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Stolz und Vorurteil

Stolz und Vorurteil: Jane Austens Klassiker erstmals als liebevoll umgesetzte Graphic Novel aus dem Loewe Verlag erschien am 12 Juni 2024. 

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Stolz und Vorurteil

Elizabeth Bennet hat vier Schwestern und eine Mutter, deren größte Sorge ist, alle Töchter unter die Haube zu bringen. Als der vermögende Mr Bingley und sein attraktiver Freund Darcy das benachbarte Anwesen Netherfield beziehen, ist Mrs Bennet ganz aus dem Häuschen. Aber schon beim ersten Tanz wird Elizabeth klar, dass sie nie, niemals einem so stolzen und arroganten Mann wie Mr Darcy ihr Herz schenken könnte.

Die Adaption eines Klassikers wie „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen in eine Graphic Novel ist zweifellos ein ambitioniertes Unterfangen. Als großer Fan des Originals war ich gespannt, wie diese Umsetzung gelingen würde, insbesondere da Jane Austens Sprache und die komplexen Beziehungen ihrer Figuren für ihre Zeit einzigartig und schwer zu transportieren sind.

Die Graphic Novel folgt der bekannten Geschichte von Elizabeth Bennet, die mit ihren vier Schwestern und einer Mutter, deren Hauptanliegen es ist, ihre Töchter gut zu verheiraten, lebt. Die Ankunft des reichen Mr. Bingley und seines Freundes Mr. Darcy sorgt für Aufregung in der Familie Bennet. Elizabeths anfängliche Abneigung gegenüber dem stolzen und arroganten Mr. Darcy wandelt sich im Verlauf der Geschichte, doch bleibt die Frage, ob sie ihm jemals ihr Herz schenken kann. Die Charakterdarstellungen in dieser Graphic Novel bleiben leider hinter meinen Erwartungen zurück. Mr. Darcy erscheint oft als arroganter und verliebter Schwächling, was seiner vielschichtigen Figur nicht gerecht wird. Auch Elizabeths Klugheit und Wortwitz kommen nicht vollständig zur Geltung. Insgesamt wirken die Figuren blasser und weniger lebendig als im Original.

Was jedoch besonders positiv heraussticht, sind die Illustrationen von Tara Spruit. Sie sind eine gelungene Mischung aus verschiedenen Verfilmungen und schaffen es, die Emotionen und Stimmungen der Szenen wunderbar einzufangen. Die Farben sind harmonisch und tragen zur Atmosphäre der Geschichte bei. Allerdings ähneln sich die Protagonisten in ihrem Aussehen zu sehr, was es für Leser, die nicht mit der Geschichte vertraut sind, schwierig macht, die Charaktere auseinanderzuhalten.

Die Qualität der Buchproduktion ist beeindruckend. Das dicke Papier und die hochwertigen Farben verleihen dem Buch eine besondere Wertigkeit. Das Cover und der Buchrücken sind hübsch gestaltet und machen sich gut in jeder Sammlung. Trotzdem bleibt die Erzählung oft an der Oberfläche, was angesichts der Komplexität des Originals kaum verwunderlich ist. Austen’s reflektierte Wortwahl und ihre Darstellung der gesellschaftlichen Gepflogenheiten des 19. Jahrhunderts sind schwer in eine Graphic Novel zu übertragen.

Ich bewundere den Mut und die Hingabe, die in dieses Projekt geflossen sind. Die Wertigkeit des Buches und die schönen Illustrationen machen es zu einem sehenswerten Stück. Austen-Fans könnten jedoch enttäuscht sein, da die sprachliche Raffinesse und die Tiefe der Charaktere des Originals nicht vollständig erreicht werden. Dennoch eignet sich diese Graphic Novel hervorragend für Leser, die eine Einführung in die Geschichte suchen, ohne von langen, verschachtelten Sätzen abgeschreckt zu werden. Für jene, die mit der Geschichte noch nicht vertraut sind, bietet die Graphic Novel einen guten Einstieg und könnte das Interesse an Jane Austens Werk wecken. Die Gliederung in Frühling, Sommer, Herbst und Happy End sowie die Begeisterung von Claudia Kühn und Tara Spruit für die Geschichte sind auf jeder Seite spürbar. Insgesamt ist „Stolz und Vorurteil“ als Graphic Novel eine charmante Interpretation eines der schönsten Liebesgeschichten aller Zeiten. Trotz einiger Schwächen in der Charakterdarstellung bietet sie ein visuell ansprechendes und kurzweiliges Lesevergnügen. Wer bereit ist, über diese Schwächen hinwegzusehen, wird sicherlich Freude an dieser neuen Darstellung von Jane Austens Klassiker finden.

Stolz und Vorurteil

9.3

Aufmachung

9.2/10

Umfang

9.0/10

Schreibstil

8.8/10

Thema

9.5/10

Aufbau

9.2/10

Lesbarkeit

9.6/10

Illustrationen

9.5/10

Umsetzung

9.3/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die Illustrationen von Tara Spruit sind eine gelungene Mischung aus verschiedenen Verfilmungen und fangen Emotionen und Stimmungen der Szenen wunderbar ein. Die harmonischen Farben tragen zur Atmosphäre bei.
  • Das dicke Papier und die hochwertigen Farben verleihen dem Buch eine besondere Wertigkeit. Das hübsche Cover und der Buchrücken bereichern jede Sammlung.
  • Die Graphic Novel eignet sich hervorragend für Leser, die eine Einführung in die Geschichte suchen, ohne von langen, verschachtelten Sätzen abgeschreckt zu werden.
  • Die Gliederung in Frühling, Sommer, Herbst und Happy End sowie die Begeisterung von Claudia Kühn und Tara Spruit für die Geschichte sind auf jeder Seite spürbar.
  • Trotz einiger Schwächen bietet die Graphic Novel ein visuell ansprechendes und kurzweiliges Lesevergnügen und ist eine charmante Interpretation eines der schönsten Liebesgeschichten aller Zeiten.
Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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