Russlands unbemerkte Invasion: Die Ursachen des Kriegsausbruchs im ukrainischen Donbas im Jahr 2014 (Soviet and Post-Soviet Politics and Society) aus dem ibidem Verlag erschien am 8. Juli 2024.

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Russlands unbemerkte Invasion
In seinem vielbeachteten Buch untersucht Jakob Hauter die Eskalation der Gewalt im Frühjahr und Sommer 2014. Er zeigt, dass es sich bei dem Konflikt auch bereits vor 2022, entgegen der landläufigen Meinung, nicht um einen Bürgerkrieg handelte. Die Ukraine kämpft seit Beginn des bewaffneten Konflikts gegen eine russische Invasion. Zu diesem Schluss gelangt Hauter nach einer gründlichen Auswertung öffentlich verfügbarer digitaler Quellen. Er argumentiert, dass das Internet nicht bloß ein Ort für Propaganda und Desinformation, sondern ebenfalls eine Fundgrube für wertvolle Originalquellen ist. Mit der richtigen Herangehensweise kann sich die Wissenschaft diese Fundgrube zunutze machen. Als theoretische Grundlage entwickelt Hauter ein Modell, dass die Eskalation des Donbas-Krieges im Jahr 2014 in sechs Wendepunkte unterteilt. Anschließend untersucht er die Ursachen jedes einzelnen Wendepunkts im Hinblick auf die involvierten Akteure und ihre Handlungen. Dabei wägt er die verfügbaren Beweise für lokalen Separatismus und die Beweise für russische Intervention gegeneinander ab. Er kommt zu dem Schluss, dass es in den meisten Fällen überzeugende Belege dafür gibt, dass das Handeln des russischen Staates der Hauptgrund für die Eskalation der Gewalt war. …
„Russlands unbemerkte Invasion: Die Ursachen des Kriegsausbruchs im ukrainischen Donbas im Jahr 2014“ von Jakob Hauter ist ein Buch, das sich intensiv mit den wenig beachteten Ereignissen beschäftigt, die zum Ausbruch des Krieges im Donbas im Jahr 2014 führten. Hauter bietet eine detaillierte Analyse, die weit über die üblichen Erklärungen hinausgeht und stellt damit einen wichtigen Beitrag zur Konfliktforschung dar. Bereits in der Einleitung macht Hauter deutlich, dass der Krieg in der Ukraine nicht erst 2022 mit der großangelegten russischen Invasion begann, sondern bereits 2014 im Donbas. Er widerlegt die oft verbreitete Ansicht, dass es sich hierbei um einen reinen Bürgerkrieg handelt. Durch eine gründliche Auswertung digitaler Quellen argumentiert Hauter, dass die Eskalation der Gewalt im Jahr 2014 maßgeblich durch russische Interventionen getrieben wurde.
Ein besonders beeindruckender Aspekt des Buches ist die methodische Herangehensweise des Autors. Hauter entwickelt ein Modell, das die Eskalation des Konflikts in sechs entscheidende Wendepunkte unterteilt. Diese werden detailliert untersucht, wobei die Rollen der verschiedenen Akteure und ihre Handlungen beleuchtet werden. Er analysiert sorgfältig die Beweise für lokalen Separatismus im Vergleich zu den Beweisen für russische Interventionen und kommt zu dem Schluss, dass die russische Einflussnahme die Hauptursache für die Eskalation war. Jakob Hauter ist kein Unbekannter in der akademischen Welt. Mit einem Master in International Relations und Contemporary European Studies, erworben in Dresden, Saint Petersburg, Bath und Siena, hat er eine solide akademische Grundlage. Seit 2018 promoviert er an der University College London’s (UCL) School of Slavonic and East European Studies. Seine Expertise in der Analyse russischer und ukrainischer Medien sowie seine Veröffentlichungen, unter anderem beim Berlin Institute for European Politics, machen ihn zu einem angesehenen Experten auf diesem Gebiet.
Die Stärke von Hauters Werk liegt nicht nur in der detaillierten Darstellung der Ereignisse, sondern auch in seiner innovativen Nutzung digitaler Informationen. Er zeigt, wie das Internet als Quelle für wertvolle Originaldokumente genutzt werden kann, um Propaganda und Desinformation zu durchdringen. Diese Herangehensweise betritt methodisches Neuland und bietet neue Möglichkeiten für die Konfliktforschung. Das Buch ist von Andreas Umland herausgegeben und erscheint in der Reihe „Soviet and Post-Soviet Politics and Society“. Mit seinen 372 Seiten ist es ein umfassendes Werk, das sowohl für Wissenschaftler als auch für politisch Interessierte wertvolle Einblicke bietet. Es ist in deutscher Sprache im ibidem Verlag erschienen und bietet eine sorgfältig recherchierte, tiefgehende Analyse der Geschehnisse im Donbas.
Die Rezensionen zu diesem Buch sind durchweg positiv. Experten loben die akribische Recherche und die fundierte Analyse. So beschreibt Ben Noble, Associate Professor für russische Politik an der UCL, das Buch als „exzellent und methodisch wegweisend“. Diese Einschätzung unterstreicht die hohe Qualität und Relevanz von Hauters Arbeit. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Russlands unbemerkte Invasion“ ein bedeutendes Werk ist, das Licht in die oft unklaren und komplexen Ereignisse im Donbas 2014 bringt. Jakob Hauter gelingt es, durch eine fundierte und innovative Analyse, wichtige Erkenntnisse zu liefern, die das Verständnis dieses Konflikts erheblich erweitern. Für jeden, der sich für die Hintergründe des Ukraine-Konflikts interessiert, ist dieses Buch eine unverzichtbare Lektüre.
Russlands unbemerkte Invasion
Hat mir besonders gefallen
- Das Buch bietet eine gründliche und detaillierte Analyse der Eskalation des Konflikts im Donbas 2014 und widerlegt die gängige Meinung, dass es sich um einen reinen Bürgerkrieg handelte.
- Jakob Hauter nutzt digitale Informationen und Quellen aus dem Internet, um eine fundierte Beweislage zu schaffen, was neue methodische Wege in der Konfliktforschung eröffnet.
- Das Modell der sechs Wendepunkte ermöglicht eine klare und nachvollziehbare Darstellung der komplexen Ereignisse und ihrer Ursachen.
- Mit seiner akademischen und professionellen Erfahrung im Bereich der internationalen Beziehungen und osteuropäischen Studien bietet Hauter eine glaubwürdige und fundierte Perspektive.
- Das Buch wurde von Fachleuten, wie Ben Noble, als exzellent und methodisch wegweisend beschrieben, was die Qualität der Forschung und Analyse unterstreicht.

