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Riviera Express – Schatten über Triora

Riviera Express – Schatten über Triorax (Gmeiner-Verlag)

Oktober 2024

In einer Schlucht in den malerischen Hügeln über der Riviera dei Fiori ist eine Leiche gefunden worden.
Autor: Stephan R. Meier
Genre: Kriminalroman
75%
Umfang
80%
Schreibstil
85%
Thema
78%
Lesbarkeit
82%
Buchcover
60%
Illustrationen
„Riviera Express – Schatten über Triora“ ist ein atmosphärisch dichter Krimi, der nicht nur Liebhaber von Kriminalromanen, sondern auch Historienfans ansprechen dürfte.


77%

Riviera Express – Schatten über Triora

Der Krimi „Riviera Express – Schatten über Triora“ entführt mich in das malerische, aber geheimnisvolle Hinterland von Sanremo, einer Küstenstadt an der ligurischen Riviera. Die Handlung dreht sich um den charismatischen Commissario Tomas Gallo, der in seinem zweiten Fall mit einer rätselhaften Leiche konfrontiert wird. In einer Schlucht bei Triora, dem historischen Zentrum der sogenannten „Hexenprozesse“ des 16. Jahrhunderts, entdeckt Gallo den Toten. Schon bald stellt sich heraus, dass der Fall komplexer ist, als es zunächst scheint: Eine Naturforscherin, die sich intensiv mit den Heilkräutern und Pflanzen der Region beschäftigt hat, ist spurlos verschwunden. Die Geschichte verwebt geschickt die aktuelle Kriminalhandlung mit den düsteren Geschehnissen der Vergangenheit.

Einblicke in die Geschichte und Kultur Trioras

Was das Buch für mich besonders reizvoll macht, ist der tiefgehende historische Kontext, den die Autoren Stephan R. Meier und Francesco Damele in die Handlung einfließen lassen. Triora, bekannt als die „Hauptstadt der Hexen“, spielt eine zentrale Rolle. Über 200 Frauen wurden dort im 16. Jahrhundert der Hexerei bezichtigt und zum Tode verurteilt. Diese düstere Vergangenheit, die heute noch mit einem jährlichen Fest am 31. Oktober in Erinnerung gerufen wird, wird im Buch detailreich beleuchtet. Die Faszination der Kräuter und Heilpflanzen, für die Triora bekannt ist, zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung und verleiht dem Krimi eine besondere Note.

Der Schreibstil und die Charaktere

Der Schreibstil von Stephan R. Meier ist klar und zugänglich, was mir den Einstieg in die Geschichte leicht gemacht hat. Besonders die Landschaftsbeschreibungen fand ich gelungen; sie vermitteln ein authentisches Bild der ligurischen Region mit ihren Olivenhainen, Safranfeldern und malerischen Küstendörfern. Die Charaktere sind lebendig und gut ausgearbeitet, insbesondere Commissario Gallo, der als Ermittler eine sympathische, aber auch geheimnisvolle Figur darstellt. Er ist kein Superheld, sondern ein realistischer Polizist mit Ecken und Kanten, was mir besonders gut gefallen hat.

Stärken und Schwächen des Romans

Eine Stärke des Romans liegt in der gelungenen Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit. Die Rückblenden und historischen Einflüsse bereichern die Geschichte, ohne dabei den Kriminalfall in den Hintergrund zu drängen. Allerdings fand ich die vielen geschichtlichen Einschübe manchmal etwas langatmig, was den Lesefluss unterbrechen kann. In einigen Passagen wird der Leser mit sehr detailreichen Informationen zur lokalen Flora und der Geschichte von Triora konfrontiert, die nicht immer für die eigentliche Handlung relevant erscheinen.

Auch der zeitliche Ablauf des Krimis wirkte auf mich gelegentlich etwas unrealistisch. Die Ermittlungen nehmen nur wenige Tage in Anspruch, und doch scheint Commissario Gallo, unterstützt von einem kleinen Team, erstaunlich viel in kurzer Zeit zu bewältigen. Dieser rasche Fortschritt der Handlung hat mich stellenweise etwas irritiert.

Über den Autor

Stephan R. Meier ist ein vielseitiger Autor, der sich auf historische Kriminalromane spezialisiert hat. Vor seiner Schriftstellerkarriere war er lange Jahre als Hotelmanager tätig und lebte sowohl in München als auch in Sanremo. Die ligurische Region, die ihn immer wieder inspiriert, prägt seine Werke maßgeblich. Unterstützt wurde Meier bei der Entwicklung der „Commissario Gallo“-Reihe von Francesco Damele, einem Journalisten und Autor aus Diano Marina, der als Kenner der Riviera gilt. Diese Zusammenarbeit bringt Authentizität in die Beschreibung der Schauplätze und die kulturellen Hintergründe.

Fazit: Ein gelungener Krimi mit kleinen Schwächen

„Riviera Express – Schatten über Triora“ ist ein atmosphärisch dichter Krimi, der nicht nur Liebhaber von Kriminalromanen, sondern auch Historienfans ansprechen dürfte. Die Mischung aus historischem Hintergrund und aktueller Kriminalhandlung funktioniert gut, auch wenn die Spannung durch die teils langen historischen Exkurse gelegentlich abnimmt. Wer sich für die Geschichte der Hexenprozesse und die Geheimnisse der ligurischen Küste interessiert, wird an diesem Buch viel Freude haben. Für mich bleibt es ein empfehlenswerter Krimi mit einer authentischen Atmosphäre, der die Schönheit und die Schattenseiten der Riviera gekonnt einfängt.

Mediennerd
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