Schluss mit dem YEAH, YEAH, YEAH?: Die BEATLES und die DDR ist ein Buch aus dem Bild und Heimat Verlag und erschien am 23. Oktober 2023.
Schluss mit dem YEAH, YEAH, YEAH?
Vor 60 Jahren, im Oktober 1963 , kam es nach einem spektakulären TV-Auftritt der gegründeten Band The Beatles im London Palladium zu einer Massenhysterie. Wenige Monate zuvor, am 22. März 1963 , hatten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr ihr erstes Nummer–Album »Please Please Me« veröffentlicht. Mit der im November desselben Jahres gestarteten Single »I Want To Hold Your Hand« begann ihr internationaler Siegeszug. Das neue musikalische Virus, genannt »Beatlemania«, infi zierte Musiker auf der ganzen Welt – auch in der DDR. Überall im Land gründeten sich nach dem Liverpooler Vorbild Gitarren- und Beatbands. Das DDR-Plattenlabel AMIGA veröffentlichte 1964/65 gleich drei Singles und eine Beatles-Langspielplatte. Als jedoch Walter Ulbricht, DDR-Staatsratsvorsitzender und SED-Parteichef, 1965 in seiner Rede auf dem . Plenum des ZK der SED gegen die Einfl üsse der dekadenten westlichen Rockmusik auf die junge Beatszene in der DDR wetterte und forderte, »… mit der Monotonie des Je-Je-Je … sollte man doch Schluss machen«, kam es zum vorerst jähen Ende.
Doch das feuerte die Musiker nur noch mehr an, denn längst waren die Beatles Vorbilder und Mentoren für zahlreiche Bands in der DDR geworden. So war der Einfl uss der Beatles auf die Ostrock-Landschaft bald nicht mehr wegzudenken. Und auch die »offi zielle DDR« entwickelte im Laufe der Jahre ein gar nicht so schlechtes Verhältnis zu ihnen. Wie diese Entwicklungen vonstattengingen, schildert Musikexperte Wolfgang Martin im vorliegenden Band und hat dazu namhafte Künstler sowie Vertreter von Beatles-Fanclubs, die es in der DDR auch gab, eingeladen, von ihren Erlebnissen zu erzählen. Deutlich wird: Für die meisten Musiker und vor allem die Fans in der DDR waren die Beatles unsterblich geworden. Und was vor Jahren begann und die Welt der populären Musik revolutionierte, wird auch für weitere Generationen wichtig bleiben.
„Schluss mit dem YEAH, YEAH, YEAH?: Die BEATLES und die DDR“ von Wolfgang Martin entführt den Leser auf eine faszinierende Reise durch die Musikgeschichte und die turbulenten Zeiten der DDR. Vor 60 Jahren erschütterten die Beatles die Welt mit ihrem Auftritt im London Palladium, und die Wirkung erreichte auch die DDR. Als Mann, der die Zeit miterlebt hat, erweckt Martin in seinem Buch Erinnerungen an die Ära der Beatlemania. Die Beatles wurden zu Ikonen und inspirierten zahlreiche Musiker in der DDR, trotz der Kritik von Walter Ulbricht. Der Autor beschreibt packend, wie die Beatles zu Vorbildern und Mentoren für die Ostrock-Szene wurden. Die Rebellion gegen die Einflüsse der westlichen Rockmusik wurde zum kreativen Motor für Musiker, die sich von der Monotonie des Je-Je-Je nicht einschüchtern ließen.
Wolfgang Martin lässt in seinem Werk nicht nur die Musik sprechen, sondern gibt auch Künstlern und Fanclubs aus der DDR eine Stimme. Die persönlichen Erlebnisse und Anekdoten verleihen dem Buch eine authentische Note. Es wird deutlich, dass die Beatles für Musiker und Fans in der DDR unsterblich wurden. Die Beziehung zwischen der offiziellen DDR und den Beatles wird von Martin nuanciert dargestellt. Das Buch wirft Licht auf die Entwicklung dieser Verbindung über die Jahre. Die Beatles haben nicht nur die Welt der populären Musik revolutioniert, sondern auch die Herzen der DDR-Bürger erobert, und dieses Erbe wird für kommende Generationen von Bedeutung sein. „Schluss mit dem YEAH, YEAH, YEAH?“ ist eine fesselnde Zeitreise, die die Magie der Beatles in einer politisch aufgeladenen Ära einfängt.
Schluss mit dem YEAH, YEAH, YEAH?: Die BEATLES und die DDR
Hat mir besonders gefallen
- Authentische Einblicke: Martin präsentiert persönliche Erlebnisse von Künstlern und Fanclubs aus der DDR, was dem Buch eine eindrucksvolle Authentizität verleiht.
- Zeitgeschichtlicher Kontext: Die Verknüpfung der Beatles mit der politisch aufgeladenen Ära der DDR gibt dem Leser einen tiefen Einblick in die musikalische Revolution jener Zeit.
- Vielschichtige Darstellung: Wolfgang Martin beleuchtet nicht nur die positive Wirkung der Beatles, sondern auch die komplexen Beziehungen zwischen der offiziellen DDR und der Band.
- Kreativer Widerstand: Das Buch zeigt, wie Musiker in der DDR trotz politischer Widerstände kreativ gegen die Monotonie des Je-Je-Je aufbegehrten, inspiriert von den Beatles.
War nicht ganz so toll
- Mangelnde Tiefe: Einige Aspekte der Beziehung zwischen der DDR und den Beatles könnten noch detaillierter beleuchtet werden.