Motorlegenden – Movie Cars (Motorbuch Verlag)
Oktober 2024
Motorlegenden – Movie Cars: Races, Stars und Stories
„Motorlegenden – Movie Cars: Races, Stars und Stories“ von Siegfried Tesche ist ein Buch, das mich als Film- und Autoliebhaber gleichermaßen begeistert hat. Schon beim ersten Durchblättern wird klar, dass hier nicht nur ein reines Nachschlagewerk über Filmautos vorliegt, sondern eine Hommage an die Magie, die entsteht, wenn Film und Fahrzeug aufeinandertreffen. Tesche, ein erfahrener Autor und Filmjournalist, gelingt es, die Faszination dieser einzigartigen Symbiose auf eine Weise zu vermitteln, die unterhaltsam und gleichzeitig informativ ist.
Eine Zeitreise durch die Geschichte der Filmautos
Das Buch beginnt mit einem faszinierenden Überblick über die Anfänge der Filmautos. Tesche nimmt uns mit in die frühen Jahre des Kinos, als Verfolgungsjagden in Schwarz-Weiß-Filmen das Publikum in Atem hielten. Es ist beeindruckend zu lesen, wie schon in den 1920er-Jahren Autos nicht nur als Requisiten, sondern als essenzielle Handlungsträger eingesetzt wurden. Besonders spannend fand ich die Anekdoten über Klassiker wie „The Great Race“ und „Bullitt“, bei denen die Autos fast selbst zu Filmstars wurden.
Tesche versteht es, diese Zeitreise mit kleinen, feinen Details zu bereichern. Zum Beispiel beschreibt er, wie technische Innovationen in der Automobilwelt Einfluss auf die Filmindustrie nahmen. Ein Kapitel widmet sich den Rennfahrerfilmen der 1960er-Jahre, und hier wird deutlich, wie sehr der Autor die Verbindung zwischen Fahrzeug und Storytelling zu schätzen weiß.
Die Stars hinter den Lenkrädern
Ein weiteres Highlight des Buches ist die Verbindung zwischen berühmten Filmstars und ihren ikonischen Autos. Tesche zeigt, wie Schauspieler wie Steve McQueen oder Paul Newman durch ihre Leidenschaft für Autos nicht nur ihre Filmrollen prägten, sondern auch das Bild, das die Öffentlichkeit von ihnen hatte. Besonders gelungen fand ich die Abschnitte, in denen er detailliert auf die persönliche Beziehung dieser Stars zu ihren Fahrzeugen eingeht. McQueen etwa wird nicht nur als Schauspieler dargestellt, sondern auch als leidenschaftlicher Rennfahrer, dessen Liebe zu schnellen Autos sich in Filmen wie „Le Mans“ widerspiegelt.
Auch moderne Stars kommen nicht zu kurz: Tesche beleuchtet, wie Schauspieler wie Vin Diesel oder Dwayne „The Rock“ Johnson durch Filme wie die „Fast & Furious“-Reihe ein neues Kapitel in der Geschichte der Filmautos eröffneten. Hier merkt man, dass der Autor nicht nur ein Kenner der Filmgeschichte ist, sondern auch ein tiefes Verständnis für aktuelle Trends hat.
Fantasie trifft Realität
Einen besonderen Reiz haben für mich die Kapitel, die sich mit den fantasievollen Fahrzeugen aus Science-Fiction- und Fantasy-Filmen beschäftigen. Vom DeLorean aus „Zurück in die Zukunft“ bis zum Batmobil zeigt Tesche, wie wichtig das Design und die Funktion dieser Autos für die Wirkung eines Films sind. Der DeLorean ist dabei nicht nur eine Zeitmaschine, sondern ein Symbol für die kreative Freiheit, die das Kino bietet. Ebenso ist das Batmobil mehr als nur ein Fortbewegungsmittel; es ist ein Charakter für sich.
Hier gelingt es Tesche, technische Details mit filmischen Elementen zu verbinden. Er beschreibt etwa, wie das Designteam des Batmobils für jeden Film neue Herausforderungen meistern musste, um das Fahrzeug sowohl funktional als auch stilistisch beeindruckend zu gestalten. Solche Einblicke machen das Buch besonders spannend.
Über den Autor: Siegfried Tesche
Siegfried Tesche ist ein wahrer Experte, wenn es um Filme und Fahrzeuge geht. Der 1957 geborene Autor hat Germanistik und Soziologie studiert und sich in seiner Laufbahn vor allem auf filmische Themen spezialisiert. Mit über 24 veröffentlichten Büchern, darunter Werke über James Bond und Filmautos, gehört Tesche zu den anerkanntesten Autoren auf diesem Gebiet. Seine journalistische Erfahrung und seine Leidenschaft für das Thema spiegeln sich in jeder Seite von „Motorlegenden – Movie Cars“ wider.
Tesches Stil ist präzise und lebendig. Er versteht es, komplexe Themen verständlich zu erklären und mit einer Prise Humor zu würzen. Dies macht seine Bücher – und insbesondere dieses – zu einem Genuss für Leser, die sich für die Verbindung von Technik und Film begeistern.
Fazit: Ein Muss für Film- und Autoliebhaber
„Motorlegenden – Movie Cars: Races, Stars und Stories“ ist weit mehr als ein Bildband über Filmautos. Es ist eine Liebeserklärung an die Fahrzeuge, die Filme unvergesslich machen. Tesche gelingt es, Geschichten, technische Details und filmhistorische Hintergründe zu einem spannenden Gesamtwerk zu verbinden. Die hochwertigen Fotografien und die klar strukturierte Aufmachung des Buches machen es zu einem visuellen Vergnügen, während der informative und unterhaltsame Text die Neugier des Lesers weckt.
Für mich ist dieses Buch ein echtes Highlight in meiner Sammlung. Es spricht nicht nur die Autoliebhaber-Seite in mir an, sondern weckt auch die Freude am Kino. Wer sich für Autos, Filme oder beides interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
