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Somniaveris: Wandlerin zwischen den Welten

Somniaveris: Wandlerin zwischen den Welten ist ein Buch aus dem Oldib Verlag und erschien am 1. September 2024. 

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Somniaveris: Wandlerin zwischen den Welten

2121 Zurück in seiner Zukunft sieht der junge Zeitreisende Jochanan die futuristische Welt mit anderen Augen. Warum versuchen die Erwachsenen ihm einzureden, dass der Urlaub in der Vergangenheit nur ein Traum war? Und wo ist seine Freundin Akascha, die mit ihm zusammen durch das Zeittor ins Berlin des Jahres 2121 gekommen ist? In der Fortsetzung des preisgekrönten Zukunftsromans „Somniavero“ treffen die Kinder auf alte Bekannte und müssen neue Herausforderungen bestehen. In einer zerrissenen Welt, in der Vergangenheit und Zukunft durchlässig geworden sind, kämpfen die Freunde auch gegen die Schatten ihrer eigenen Entscheidungen.

„Somniaveris: Wandlerin zwischen den Welten“ von Anja Stürzer, erschienen im Oldib Verlag, ist eine spannende Fortsetzung ihrer Zeitreise-Reihe, die sich über mehr als ein Jahrzehnt erstreckt. Nachdem der erste Band „Somniavero“ im Jahr 2011 veröffentlicht wurde, folgte nun 2024 endlich der zweite Teil der Reihe. Stürzer hat sich, wie man an dieser langen Pause sieht, viel Zeit gelassen, um die Geschichte um die jungen Protagonisten Jochanan und Akascha weiterzuerzählen. Als Leser merkt man schnell, dass diese Geduld sich ausgezahlt hat.

Der Roman spielt im Jahr 2131, wo die Freunde Jochanan und Akascha durch ein mysteriöses Zeittor ins Berlin der Zukunft gelangen. Stürzer schafft es meisterhaft, eine Welt zu erschaffen, in der Vergangenheit und Zukunft miteinander verschmelzen. Dies verleiht der Geschichte einen spannenden Twist, denn die beiden Protagonisten müssen nicht nur die Herausforderungen dieser futuristischen Welt bewältigen, sondern auch gegen die Konsequenzen ihrer eigenen Entscheidungen kämpfen. Besonders beeindruckend ist, wie Stürzer die Charakterentwicklung der beiden Hauptfiguren gestaltet hat. Jochanan, der in seine eigene Zeit zurückkehrt, sieht seine Welt nun mit völlig neuen Augen, was der Geschichte eine tiefgründige Reflexionsebene verleiht. Gleichzeitig bleibt die Frage, warum Erwachsene versuchen, ihm einzureden, dass seine Zeitreisen nichts weiter als ein Traum waren. Diese Unklarheit zieht sich durch das gesamte Buch und sorgt dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.

Stürzers Schreibstil ist klar und flüssig, was vor allem jüngere Leser ab 8 Jahren anspricht – genau die Zielgruppe, für die das Buch auch vorgesehen ist. Doch auch für ältere Leser hält „Somniaveris“ viele faszinierende Themen bereit, die zum Nachdenken anregen, wie etwa die Frage, inwiefern die Vergangenheit unsere Zukunft bestimmt. Die Beschreibung des futuristischen Berlins ist dabei so lebendig und plastisch, dass man sich als Leser sofort in diese Welt hineinversetzen kann. Anja Stürzer ist eine vielseitige Autorin, die nicht nur in der Kinder- und Jugendliteratur, sondern auch im Bereich der Sachbücher tätig ist. Besonders bekannt wurde sie mit ihrem Sachbuch über Shakespeare, das bereits 2008 im Oldib Verlag erschienen ist. Stürzer hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel vollzogen und sich zunehmend auf Zeitreise- und Zukunftsromane konzentriert. In einem Interview erklärte sie, dass ihre eigenen Kinder eine große Inspirationsquelle für die Figuren ihrer Geschichten sind – so soll die Figur Jochanan starke Züge ihres eigenen Sohnes tragen. Dieser persönliche Bezug gibt der Geschichte eine besondere Tiefe und emotionale Verbindung.

Ein Highlight des Buches ist die enge Freundschaft zwischen Jochanan und Akascha. Diese Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt, als die beiden mit den Herausforderungen der Zukunft konfrontiert werden. Stürzer versteht es, diese Dynamik mit viel Gefühl und Fingerspitzengefühl darzustellen, sodass ich mich als Leser emotional in die Figuren hineinversetzen konnte. Außerdem fand ich die Idee, dass die Grenzen zwischen Vergangenheit und Zukunft verschwimmen, äußerst faszinierend und gut umgesetzt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Stürzer es schafft, eine spannende Geschichte zu erzählen, die dennoch nicht auf die moralische Ebene verzichtet. Die Themen, die im Buch angesprochen werden, wie Verantwortung, Freundschaft und der Umgang mit eigenen Entscheidungen, regen zum Nachdenken an und machen das Buch zu mehr als nur einer einfachen Zeitreisegeschichte. Trotz all der positiven Aspekte hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass die Handlung etwas zu vorhersehbar war. Während die Welt und die Charaktere gut ausgearbeitet sind, hätte ich mir an manchen Stellen mehr unerwartete Wendungen gewünscht. Auch bleiben einige Fragen offen, die möglicherweise in einem dritten Teil der Reihe beantwortet werden könnten. Dennoch trübt dies den Gesamteindruck des Buches kaum.

„Somniaveris: Wandlerin zwischen den Welten“ ist ein gelungener zweiter Teil, der nahtlos an die Qualität des ersten Bandes anknüpft. Besonders für junge Leser, aber auch für Erwachsene, die Science-Fiction und Zeitreisegeschichten lieben, bietet das Buch eine spannende und tiefgründige Lektüre. Die Charakterentwicklung, das spannende Setting und die durchdachte Handlung machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht – und hoffe, dass wir nicht wieder 13 Jahre auf eine Fortsetzung warten müssen.

Somniaveris: Wandlerin zwischen den Welten

8.3

Aufmachung

8.0/10

Umfang

8.4/10

Schreibstil

8.4/10

Thema

8.3/10

Aufbau

8.3/10

Lesbarkeit

8.4/10

Illustrationen

8.2/10

Umsetzung

8.3/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die futuristische Darstellung von Berlin im Jahr 2131 ist plastisch und lebendig beschrieben.
  • Die Hauptfiguren Jochanan und Akascha durchlaufen tiefgreifende persönliche Entwicklungen.
  • Das Buch behandelt relevante Themen wie Verantwortung, Freundschaft und die Konsequenzen eigener Entscheidungen.
  • Die Beziehung zwischen Jochanan und Akascha wird emotional und glaubwürdig dargestellt.
  • Der leicht verständliche Stil ist besonders für die jüngere Zielgruppe (8-12 Jahre) ansprechend.

War nicht ganz so toll

  • Einige Wendungen der Geschichte sind leicht vorhersehbar und könnten überraschender sein.
Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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