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»Sagen, was ist«: Journalismus für eine offene Gesellschaft – Rudolf Augstein zum 100. Geburtstag

»Sagen, was ist« (Herbert von Halem Verlag)

September 2024

Rudolf Augstein (1923 – 2002) war ein brillanter Journalist und auch als Verleger des Spiegel höchst erfolgreich.
Volker Lilienthal (Herausgeber)
Genre: Journalismus
84%
Umfang
92%
Schreibstil
96%
Thema
91%
Lesbarkeit
80%
Buchcover
60%
Illustrationen
»Sagen, was ist« ist ein bemerkenswerter Sammelband, der die Bedeutung des Journalismus in einer offenen Gesellschaft eindrucksvoll unterstreicht.


84%

»Sagen, was ist«

Das Buch »Sagen, was ist«: Journalismus für eine offene Gesellschaft – Rudolf Augstein zum 100. Geburtstag, herausgegeben von Volker Lilienthal, ist eine Hommage an einen der prägendsten Journalisten der Nachkriegszeit. Rudolf Augstein, der Gründer des SPIEGEL, steht wie kaum ein anderer für kritischen Journalismus und den Mut, Wahrheiten auszusprechen, auch wenn sie unbequem sind. Der Band versammelt Stimmen renommierter Journalist und Wissenschaftler, die sich mit der aktuellen Lage des Journalismus und dessen Zukunft auseinandersetzen. In einer Zeit, in der sich die Medienlandschaft durch digitale Transformation, Fake News und sinkendes Vertrauen drastisch wandelt, ist Augsteins Leitsatz „Sagen, was ist“ relevanter denn je.

Inhalt und Schwerpunkt

Der Sammelband ist thematisch breit gefächert und gliedert sich in mehrere Abschnitte, die verschiedene Aspekte des modernen Journalismus abdecken. Besonders beeindruckend ist die Auswahl der Autor. Mit Beiträgen von bekannten Persönlichkeiten wie Sonia Mikich, Nicole Diekmann, Melanie Amann und Armin Wolf wird ein vielschichtiges Bild der heutigen Herausforderungen und Möglichkeiten im Journalismus gezeichnet.

Die Themen reichen von der Rolle des Journalismus in der Klimakrise über die Auswirkungen von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz auf die Berichterstattung bis hin zu den ethischen Herausforderungen in Krisenzeiten. Dabei werden konkrete Fallbeispiele und persönliche Erfahrungen der Autoreingebracht, die das Buch nicht nur informativ, sondern auch lebendig machen.

Besonders hervorzuheben ist der Abschnitt, der sich mit der journalistischen Verantwortung in der digitalen Ära auseinandersetzt. Die Diskussion über die Macht von Social Media und die Verbreitung von Fehlinformationen zeigt eindringlich, wie wichtig ein unabhängiger und faktenbasierter Journalismus für die Demokratie ist. Die Beiträge regen zum Nachdenken an und bieten gleichzeitig Lösungsansätze für aktuelle Probleme, etwa durch die Förderung von Medienkompetenz und den Einsatz neuer Technologien für investigative Recherchen.

Stil und Lesbarkeit

Die Lesbarkeit des Buches ist durchweg überzeugend. Jeder Beitrag ist klar strukturiert und sprachlich prägnant. Die Vielfalt der Stile – bedingt durch die verschiedenen Autor – macht das Lesen abwechslungsreich und anregend. Gleichzeitig bleibt das Werk in seiner Gesamtheit kohärent, was der sorgfältigen redaktionellen Arbeit von Volker Lilienthal zu verdanken ist. Trotz der Komplexität einiger Themen gelingt es den Autor, ihre Argumente verständlich und nachvollziehbar darzulegen. Dies macht das Buch sowohl für Fachleute als auch für interessierte Laien zugänglich. Ein besonderes Highlight ist die Verbindung von theoretischen Überlegungen mit praktischen Beispielen, die den Text lebendig und greifbar machen.

Über den Herausgeber

Volker Lilienthal ist eine herausragende Persönlichkeit in der deutschen Medienlandschaft. Seit 2009 ist er Inhaber der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für Praxis des Qualitätsjournalismus an der Universität Hamburg. Davor war er viele Jahre als Journalist tätig, unter anderem als verantwortlicher Redakteur des Fachdienstes „epd medien“. Seine Expertise liegt vor allem im Bereich des investigativen und digitalen Journalismus, was sich auch in der sorgfältigen Auswahl der Beiträge dieses Buches widerspiegelt. Lilienthals Arbeit zeichnet sich durch eine klare Fokussierung auf Qualität und Ethik im Journalismus aus, Werte, die auch Rudolf Augstein stets vertreten hat.

Gestaltung und Buchcover

Das Buch ist im Herbert von Halem Verlag erschienen, der für seine hochwertigen Veröffentlichungen im Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaft bekannt ist. Das Cover des Buches ist schlicht und zugleich aussagekräftig gestaltet. Es verzichtet auf überflüssige Verzierungen und reflektiert damit die Ernsthaftigkeit und den professionellen Anspruch des Inhalts.

Illustrationen sind im Buch nicht vorhanden, was jedoch angesichts des analytischen und textbasierten Charakters des Werkes nachvollziehbar ist. Der Fokus liegt klar auf den Textbeiträgen, die durch ihre inhaltliche Tiefe überzeugen.

Persönlicher Eindruck

Beim Lesen des Buches wurde mir wieder einmal bewusst, wie wichtig kritischer und unabhängiger Journalismus für eine funktionierende Demokratie ist. Die Vielfalt der Perspektiven und Themen hat mich beeindruckt und zum Nachdenken angeregt. Besonders spannend fand ich die Diskussion über die Zukunft des Journalismus in einer digitalisierten Welt. Die Kombination aus kritischer Analyse und konstruktiven Lösungsvorschlägen macht dieses Buch zu einer wertvollen Ressource für alle, die sich mit Medien und Gesellschaft beschäftigen.

Fazit

»Sagen, was ist« ist ein bemerkenswerter Sammelband, der die Bedeutung des Journalismus in einer offenen Gesellschaft eindrucksvoll unterstreicht. Die Beiträge sind informativ, anregend und von hoher Qualität. Für alle, die sich für die aktuellen Herausforderungen und Chancen im Journalismus interessieren, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.

Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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