawn of War – Definitive Edition (Relic Entertainment)
August 2025
Warhammer 40,000: Dawn of War: Dawn of War – Endgültige Edition ist das ultimative „Dawn of War“-Erlebnis mit dem originalen Dawn of War und allen Erweiterungen, dazu mit besserer Grafik, einer verbesserten Kamera und 64-Bit-Plattform-Unterstützung.
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Entwickler: Relic Entertainment
Genre: Strategie
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92%
Spielspaß 88%
Wiederspielbarkeit 85%
Langzeitmotivation 78%
Grafik 84%
Umsetzung |
Es ist ein Stück Spielegeschichte, das gezeigt hat, wie man ein Universum voller Krieg und Finsternis in ein packendes Echtzeitstrategiespiel gießt. |

Einleitung: Ein Klassiker im neuen Gewand
Manche Spiele sind wie alte Kriegerlegenden: Auch Jahrzehnte nach ihrem ersten Einsatz werden sie noch erzählt, weitergegeben und neu erlebt. Warhammer 40,000: Dawn of War gehört zweifellos in diese Kategorie. Ursprünglich 2004 erschienen, prägte es nicht nur das Strategiespiel-Genre, sondern auch das Bild, das viele Spieler bis heute vom düsteren Universum von Warhammer 40K haben. Mit der Definitive Edition erlebt der Titel nun eine Neuauflage – und die Frage ist: Lohnt sich der Griff zu diesem Klassiker noch, oder ist er nur nostalgische Spielerei für Veteranen?
Atmosphäre: Grimdark trifft Echtzeitstrategie
Das Warhammer-40K-Universum ist berüchtigt für seine düstere, kompromisslose Stimmung. „Im 41. Jahrtausend gibt es nur Krieg“ – dieser ikonische Satz ist nicht nur Floskel, sondern Programm. Die Definitive Edition transportiert diese Atmosphäre erstaunlich frisch.
Von den ikonischen Space Marines, deren Kampfschreie und Bolter-Salven das Schlachtfeld dominieren, bis hin zu den Orks, die grölen, lachen und ihre brutalen Waffen schwingen – jede Fraktion trägt ihren Teil zur Inszenierung bei. Besonders gelungen ist, dass die Neuauflage nicht nur die Grafik etwas aufpoliert, sondern auch die Soundkulisse sauberer wirken lässt. Explosionen krachen satter, Einheiten-Kommandos sind klarer verständlich und die Musik bringt immer noch dieses martialische Gefühl von endlosem Krieg rüber.
Gameplay: Alte Stärke, kaum Staub angesetzt
Das Herzstück von Dawn of War war schon immer das dynamische Echtzeit-Gameplay. Anders als viele Genrevertreter setzt es nicht auf den Aufbau gigantischer Basen mit zig Gebäuden, sondern auf Kontrolle von Ressourcenknoten. Diese Mechanik zwingt die Spieler, aktiv das Schlachtfeld zu dominieren, anstatt sich in der eigenen Basis einzuigeln.
Die Definitive Edition bleibt diesem Prinzip treu. Man sichert strategische Punkte, baut Verteidigungsstellungen und schickt Truppenverbände ins Gefecht. Besonders die Möglichkeit, Squads zu „reinforcen“ – also mitten im Gefecht mit zusätzlichen Soldaten aufzufüllen – verleiht den Kämpfen eine packende Dynamik. Entscheidungen im Sekundenbruchteil können eine Schlacht drehen.
Auch die vier Grundfraktionen (Space Marines, Orks, Eldar und Chaos) spielen sich nach wie vor einzigartig. Space Marines sind vielseitig, Orks brutal und ungestüm, Eldar taktisch trickreich und Chaos diabolisch zerstörerisch. Jede Partei verlangt eine andere Spielweise, und gerade im Multiplayer-Modus zeigt sich die Tiefe dieses Systems.
Kampagne: Ein düsterer Feldzug
Die Einzelspielerkampagne der Definitive Edition ist im Kern die gleiche wie im Original – und das ist keine schlechte Nachricht. Sie erzählt eine lineare, aber stimmungsvolle Geschichte rund um den Konflikt auf dem Planeten Tartarus. Besonders hervorzuheben ist die Art, wie das Spiel die Geschichte erzählt: durch atmosphärische Zwischensequenzen, aber vor allem durch die Kämpfe selbst.
