StartBücher & ComicsBelletristikOtto von Pirchs Caragoli (1832): Ein preußischer Offizier in Venedig

Otto von Pirchs Caragoli (1832): Ein preußischer Offizier in Venedig

Otto von Pirchs Caragoli (1832): Ein preußischer Offizier in Venedig ist ein Buch aus dem v. Hase & Koehler Verlag und erschien am 3. April 2023. 

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Otto von Pirchs Caragoli (1832)

Die vorliegende Studie von Simonetta Sanna legt eine spannende Psychotopografie Venedigs aus dem Blickwinkel des preußischen Offiziers Otto Ferdinand Dubislav von Pirch (1799–1832) vor. Als Topograf und Verfasser von Reisebeschreibungen widmete er sich der Lagunenstadt mit »der ganzen Seele voll Aufmerksamkeit«. Er lässt die Leserinnen und Leser an der reichen Palette seiner Sinneswahrnehmungen teilhaben, so intensiv, dass das fremde Ambiente zu vollem Leben zu erwachen scheint. Auch zukunftsweisende ethische und ästhetische Zusammenhänge fing er ein, Bilder, die in der Imagination bis heute fortwirken. Mit Caragoli (1832–1834) hat Otto von Pirch ein originelles Kapitel in der langen Geschichte der Venedig-Darstellungen geschrieben.

Die Lektüre von „Otto von Pirchs Caragoli (1832): Ein preußischer Offizier in Venedig“ ist eine faszinierende Reise durch die Gassen und Kanäle Venedigs, wie sie durch die Augen eines preußischen Offiziers erlebt wurde. Die Autorin, Simonetta Sanna, entführt uns in eine Welt voller intensiver Sinneswahrnehmungen und lebendiger Schilderungen, die die einzigartige Atmosphäre der Lagunenstadt zum Leben erwecken. Ihre Studie ist nicht nur eine Hommage an die Schönheit und Komplexität Venedigs, sondern auch eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Psychotopografie der Stadt aus der Perspektive von Otto Ferdinand Dubislav von Pirch. Es ist beeindruckend, wie Sanna es schafft, den Lesenden ein so lebhaftes Bild von Venedig zu vermitteln, dass man sich fast selbst in den engen Gassen und auf den schwankenden Gondeln wähnt. Besonders bemerkenswert finde ich, wie der Text die ganze Bandbreite von Pirchs Wahrnehmungen einfängt – von den lebhaften Farben über die Geräusche des Wassers bis hin zu den komplexen gesellschaftlichen und kulturellen Beobachtungen. Diese intensiven Beschreibungen ermöglichen ein tiefes Eintauchen in die damalige Zeit und den Geist der Stadt.

Darüber hinaus beeindruckt mich die Art und Weise, wie ethische und ästhetische Überlegungen in die Reisebeschreibungen einfließen und ein Bild von Venedig entwerfen, das weit über die üblichen Klischees hinausgeht. Pirchs Aufzeichnungen offenbaren einen scharfen Beobachter, der es versteht, seine Umwelt in all ihren Facetten zu erfassen und zu reflektieren. Diese Fähigkeit, die Schönheit in der Fremde zu erkennen und gleichzeitig kritisch zu hinterfragen, macht „Caragoli“ zu einem außergewöhnlichen Werk innerhalb der Literatur über Venedig. Simonetta Sanna, eine renommierte Professorin für Deutsche Literatur, hat mit diesem Buch einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der deutschen Reiseliteratur und zur Wahrnehmung Venedigs in der Literatur geleistet. Ihre akademische Expertise und ihre Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich und ansprechend darzustellen, sind in jeder Seite des Buches spürbar.

Abschließend ist „Otto von Pirchs Caragoli (1832): Ein preußischer Offizier in Venedig“ eine außerordentlich lesenswerte Studie, die nicht nur für Literatur- und Geschichtsinteressierte von Bedeutung ist, sondern für alle, die sich von der unvergleichlichen Schönheit und Tiefe Venedigs verzaubern lassen möchten. Sannas Werk ermöglicht es, die Stadt durch die Augen eines anderen zu sehen und dabei eigene Perspektiven zu erweitern. Es ist eine Einladung, sich auf die Spuren eines preußischen Offiziers zu begeben und ein Venedig zu entdecken, das so lebendig und greifbar ist, als würde man es selbst durchstreifen.

Otto von Pirchs Caragoli (1832): Ein preußischer Offizier in Venedig

7.9

Aufmachung

8.0/10

Umfang

7.5/10

Schreibstil

7.9/10

Thema

8.3/10

Aufbau

8.0/10

Lesbarkeit

8.2/10

Illustrationen Cover

7.7/10

Umsetzung

7.9/10

Hat mir besonders gefallen

  • Simonetta Sanna gelingt es meisterhaft, Venedig durch die intensiven Beschreibungen Otto von Pirchs zum Leben zu erwecken, sodass man sich fast selbst in der Stadt wähnt.
  • Die Studie bietet eine einzigartige psychologische und topografische Erkundung Venedigs, die weit über oberflächliche Betrachtungen hinausgeht.
  • Pirchs Aufzeichnungen bieten nicht nur Reisebeschreibungen, sondern auch zukunftsweisende ethische und ästhetische Überlegungen, die bis heute nachwirken.
  • Simonetta Sanna nutzt ihre umfangreiche Erfahrung und ihr Wissen, um die Themen tiefgehend und zugleich zugänglich zu präsentieren.
  • Das Buch regt dazu an, Schönheit in der Fremde zu erkennen und gleichzeitig gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten kritisch zu hinterfragen.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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