StartBücher & ComicsBelletristikSteling: Wolfsgeheul: Kommissar Steffens vierter Fall

Steling: Wolfsgeheul: Kommissar Steffens vierter Fall

Steling: Wolfsgeheul (Eifeler Literaturverlag)

April 2024

In der Nordeifel ist das Geheul groß: Mehrere Wolfsrudel treiben rund um Mützenich ihr Unwesen und rufen immer wieder die Gegner der Wiederansiedlung des bedrohten Raubtiers in der Region auf den Plan.
Autor: Ute Mainz
Genre: Kriminalroman
82%
Umfang
85%
Schreibstil
81%
Thema
86%
Lesbarkeit
75%
Buchcover
60%
Illustrationen
„Steling: Wolfsgeheul“ ist ein gelungener Kriminalroman, der durch seine spannende Handlung, tiefgründigen Charaktere und die liebevolle Darstellung der Nordeifel überzeugt.


78%

Steling: Wolfsgeheul: Kommissar Steffens vierter Fall

„Steling: Wolfsgeheul“ aus der Feder von Ute Mainz ist der vierte Band der beliebten Krimireihe um Kommissar Steffens. Dieser Roman vereint gekonnt packende Spannung, brisante Themen und eine dichte regionale Atmosphäre. Der Eifeler Literaturverlag veröffentlicht damit erneut einen Titel, der sich nicht nur in der Nordeifel, sondern auch weit über die Region hinaus großer Beliebtheit erfreuen dürfte.

Ein hochaktueller Kriminalfall in der Nordeifel

Die Handlung des Romans greift zwei Themen auf, die sowohl lokal als auch gesellschaftlich von Bedeutung sind: die Rückkehr des Wolfs und die Bedrohung durch invasive Arten wie die Asiatische Hornisse. In der Nordeifel spitzen sich die Konflikte um die Wiederansiedlung von Wolfsrudeln zu, als ein prominenter Befürworter der Tiere nach einer hitzigen Bürgerversammlung ermordet aufgefunden wird. Der Fall führt Kommissar Steffens und sein Team in die Tiefen menschlicher Vorurteile, Ängste und Überzeugungen.

Ute Mainz zeigt ein feines Gespür dafür, wie solche gesellschaftlichen Diskussionen eskalieren können. Die Handlung wirkt daher nicht nur spannend, sondern auch hochaktuell und erschreckend realistisch. Der Mordfall entwickelt sich schrittweise zu einem vielschichtigen Puzzle, bei dem auch die Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern und ihre persönliche Agenda eine große Rolle spielen. Die zusätzliche Bedrohung durch die Asiatische Hornisse sorgt für eine weitere Ebene von Konflikten, die das Buch noch dichter wirken lassen.

Authentische Charaktere mit Ecken und Kanten

Kommissar Steffens ist der ideale Protagonist für einen Regionalkrimi. Mit seiner kölschen Art, die immer wieder durchblitzt, wirkt er zugänglich, gleichzeitig aber auch angenehm unaufgeregt und pragmatisch. Seine Kollegin Kirchfink ergänzt ihn perfekt, was für ein ausgewogenes Ermittlerduo sorgt. Besonders interessant sind die Nebenfiguren, die Mainz mit großer Sorgfalt gestaltet hat. Die Dorfbewohner, mit ihren Eigenheiten und Konflikten, sind nicht nur bloße Kulisse, sondern ein zentraler Teil der Geschichte.

Die persönliche Entwicklung der Charaktere wird auch in diesem vierten Band konsequent fortgeführt. So erfahren wir mehr über Steffens Anpassung an die Eifel, die für ihn anfangs ein fremdes Terrain war. Seine wachsende Akzeptanz und das Verständnis für die Eigenarten der Region fügen der Geschichte eine willkommene emotionale Tiefe hinzu.

Ute Mainz: Eine Stimme der Eifel

Ute Mainz, die seit über sechzig Jahren in der Nordeifel lebt, bringt in ihren Büchern nicht nur ihre Liebe zur Region, sondern auch ihre genauen Beobachtungen des Alltagslebens ein. Ihre Romane sind bekannt für ihre präzise Darstellung der Eifel und ihrer Bewohner. Mainz kombiniert die Schönheit der Landschaft mit den Herausforderungen des Lebens in einer ländlichen Umgebung. Ihr Schreibstil ist dabei ebenso prägnant wie einfühlsam, was sie zu einer der bemerkenswertesten Stimmen des Regionalkrimis macht.

Flüssiger Schreibstil und raffiniert aufgebaute Spannung

Die Stärke des Romans liegt zweifellos in seinem Schreibstil. Ute Mainz schreibt klar, direkt und dennoch mit einer Prise Humor, die die ernsten Themen des Buches auflockert. Die Kapitel sind angenehm kurz und fördern den Lesefluss. Die geschickte Abwechslung zwischen ruhigen Momenten und spannungsgeladenen Szenen hält den Leser in Atem. Dabei verzichtet Mainz auf übertriebenes Drama und bleibt ihrer bodenständigen Erzählweise treu.

Ein besonderes Lob verdient auch die kluge Struktur der Handlung. Mainz versteht es, falsche Fährten zu legen und die Auflösung des Falls bis zum Ende spannend zu halten. Der Leser wird immer wieder dazu verleitet, eigene Vermutungen anzustellen, nur um am Ende überrascht zu werden.

Regionale Atmosphäre als Highlight

Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist die eindrucksvolle Schilderung der Nordeifel. Mainz malt ein lebendiges Bild der Landschaft, das von dichten Wäldern, kleinen Dörfern und den Eigenheiten der Bewohner geprägt ist. Die Region wird nicht nur als Kulisse genutzt, sondern ist ein eigenständiger Charakter im Buch. Die kulturellen und sozialen Dynamiken der Region fließen nahtlos in die Handlung ein und verleihen dem Roman seine besondere Authentizität.

Fazit: Ein packender Regionalkrimi mit Tiefgang

„Steling: Wolfsgeheul“ ist ein gelungener Kriminalroman, der durch seine spannende Handlung, tiefgründigen Charaktere und die liebevolle Darstellung der Nordeifel überzeugt. Ute Mainz beweist erneut, dass sie eine Meisterin des Regionalkrimis ist. Die Mischung aus spannender Unterhaltung und aktueller Thematik macht das Buch zu einem Muss für Fans des Genres.

Für Leser, die Wert auf eine authentische regionale Atmosphäre und vielschichtige Figuren legen, ist dieser vierte Fall von Kommissar Steffens eine klare Empfehlung. Gleichzeitig bleibt die Geschichte dank ihrer Spannung und der realitätsnahen Themen auch für ein breiteres Publikum interessant.

Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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