Murder On Space Station 52 (Dionous Games)
September 2024
Murder on Space Station 52
Murder on Space Station 52 entführt mich in ein atmosphärisch dichtes Sci-Fi-Noir-Setting, das mich von der ersten Minute an fesselt. Als Edward Locke, ein neuer Reparaturtechniker auf der geheimnisvollen Raumstation 52, stehe ich plötzlich mitten in einem düsteren Mordfall. Die Station wird von seltsamen Figuren bewohnt, und ein brutaler Killer, der „Keychain Killer“, hinterlässt seine Opfer mit in die Haut geritzten Schlüsseln – eine verstörende Signatur, die sich durch das ganze Spiel zieht.
Das erste, was mir ins Auge fällt, ist der handgezeichnete Grafikstil, der dem Spiel seinen unverwechselbaren Charme verleiht. Die düstere, fast schon beklemmende Atmosphäre der Raumstation wird durch die detailreiche Umgebung und die perfekt gewählten Farbpaletten eindrucksvoll unterstrichen. Der Entwickler Christopher Mathes, der hinter dem Studio Made From Strings steht, hat hier wahrlich ganze Arbeit geleistet. Jeder Raum auf der Station fühlt sich anders an und bietet eigene kleine Geheimnisse, die darauf warten, entdeckt zu werden. Mathes, der nicht nur die Grafik, sondern auch die Musik und den Großteil der Charakterstimmen selbst gestaltet hat, bringt seine Vision perfekt auf den Bildschirm.
Ein klassisches Point-and-Click-Erlebnis mit modernem Twist
Die Grundmechaniken von Murder on Space Station 52 orientieren sich stark an klassischen Point-and-Click-Adventures. Es geht darum, Hinweise zu sammeln, Verdächtige zu befragen und die Puzzle zu lösen, die sich einem in den Weg stellen. Doch anders als viele andere Spiele dieses Genres, fügt Murder on Space Station 52 einige moderne Elemente hinzu, die das Gameplay frisch halten. Eine meiner Lieblingsfunktionen ist das Mordbrett, auf dem ich alle gesammelten Hinweise und Verdächtigen organisieren kann. Dies hilft nicht nur bei der Orientierung, sondern sorgt auch für ein echtes Detektivgefühl.
Die Rätsel selbst sind gut durchdacht und fordern mich oft heraus, kreativ zu denken. Einige davon sind knifflig, aber nie so schwer, dass sie frustrierend wirken. Stattdessen belohnt das Spiel auf clevere Weise meinen Erkundungsdrang. Durch das Lösen von Aufgaben oder das Finden versteckter Gegenstände verdiene ich In-Game-Währung, die ich für kosmetische Upgrades meiner eigenen kleinen Wohnung auf der Station ausgeben kann – ein nettes Extra, das für Abwechslung sorgt.
Eigensinnige Charaktere und spannende Ermittlung
Was dieses Spiel für mich besonders spannend macht, sind die skurrilen und eigensinnigen Charaktere, die ich auf der Raumstation treffe. Jeder von ihnen scheint etwas zu verbergen, und das macht die Ermittlungen umso spannender. Die Dialoge sind vollständig vertont, und die Sprecher verleihen den Figuren zusätzliche Tiefe. Es ist besonders befriedigend, Verdächtige zu befragen und dabei Stück für Stück die Wahrheit über den Keychain Killer herauszufinden.
Der Entwickler hat darauf geachtet, dass jede Figur eine eigene Persönlichkeit hat, die sich nicht nur in den Dialogen, sondern auch in der Art, wie sie sich in der Spielwelt verhält, zeigt. Dadurch wirkt die Raumstation nicht nur wie eine Ansammlung von Schauplätzen, sondern wie ein lebendiger Mikrokosmos voller Mysterien.
Publisher und Entwickler: Ein starkes Duo
Murder on Space Station 52 wurde von Dionous Games veröffentlicht, einem Publisher, der für seine narrativen Abenteuer bekannt ist. In Zusammenarbeit mit dem Solo-Entwickler Christopher Mathes alias Made From Strings haben sie ein Spiel geschaffen, das nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch spielerisch und erzählerisch überzeugt. Dionous Games hat sich auf narrative Abenteuerspiele spezialisiert und unterstützt Indie-Entwickler dabei, ihre Visionen zu verwirklichen – eine Philosophie, die man bei diesem Titel deutlich spürt.
Fazit: Ein Muss für Fans von Sci-Fi und Krimis
Murder on Space Station 52 hat mich in jeder Hinsicht überzeugt. Die Kombination aus klassischem Point-and-Click-Gameplay, einer dichten Atmosphäre und einem fesselnden Kriminalfall macht das Spiel zu einem Highlight für jeden Adventure-Fan. Die handgezeichnete Welt und die skurrilen Charaktere verleihen dem Spiel eine ganz eigene Note, während die gut durchdachten Rätsel und die immersiven Ermittlungsmöglichkeiten für stundenlangen Spielspaß sorgen.
Wenn du auf der Suche nach einem atmosphärischen Krimi-Abenteuer bist, das sich in einem einzigartigen Sci-Fi-Setting abspielt, dann ist Murder on Space Station 52 genau das Richtige für dich. Besonders hervorzuheben ist die Liebe zum Detail, die Entwickler Christopher Mathes in das Projekt gesteckt hat – von den handgezeichneten Grafiken bis hin zur eigens komponierten Blues-inspirierten Filmmusik.
Für mich persönlich gehört Murder on Space Station 52 zu den besten Indie-Abenteuern des Jahres 2024. Es ist ein Spiel, das sowohl Veteranen des Genres als auch Neulinge gleichermaßen begeistern dürfte.