Rostock tanzt

Rostock tanzt ist ein Buch aus dem Hinstorff Verlag und erschien am 1. Juni 2024. 

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Rostock tanzt

„Rostock tanzt“ nimmt mit auf eine faszinierende Zeitreise durch die Tanz- und Clubkultur zwischen 1950 und Anfang der 1990er Jahre in Rostock und Umgebung. Nacherlebbar wird die ambivalente, aber gleichzeitig höchst amüsante Entwicklung der Clubszene, waren doch die Verantwortlichen bis weit in die 80er Jahre gezwungen, den Spagat zwischen der Propagierung „sozialistischer Tanzmusik“ und der Bekämpfung „amerikanischer Kaugummi-Musik“ zu schaffen. Anhand von Berichten, Interviews mit Zeitzeugen und persönlichen Anekdoten beleuchtet das Buch u.a. die einflussreichen westlichen Musikgenres, die die Tanzflächen eroberten, die Schallplattenunterhalter und Diskosprecher wie auch die teilweise außergewöhnlichen Veranstaltungsorte, die Rostock zu einem Hotspot für Nachtschwärmer machten.

Als ich „Rostock tanzt“ vom Hinstorff Verlag in den Händen hielt, war ich sofort von der prächtigen Aufmachung des Buches beeindruckt. Der Bildband, herausgegeben von Andreas Ebel und Uwe Neumann, nimmt den Leser mit auf eine packende Reise durch die Tanz- und Clubkultur Rostocks von den 1950er Jahren bis zum Anfang der 1990er Jahre. Dabei wird eine Zeitspanne beleuchtet, die durch kulturelle und politische Veränderungen geprägt war und die Tanzflächen der Stadt maßgeblich beeinflusste. Schon beim Durchblättern der ersten Seiten fällt auf, wie liebevoll das Buch gestaltet ist. Zahlreiche Fotos, Plakate und Flyer aus vergangenen Jahrzehnten erwecken die Geschichte der Rostocker Tanzszene zum Leben. Diese visuellen Elemente werden durch Berichte, Interviews mit Zeitzeugen und persönliche Anekdoten ergänzt, was eine authentische und lebendige Darstellung ermöglicht.

Ein besonders interessanter Aspekt des Buches ist die ambivalente Entwicklung der Clubszene in Rostock. Die Herausgeber schildern eindrucksvoll, wie die Verantwortlichen bis weit in die 80er Jahre hinein den Spagat zwischen der Propagierung „sozialistischer Tanzmusik“ und der Bekämpfung „amerikanischer Kaugummi-Musik“ meistern mussten. Diese Gegensätze und die damit verbundenen Herausforderungen werden durch die authentischen Stimmen der Zeitzeugen greifbar gemacht. Die einflussreichen westlichen Musikgenres, die trotz politischer Hürden den Weg in die Rostocker Clubs fanden, spielten eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der Tanzkultur. Es wird deutlich, wie Schallplattenunterhalter und Diskosprecher, oft unter schwierigen Bedingungen, eine lebendige und dynamische Clubszene etablierten. Das Buch beleuchtet nicht nur die Musik, sondern auch die außergewöhnlichen Veranstaltungsorte, die Rostock zu einem Hotspot für Nachtschwärmer machten.

Ein weiteres Highlight von „Rostock tanzt“ sind die persönlichen Geschichten und Erinnerungen der Menschen, die diese Ära miterlebt haben. Diese Anekdoten vermitteln ein lebendiges Bild der damaligen Zeit und lassen den Leser in die Vergangenheit eintauchen. Besonders berührend sind die Erzählungen über die ersten Tanzversuche und die unvergesslichen Nächte in den legendären Rostocker Clubs. Die Herausgeber Andreas Ebel und Uwe Neumann haben mit „Rostock tanzt“ ein bedeutendes Stück Zeitgeschichte festgehalten. Beide sind tief in der Kultur Rostocks verwurzelt und bringen ihre Leidenschaft und ihr umfangreiches Wissen in dieses Projekt ein. Ihre Arbeit wird durch die Kooperation mit der Kunsthalle Rostock und der Ostsee-Zeitung unterstützt, was die Qualität und Authentizität des Buches zusätzlich unterstreicht.

Neben der historischen Aufarbeitung bietet das Buch auch einen nostalgischen Rückblick für all jene, die diese Zeit selbst erlebt haben. Es ist eine Hommage an die Menschen, die trotz aller Widrigkeiten eine lebendige und kreative Tanzszene geschaffen haben. Die zahlreichen Abbildungen und die sorgfältig recherchierten Texte machen „Rostock tanzt“ zu einem wertvollen Sammlerstück und einer unverzichtbaren Lektüre für alle, die sich für die Geschichte der Tanz- und Clubkultur interessieren. Für mich persönlich war „Rostock tanzt“ eine wahre Entdeckung. Es hat mir nicht nur die Geschichte meiner Heimatstadt nähergebracht, sondern auch die Bedeutung von Musik und Tanz als Ausdrucksformen in schwierigen Zeiten verdeutlicht. Die detaillierte und liebevolle Aufarbeitung der Clubgeschichte Rostocks ist ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, wie Kultur Grenzen überwinden und Menschen verbinden kann.

Insgesamt ist „Rostock tanzt“ ein herausragendes Werk, das durch seine visuelle und inhaltliche Tiefe besticht. Es bietet einen umfassenden Einblick in die Tanz- und Clubkultur Rostocks und ist sowohl für Historiker als auch für Musikliebhaber ein absolutes Muss. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für die kulturelle Geschichte Deutschlands interessiert und einen Blick hinter die Kulissen der Tanzszene werfen möchte.

Rostock tanzt

8.8

Aufmachung

8.8/10

Umfang

8.8/10

Schreibstil

8.7/10

Thema

8.9/10

Aufbau

8.7/10

Lesbarkeit

8.8/10

Illustrationen

9.0/10

Umsetzung

8.8/10

Hat mir besonders gefallen

  • Das Buch ist reich an Fotos, Plakaten und Flyern, die die Geschichte der Tanzszene lebendig machen.
  • Durch Berichte, Interviews und Anekdoten bietet das Buch einen realistischen Einblick in die Tanz- und Clubkultur Rostocks.
  • Es beleuchtet die ambivalente Entwicklung der Clubszene unter den Bedingungen des Sozialismus und die Einflussnahme westlicher Musikgenres.
  • Die Einbindung von Erinnerungen und Erzählungen von Zeitzeugen schafft eine emotionale Verbindung zur Vergangenheit.
  • Die sorgfältige Aufarbeitung und die detailreiche Präsentation machen das Buch zu einem wertvollen Sammlerstück.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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