Selbstversorgung im Winter: 365 Tage Unabhängigkeit: ernten, sammeln, selber machen. Indoor-Gärtnerei, Wintergemüseanbau, winterfeste Pflanzen & Konservierungstechniken ist ein Buch aus dem Löwenzahn Verlag und erschien am 8. August 2024.
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Selbstversorgung im Winter: 365 Tage Unabhängigkeit
Zum Frühstück selbst angesetzten Joghurt mit Johannisbeeren und Mispeln, mittags Kürbissuppe mit Sprossen-Topping und abends Mangold-Salat mit gebratenen Austernseitlingen und frischem Sauerteigbrot: klingt gut? Dann bist du bereit für … Winter-Selbstversorgung! Die ermöglicht nämlich so viel mehr, als nur die letzten schrumpeligen Lageräpfel aus der Kiste zu holen. Also los: Statte der Mini-Pilzzucht im Keller einen Besuch ab oder hol dir frisches Gemüse aus dem Beet und gönn deinem Immunsystem vorher Oxymel mit hausgemachtem Apfelessig. Du hast gerade eigentlich gar keine Lust, rauszugehen? Dann bleib gemütlich drinnen und starte die nächste Fermentations-Party, oder schau nach, wie es in den Microgreens-Gläsern auf dem Fensterbrett gerade aussieht.
„Selbstversorgung im Winter: 365 Tage Unabhängigkeit“ von Til Genrich ist ein bemerkenswerter Ratgeber für alle, die sich auch in der kalten Jahreszeit unabhängig mit frischen Lebensmitteln versorgen möchten. Der Titel des Buches verspricht nicht nur saisonale Tipps, sondern zeigt ganzjährig Strategien auf, um Selbstversorgung nachhaltig umzusetzen. Besonders faszinierend ist, dass das Buch nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Einkochen und Fermentieren behandelt, sondern auch kreative Methoden vorstellt, die die Palette an frischen Zutaten im Winter erweitern können.
Til Genrich, der Autor dieses Werks, hat bereits in seiner Kindheit durch die Pflege eines Selbstversorger-Gartens viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Diese prägt seine Herangehensweise, wie auch seine Betonung der Permakultur im Buch deutlich macht. Besonders hervorzuheben ist, dass Genrich das Thema Selbstversorgung im Winter nicht isoliert betrachtet, sondern als Prozess, der bereits im Frühling und Sommer beginnt. Er erklärt anschaulich, wie die richtige Lagerung und Haltbarmachung der Sommerernte dabei helfen können, den Winter zu überbrücken. So werden Lebensmittel konserviert und haltbar gemacht, ohne auf Supermärkte angewiesen zu sein. Das Buch ist dabei nicht nur textlich informativ, sondern auch optisch ansprechend. Genrich und das Team des Löwenzahn Verlags haben viel Wert auf visuelle Elemente gelegt. Zahlreiche Fotos, Tabellen und Übersichten lockern den Text auf und helfen dabei, die Fülle an Informationen anschaulich und leicht verständlich zu vermitteln. Diese visuelle Gestaltung macht das Buch nicht nur für erfahrene Selbstversorger interessant, sondern auch für Einsteiger in das Thema.
Ein Hauptaugenmerk des Buches liegt auf der Vorstellung von Wintergemüsesorten, die sich besonders gut für den Anbau und die Ernte in der kalten Jahreszeit eignen. Radicchio, Feldsalat, Topinambur und Rote Bete sind nur einige der vielen Gemüsearten, die im Buch besprochen werden. Genrich beschreibt detailliert, wie man diese Pflanzen richtig anbaut, pflegt und schließlich erntet. Für Menschen, die weniger Gartenfläche zur Verfügung haben, gibt es zahlreiche Ideen, wie man auch in Innenräumen zur Selbstversorgung beitragen kann. So werden beispielsweise Methoden vorgestellt, wie man Microgreens oder Pilze auf kleinem Raum, etwa auf der Fensterbank oder im Keller, ziehen kann. Ein weiteres zentrales Thema im Buch ist die Konservierung und Verarbeitung der Ernte. Genrich gibt viele praktische Tipps zum Einkochen, Fermentieren und Dörren von Obst und Gemüse. Besonders die detaillierten Anleitungen für Sauerteigbrot und Joghurt sorgen für Abwechslung in der heimischen Küche. Dabei macht er deutlich, dass es nicht nur um die reine Vorratshaltung geht, sondern auch um die Erweiterung des Geschmacksrepertoires. Wer bisher noch nie fermentierte Lebensmittel oder selbstgebackenes Sauerteigbrot probiert hat, wird durch dieses Buch definitiv motiviert, es einmal auszuprobieren.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass das Buch stark auf umfangreiche Vorratshaltung und eine gewisse Infrastruktur setzt, wie z. B. einen Keller oder größeren Garten. Dies kann für Menschen mit begrenztem Platz ein Hindernis sein. Auch der Geschmack mancher Wintergemüsesorten könnte nicht jedem Leser zusagen. Gerade Familien mit kleinen Kindern könnten Schwierigkeiten haben, die vorgestellten Gemüsesorten wie Rote Bete oder Topinambur in den Speiseplan zu integrieren. Dennoch bietet das Buch viele Alternativen und Lösungen, die auch auf kleinem Raum und mit wenig Aufwand umsetzbar sind, wie die Sprossenzucht auf der Fensterbank oder die Herstellung von Kräuteressig und Oxymel.
„Selbstversorgung im Winter“ von Til Genrich ist ein inspirierendes und informatives Werk, das den Leser Schritt für Schritt durch die Selbstversorgung in der kalten Jahreszeit führt. Mit seiner Mischung aus praktischen Tipps, anschaulichen Anleitungen und der Betonung auf Nachhaltigkeit spricht das Buch sowohl Anfänger als auch erfahrene Gärtner an. Besonders positiv hervorzuheben ist die ganzheitliche Herangehensweise, die nicht nur den Winter, sondern das gesamte Gartenjahr in den Blick nimmt. Wer sich für das Thema Selbstversorgung interessiert und dabei nicht nur auf den Sommer, sondern auch auf den Winter vorbereitet sein möchte, wird in diesem Buch viele wertvolle Ratschläge finden.
Selbstversorgung im Winter: 365 Tage Unabhängigkeit
Hat mir besonders gefallen
- Das Buch bietet umfassende Anleitungen, wie man auch im Winter frische Lebensmittel anbauen und ernten kann, inklusive Wintergemüsesorten wie Rote Bete, Feldsalat und Topinambur
- Es werden zahlreiche Techniken zum Haltbarmachen der Ernte behandelt, darunter Einkochen, Fermentieren, Dörren und Brotbacken
- Die vielen Fotos, Tabellen und Übersichten machen das Buch visuell ansprechend und leicht verständlic
- Die Selbstversorgung wird als ganzjähriger Prozess betrachtet, der bereits im Sommer mit der Vorbereitung beginnt und auch Lagerung und Vorratshaltung für den Winter beinhaltet
War nicht ganz so toll
- Das Buch setzt oft auf umfangreiche Infrastruktur wie einen Keller oder einen großen Garten, was für Leser mit begrenztem Raum schwierig umzusetzen sein kann