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Von der Sehnsucht nach dem Guten in der Kunst: Ein Gespräch unter Bildern

Von der Sehnsucht nach dem Guten in der Kunst (Passagen Verlag)

Oktober 2024

Ein bloßer Farbklecks, eine Gestalt auf einem alten Gemälde können unseren Blick völlig auf den Kopf stellen. Meldet sich das Kunstwerk selbst zu Wort, wird unsere gewohnte Kunstbetrachtung erschüttert.
Autor: Wolfgang M. Siegmund
Genre: Philosophie
zum Passagen Verlag
85%
Umfang
90%
Schreibstil
95%
Thema
80%
Lesbarkeit
75%
Buchcover
85%
Illustrationen
„Von der Sehnsucht nach dem Guten in der Kunst“ ist für mich ein Buch, das weit über eine herkömmliche philosophische Abhandlung hinausgeht. Es ist ein poetisches, sinnliches und zugleich erhellendes Erlebnis.


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Von der Sehnsucht nach dem Guten in der Kunst

Ich spüre beim Lesen dieses Buches eine beinahe körperliche Präsenz von Philosophie, Poesie und bildender Kunst, die sich in einem beständigen Dialog miteinander befinden. Seite für Seite durchwandere ich einen Raum aus Überlegungen, Anspielungen und ästhetischen Impressionen. Dieser Raum ist nicht rein theoretisch, er ist sinnlich erfahrbar, als würde ich in ein Atelier eintreten, in dem Philosophie, Malerei und Lyrik einander beflügeln. Die Sprache verwebt sich mit Gedanken, die in Bilder hineingelegt sind, die wiederum auf Ideen verweisen. Es ist ein stiller, aber intensiver Prozess, der mich auffordert, innezuhalten, mich nach dem Guten in der Kunst umzuschauen und dabei zu hinterfragen, was dieses „Gute“ eigentlich bedeutet.

Die inhaltliche Tiefe und ästhetische Komplexität

Das Buch öffnet mir eine Welt, in der die Kunst nicht als stummer Gegenstand betrachtet wird, sondern als lebendiger Organismus, der uns konstant herausfordert. Ich werde dabei von philosophischen Überlegungen begleitet, die sich um zentrale Begriffe wie Schönheit, Moral, Wahrhaftigkeit und Menschlichkeit drehen. Die Autorenstimme – in Form eines Gesprächs, das zwischen den Zeilen geführt wird – verliert sich niemals in überflüssigen Theorien, sondern bleibt stets nah an der sinnlichen Erfahrung. Es ist, als würde ich neben einem Verfasser sitzen, der mir zeigt, wie Bilder ihre eigenen Geschichten erzählen, wie sie mich an die Hand nehmen, um das Gute nicht nur mit dem Verstand, sondern mit allen Sinnen aufzuspüren.

Über den Autor Wolfgang M. Siegmund

Wolfgang M. Siegmund, dessen Werk ich hier erlebe, scheint ein Autor zu sein, der philosophische Grundfragen und poetische Prozesse in einer bemerkenswerten Weise miteinander verbindet. Er tritt nicht wie ein theoretischer Oberlehrer auf, sondern wie ein feinfühliger Begleiter, der seine Leserinnen und Leser behutsam in die Welt seiner Gedanken einführt. Sein Schreibstil zeugt von einer großen Sensibilität, mit der er klassische philosophische Konzepte durch poetische Bilder neu belebt. Diese Herangehensweise macht deutlich, dass Siegmund nicht nur ein Theoretiker, sondern auch ein Künstler des Denkens ist, der weiß, wie man komplexe Ideen in eine ästhetische Form gießt.

Die Relevanz des Themas in der heutigen Zeit

In einer Zeit, in der Kunst oft als Ware betrachtet wird, erinnert mich dieses Buch daran, dass Kunst weit mehr sein kann als bloße Unterhaltung. Sie kann ein moralisches Korrektiv, ein Spiegel unserer Sehnsüchte oder sogar ein Wegweiser sein. Die Frage nach dem Guten in der Kunst ist nicht nur eine altmodische philosophische Spielerei, sondern hochaktuell: Sie stellt sich angesichts von Kunstmärkten, globalisierten Kulturen und schnelllebigen Trends, die den wahren Gehalt des Künstlerischen oftmals überdecken. Das Buch hilft mir, meinen Blick wieder zu schärfen, um hinter die bloßen Oberflächen zu schauen.

Die Sprache und der Schreibstil

Der Schreibstil, der mir hier begegnet, ist von einer poetischen Intensität, die ich selten in philosophischen Werken finde. Die Sätze sind weder zu lang noch zu kurz, vielmehr scheinen sie genau die richtige Balance zu finden, um sowohl ästhetisch ansprechend als auch inhaltlich tiefgehend zu sein. Anstatt mich mit allzu abstrakten Formulierungen zu verwirren, wird ein feines Spiel aus Andeutungen, Metaphern und bildhaften Vergleichen geboten. Dadurch entsteht eine inspirierende Leseerfahrung, die weder monoton noch belehrend wirkt, sondern mich immer wieder neu anregt.

Die Verbindung von Bild und Text

Besonders beeindruckt mich die subtile, aber stets gegenwärtige Verknüpfung von bildender Kunst und philosophischer Reflexion. Die im Buch präsentierten Bilder – so wie ich sie wahrnehme – sind keine bloßen Illustrationen, sondern eigenständige Gesprächspartner, die selbst denken, fühlen und Fragen stellen. Beim Betrachten und Lesen kommt es mir vor, als würden sich die Bilder tief in mein Bewusstsein eingraben und dort einen Dialog mit den Worten des Autors führen. Diese Spannung zwischen Sichtbarem und Gedachtem ist es, die das Buch zu einem vielschichtigen Erlebnis macht.

Mein persönliches Fazit

„Von der Sehnsucht nach dem Guten in der Kunst“ ist für mich ein Buch, das weit über eine herkömmliche philosophische Abhandlung hinausgeht. Es ist ein poetisches, sinnliches und zugleich erhellendes Erlebnis. Die Lektüre regt mich dazu an, nicht nur über Kunst nachzudenken, sondern sie anders zu sehen, intensiver wahrzunehmen und in ihr ein moralisches wie auch ästhetisches Potenzial zu erkennen. Ich verlasse dieses Werk mit dem Gefühl, nicht nur etwas über Kunst gelernt zu haben, sondern auch etwas über mich selbst und darüber, was es heißt, nach dem Guten in der Welt zu suchen.

Mediennerd
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