Man spürt beim Spielen die Härte der Entscheidungen. Wann opfere ich Truppen, um einen strategischen Vorteil zu sichern? Wann ziehe ich mich zurück? Diese moralisch aufgeladenen Schlachten tragen zum „Grimdark“-Gefühl bei, das Warhammer 40K so einzigartig macht.
Technik: Politur statt Revolution
Natürlich darf man nicht vergessen: Dawn of War ist ein Spiel von 2004. Die Definitive Edition verbessert Grafik und Performance, glättet Kanten, sorgt für höhere Auflösungen und stabilere Framerates. Die Texturen sind schärfer, die Einheiten klarer erkennbar, und auch die Benutzeroberfläche wirkt modernisiert.
Aber: Es bleibt sichtbar ein Spiel aus seiner Zeit. Wer ein Remake à la Age of Empires II: Definitive Edition erwartet, könnte enttäuscht werden. Hier handelt es sich um eine überarbeitete Version, die den alten Glanz erhält, aber keine komplett neue Technik liefert. Für Nostalgiker ist das perfekt, für Neulinge mit hohen grafischen Ansprüchen vielleicht weniger.
Multiplayer: Alte Schlachten, neue Chancen
Besonders spannend ist, dass der Multiplayer der Definitive Edition modernisiert wurde. Matchmaking und Stabilität sind verbessert, was dem Spiel neues Leben einhaucht. Schon im Original war der Multiplayer ein großer Spaß – packende Matches, Fraktionen, die sich gegenseitig kontern, und der ständige Druck, die Ressourcenknoten zu sichern.
Die neue Edition bringt das alles zurück, nur ohne die technischen Stolperfallen, die früher oft Frust erzeugten. Für Veteranen ist es eine Reise in die Vergangenheit, für neue Spieler eine Chance, ein echtes Stück RTS-Geschichte kennenzulernen.
Stärken des Spiels
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Einzigartige Atmosphäre: Warhammer 40K wird hier meisterhaft eingefangen.
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Innovatives Ressourcenmanagement: Kontrolle statt endloses Farmen.
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Dynamisches Gameplay: Squads verstärken, aggressive Kämpfe, schnelle Entscheidungen.
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Unterschiedliche Fraktionen: Jede Partei mit eigenem Charakter und Taktik.
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Modernisierter Multiplayer: Klassische Gefechte in stabiler Form.
Schwächen der Definitive Edition
Natürlich ist nicht alles perfekt. Die Grafik-Updates sind solide, aber nicht revolutionär. Manche Animationen wirken altbacken, und auch die KI zeigt gelegentlich Verhaltensmuster, die man aus frühen 2000er-RTS-Spielen kennt – etwa unkoordinierte Angriffe oder schlechte Wegefindung.
Außerdem merkt man, dass die Kampagne im Vergleich zu heutigen Maßstäben relativ linear ist. Wer komplexe Storyverzweigungen oder cineastische Inszenierungen erwartet, könnte enttäuscht sein.
Fazit: Ein Klassiker, der seine Krone verteidigt
Warhammer 40,000: Dawn of War – Definitive Edition ist mehr als nur ein nostalgisches Revival. Es ist ein Stück Spielegeschichte, das gezeigt hat, wie man ein Universum voller Krieg und Finsternis in ein packendes Echtzeitstrategiespiel gießt. Die Neuauflage bewahrt das Herz des Originals, poliert es technisch auf und bringt es so zurück in die Gegenwart.
Für Veteranen ist es ein Pflichtkauf – allein schon, um die alten Schlachten erneut zu schlagen. Für Neulinge bietet es die Gelegenheit, einen Klassiker kennenzulernen, der in vielen Punkten immer noch besser funktioniert als moderne Genrevertreter.
Ja, man merkt dem Spiel sein Alter an. Aber wie ein kampferprobter Space Marine trägt es seine Narben mit Stolz. Und wenn die Bolter donnern, die Orks grölen und die Eldar ihre psionischen Kräfte entfesseln, dann ist sofort klar: Dieser Klassiker lebt – und er hat nichts von seiner Wucht verloren.