Tödliches Tabu: Elbe-Weser-Krimi, Band 1 (Edition Falkenberg)
August 2024
Tödliches Tabu – Ein packender Elbe-Weser-Krimi
Als ich „Tödliches Tabu“ von Reinhold Friedl aufschlug, wusste ich nicht genau, was mich erwarten würde. Doch schon nach den ersten Seiten war ich mitten drin im Geschehen, und ich konnte das Buch kaum noch zur Seite legen. Die Handlung startet mit einem brisanten Mord: Auf einer stillgelegten Fähre wird die Leiche eines jungen Afrikaners gefunden, und Lokalreporter Amandus Abendroth nimmt die Ermittlungen auf. Was auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Krimi aussieht, entpuppt sich schnell als eine vielschichtige Story mit politischem Tiefgang und einem Blick auf aktuelle gesellschaftliche Themen wie Rassismus und Drogenschmuggel.
Der Autor schafft es, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten. Die Ermittlungen führen Amandus quer durch das Elbe-Weser-Dreieck, und man spürt dabei stets die lokale Atmosphäre – sei es in den beschreibenden Szenen auf der Fähre oder in den kleinen Orten und Dörfern, die zum Leben erweckt werden.
Amandus Abendroth – Ein charismatischer Ermittler
Amandus Abendroth, der zentrale Charakter, ist kein typischer Detektiv. Er ist Journalist und lebt in der Region, kennt die Menschen und ihre Geschichten. Was ihn jedoch besonders macht, ist sein Spürsinn. Man könnte ihn fast als „journalistisches Trüffelschwein“ bezeichnen, das immer auf der Suche nach der nächsten großen Story ist – oft sogar schneller als die Polizei. Dieser Aspekt verleiht dem Krimi einen gewissen Charme und hebt ihn von klassischen Detektivgeschichten ab.
Gesellschaftliche und politische Verstrickungen
Neben der spannenden Krimihandlung hebt sich „Tödliches Tabu“ durch seine gesellschaftlichen und politischen Bezüge ab. Der Mord an dem jungen Afrikaner zieht den Leser tief in eine Geschichte von Drogenschmuggel, skrupellosen Politikern und internationalen Verwicklungen hinein. Besonders faszinierend ist, wie Reinhold Friedl es schafft, aktuelle Themen wie Korruption und internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen geschickt in die Handlung zu verweben. Dadurch erhält die Story eine zusätzliche Dimension und spricht auch Leser an, die neben einem spannenden Krimi gerne tiefergehende Themen mögen.
Der Stil des Autors
Reinhold Friedls Schreibstil ist klar und prägnant. Er versteht es, die Atmosphäre der Region und die Besonderheiten der kleinen Gemeinden lebendig zu schildern. Besonders die Dialoge sind pointiert und authentisch. Das Lokalkolorit, gepaart mit der clever gestrickten Handlung, sorgt dafür, dass man sich als Leser regelrecht in die Welt des Elbe-Weser-Dreiecks versetzt fühlt.
Der Autor: Reinhold Friedl
Reinhold Friedl, der Kopf hinter diesem gelungenen Kriminalroman, hat sich bereits mit weiteren Elbe-Weser-Krimis einen Namen gemacht. Er ist bekannt dafür, aktuelle politische und gesellschaftliche Themen in seine Bücher einfließen zu lassen, ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Diese Mischung aus Lokalkrimi und politischem Thriller macht seine Werke so einzigartig. Mit „Tödliches Tabu“ hat er den ersten Band einer Reihe geschaffen, die zweifellos das Interesse vieler Krimifans wecken wird.
Fazit: Ein Krimi mit Tiefgang und regionalem Flair
„Tödliches Tabu“ ist weit mehr als nur ein klassischer Regionalkrimi. Die Verflechtung von aktuellen politischen Themen mit einer packenden Krimihandlung macht das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Amandus Abendroth ist ein charismatischer Protagonist, dessen Ermittlungen den Leser tief in die Abgründe des Elbe-Weser-Dreiecks führen. Fans von regionalen Krimis und politisch aktuellen Themen werden an diesem Buch ihre Freude haben.
Wer nach einem spannenden, gut geschriebenen und gleichzeitig nachdenklich stimmenden Krimi sucht, ist mit „Tödliches Tabu“ bestens bedient. Dieses Buch ist ideal für den Urlaub, sei es am Strand oder zu Hause auf dem Sofa.