Luise

Luise ist ein Film mit u.a. Aleksandar Jovanovic und Matthias Luthardt im Vertrieb von Salzgeber und erschien am 7. März 2024. 

Luise

Oktober 1918 im Elsass, kurz vor Ende des ersten Weltkriegs. Die fromme Bäuerin Luise lebt alleine auf einem abgeschiedenen Bauernhof in der Nähe der französischen Grenze. Eines Morgens steht Hélène in ihrer Küche, eine junge Französin auf der Flucht vor einem deutschen Soldaten. Kurz darauf erscheint auch Hélènes verletzter Verfolger Hermann, der selbst wie ein Getriebener scheint. Luise versorgt die Wunden des Soldaten und entscheidet sich, beiden Unterschlupf zu gewähren. Doch während sich die zwei Frauen in den nächsten Tagen anfreunden und immer näher kommen, reagiert Hermann zunehmend gereizter. Er will Luise mit allen Mitteln für sich gewinnen …

Matthias Luthardts neuester Film „Luise“ entführt uns ins Elsass des Jahres 1918, kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs. Der Film erzählt die Geschichte von Luise, einer frommen Bäuerin, die in den letzten Kriegstagen unerwartet zur Gastgeberin für eine flüchtige Französin und einen deutschen Soldaten wird. Inspiriert von D. H. Lawrences Novelle „Der Fuchs“, schafft Luthardt eine dichte Atmosphäre auf einem abgelegenen Bauernhof, der zum Schauplatz eines intensiven menschlichen Dramas wird. „Luise“ ist mehr als nur ein historisches Kriegsdrama; es ist eine tiefgehende Erkundung menschlicher Moral, weiblicher Selbstbestimmung und der Kraft der unerwarteten Liebe. Der Film ist gekennzeichnet durch seine subtile Erzählweise und die Fähigkeit, in einem eng begrenzten Raum eine große emotionale Spannweite zu entfalten.

Die Protagonistin Luise, gespielt von der überzeugenden Luise Aschenbrenner, zeigt eine bemerkenswerte Stärke und Menschlichkeit, indem sie sowohl die verfolgte Hélène als auch ihren verletzten Verfolger Hermann bei sich aufnimmt. Ihre Entscheidung, beiden Zuflucht zu bieten, wird zum Ausgangspunkt einer unerwarteten Freundschaft und einer sich anbahnenden Tragödie. Die Entwicklung dieser Beziehungen unter den harten Bedingungen des Kriegsendes bietet eine fesselnde Studie über das Zusammenspiel von Angst, Mitleid und Zuneigung. Hélène, gespielt von Aleksandar Jovanovic, bringt eine verletzliche, doch entschlossene Präsenz in den Film, die das Publikum sofort in ihren Bann zieht. Ihre Flucht und die daraus resultierenden Ereignisse lösen eine Reihe von emotionalen und moralischen Verwicklungen aus, die den Zuschauer bis zum Schluss fesseln.

Hermann, dargestellt von Leonhard Kunz, ist eine Figur, die Sympathie und Misstrauen gleichermaßen hervorruft. Seine komplexe Persönlichkeit und das schrittweise Enthüllen seiner Motive sind zentrale Elemente, die „Luise“ seine Spannung und Tiefe verleihen. Die Darstellung des Soldaten, der zwischen Pflichtgefühl und persönlichem Verlangen schwankt, ist nuanciert und glaubwürdig. Regisseur Matthias Luthardt beweist erneut sein Gespür für starke Charakterstudien und atmosphärische Inszenierungen. Die Kameraführung, die die klaustrophobische Stimmung des Bauernhauses einfängt und die rauen Landschaften des Elsass unterstreicht, trägt wesentlich zur Stimmung des Films bei. Der Einsatz von Licht und Schatten spielt geschickt mit den Themen von Hoffnung und Verzweiflung.

Die musikalische Untermalung, die subtil aber eindringlich ist, unterstützt die emotionale Wirkung des Films, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Auch die Tonqualität in Dolby Digital 5.1 trägt dazu bei, dass man sich als Zuschauer direkt in das Geschehen hineinversetzt fühlt. Insgesamt ist „Luise“ ein empfehlenswerter Film, der durch seine eindrucksvollen Darstellungen und die tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Krieg, Menschlichkeit und Liebe besticht. Ein Werk, das nicht nur historisch interessierte Zuschauer ansprechen dürfte, sondern alle, die sich für intensive Charakterdramen und die Fragen des menschlichen Zusammenlebens interessieren.

Luise

8.4

Story

8.5/10

Qualität

8.5/10

Darsteller

8.6/10

Umfang

8.0/10

Umsetzung

8.4/10

Hat mir besonders gefallen

  • Die Haupt- und Nebenfiguren, insbesondere Luise, sind komplex und ihre Motivationen und Handlungen werden überzeugend und nuanciert dargestellt.
  • Die Regiearbeit von Matthias Luthardt nutzt die Kameraführung effektiv, um die klaustrophobische Stimmung des Bauernhauses und die rauen Landschaften des Elsass atmosphärisch einzufangen.
  • Der Film behandelt tiefgründig die Themen Krieg, Menschlichkeit und Liebe und regt zur Reflexion über weibliche Selbstbestimmung und menschliche Moral an.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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