Verschwunden: Ein Leben im Verborgenen ist ein Buch aus dem ibidem Verlag und erschien am 1. Juli 2024.
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Verschwunden: Ein Leben im Verborgenen
Nach erfolgloser Bewerbung um eine Lehrerstelle versucht Karla eine Laufbahn als Schriftstellerin einzuschlagen und arbeitet nebenbei als Zeitungszustellerin. Ein plötzlicher und anhaltender Gewichtsverlust verändert ihr Leben und deutet auf eine unheilbare Krankheit hin. Einzig ihr Kater Kaspar bietet Trost. Erst zu spät wächst in ihr der Verdacht, dass ihr Ehemann Torsten, der in einer Forschungsabteilung eines Pharmaunternehmens arbeitet, nicht unschuldig an ihrem Zustand ist und ihr das Schlimmste noch bevorsteht.
„Verschwunden: Ein Leben im Verborgenen“ von Angelika Fehr-Olbrich ist ein tief bewegender Roman, der unter die Haut geht. Die Geschichte dreht sich um Karla, die nach einer erfolglosen Bewerbung als Lehrerin eine Karriere als Schriftstellerin anstrebt und nebenbei als Zeitungszustellerin arbeitet. Doch ein plötzlicher und fortschreitender Gewichtsverlust bringt sie aus der Bahn und lässt sie eine schreckliche Vermutung hegen: Könnte ihr eigener Ehemann Torsten, ein Mitarbeiter in der Forschungsabteilung eines Pharmaunternehmens, an ihrem Zustand schuld sein? Angelika Fehr-Olbrich schafft es, mit ihrem Schreibstil eine bedrückende Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser von der ersten Seite an fesselt. Ihr Talent liegt darin, die inneren Kämpfe und die zunehmende Verzweiflung der Protagonistin authentisch darzustellen. Karla’s Weg, der von Hoffnung, Angst und Misstrauen geprägt ist, wird eindringlich und nachvollziehbar geschildert.
Besonders beeindruckend ist, wie Fehr-Olbrich die Beziehung zwischen Karla und ihrem Kater Kaspar beschreibt. Der Kater ist nicht nur ein Haustier, sondern wird zu einem Symbol für Trost und bedingungslose Liebe in einer Zeit der tiefen persönlichen Krise. Diese Bindung verleiht der Geschichte eine zusätzliche emotionale Tiefe und zeigt, wie wichtig Tiere im Leben von Menschen sein können, besonders in schwierigen Zeiten. Der Autorin gelingt es meisterhaft, die Spannung kontinuierlich zu steigern. Durch geschickt platzierte Hinweise und Wendungen bleibt der Leser stets im Ungewissen, was als nächstes passieren wird. Die Vermutung, dass Torsten nicht unschuldig an Karlas Leiden ist, wird geschickt aufgebaut und sorgt für eine konstante Grundspannung, die bis zum Ende anhält.
Angelika Fehr-Olbrich ist nicht nur eine talentierte Autorin, sondern auch eine aufmerksame Beobachterin menschlicher Beziehungen und Psychologien. Ihre Fähigkeit, komplexe Charaktere zu erschaffen und ihre Motivationen glaubwürdig darzustellen, ist bemerkenswert. In „Verschwunden: Ein Leben im Verborgenen“ zeigt sie erneut ihr Gespür für feine zwischenmenschliche Nuancen und die dunklen Abgründe der menschlichen Seele. Die Thematik des Romans ist tiefgründig und regt zum Nachdenken an. Es geht um Vertrauen, Verrat und die Frage, wie gut man die Menschen kennt, die einem am nächsten stehen. Fehr-Olbrich stellt die Frage, was passiert, wenn das Vertrauen zwischen zwei Menschen zerstört wird und welche Auswirkungen dies auf das eigene Leben haben kann.
Der Verlag ibidem, bekannt für seine anspruchsvollen Veröffentlichungen, bietet mit diesem Buch eine weitere Perle in seinem Programm. Die Entscheidung, „Verschwunden: Ein Leben im Verborgenen“ in die Reihe Edition Noema aufzunehmen, zeigt das Engagement des Verlags, tiefgründige und berührende Literatur zu fördern. Angelika Fehr-Olbrich hat mit diesem Buch einen beeindruckenden Beitrag zur deutschsprachigen Literatur geleistet. Ihr Roman ist nicht nur eine spannende Lektüre, sondern auch ein einfühlsames Porträt einer Frau, die um ihr Leben und ihre Identität kämpft. „Verschwunden: Ein Leben im Verborgenen“ ist ein Buch, das nachdenklich macht und lange im Gedächtnis bleibt. Für alle, die sich für psychologisch tiefgründige Geschichten interessieren und einen Roman suchen, der sowohl spannend als auch emotional berührend ist, ist dieses Buch eine absolute Empfehlung. Fehr-Olbrich beweist einmal mehr, dass sie eine der bemerkenswertesten Stimmen der zeitgenössischen deutschen Literatur ist. Ihr Talent, komplexe Geschichten mit viel Feingefühl und Spannung zu erzählen, macht „Verschwunden: Ein Leben im Verborgenen“ zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.
Verschwunden: Ein Leben im Verborgenen
Hat mir besonders gefallen
- Angelika Fehr-Olbrich schafft eine bedrückende und fesselnde Atmosphäre.
- Die Beziehung zwischen Karla und ihrem Kater Kaspar verleiht der Geschichte zusätzliche emotionale Tiefe.
- Die kontinuierlich steigende Spannung hält den Leser bis zum Ende im Ungewissen.
- Komplexe Charaktere und glaubwürdige Motivationen zeichnen die Figuren aus.
- Der Roman regt zum Nachdenken über Vertrauen, Verrat und zwischenmenschliche Beziehungen an.
