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Kurs auf Mord: Ein Nordsee-Krimi

Kurs auf Mord: Ein Nordsee-Krimi (Edition Falkenberg)

Juni 2020

Elsa hat ein Boot und Fiete möchten in der Nordsee angeln. Bevor die beiden Rentner jedoch in Cuxhaven ablegen können, müssen sie erfahren, mit welchen Mitteln der Konflikt Umweltschutz-Tourismus in der beschaulichen Urlaubsregion ausgetragen wird.
Autor: Anja Schwarze
Genre: Kriminalroman
70%
Umfang
85%
Schreibstil
80%
Thema
90%
Lesbarkeit
75%
Buchcover
60%
Illustrationen
Kurs auf Mord ist ein unterhaltsamer Krimi, der vor allem durch seine liebenswerten Hauptfiguren überzeugt.


77%

Kurs auf Mord: Ein Nordsee-Krimi

Als ich das Buch „Kurs auf Mord: Ein Nordsee-Krimi“ in die Hand nahm, war ich direkt von der Idee begeistert: Zwei Rentner auf einem Boot, die unverhofft in ein Verbrechen verwickelt werden und ihre eigene Ermittlung starten. Es klingt nach einem lockeren Krimi, der Humor, Spannung und norddeutschen Flair miteinander verbindet – und genau das habe ich auch bekommen.

Die Handlung – Ein Mord auf dem Wasser

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Elsa und Fiete, zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die sich zu einer Zweckgemeinschaft zusammenfinden. Elsa besitzt ein kleines Boot und Fiete, der von einer ruhigen Angeltour in der Nordsee träumt, schließt sich ihr an. Die beiden planen eigentlich nur, gemütlich von Cuxhaven aus abzulegen, um die Freiheit auf dem Wasser zu genießen. Doch bevor ihre Reise so richtig beginnt, geraten sie mitten in einen Mordfall. Eine junge Umweltschützerin, die ihnen zuvor noch von den gravierenden Problemen durch Plastikmüll im Meer berichtet hat, wird tot im Hafenbecken gefunden.

Fiete und Elsa, die von Natur aus neugierig sind, können nicht anders, als auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei stoßen sie auf eine Welt voller Konflikte zwischen den örtlichen Fischern, Hoteliers und Umweltschützern. Es geht nicht nur um den Mord, sondern auch um den zunehmenden Druck auf die Natur durch den Tourismus, der in der idyllischen Region immer spürbarer wird. Die Spannung baut sich langsam auf, und ich konnte mich gut in die Zwickmühle hineinversetzen, in der sich die beiden Senioren befinden: Auf der einen Seite sind sie bloß harmlose Freizeitsegler, auf der anderen Seite stolpern sie immer wieder in brisante Situationen, die ihnen den Weg zur Wahrheit zeigen.

Die Charaktere – Charmante Ermittler mit Ecken und Kanten

Elsa und Fiete sind keine typischen Krimihelden. Sie sind alt, haben ihre Eigenheiten und ermitteln eher aus einer Mischung aus Neugier und Langeweile. Elsa ist die treibende Kraft, energisch und zielgerichtet, während Fiete – eher der ruhige Typ – den Leser oft mit seinen kulinarischen Fähigkeiten überrascht. Tatsächlich zieht sich das Kochen wie ein roter Faden durch die Geschichte. Fiete scheint fast jede brenzlige Situation mit einem leckeren Fischgericht zu entschärfen. Das verleiht dem Krimi eine gemütliche, fast familiäre Atmosphäre, was mir persönlich gut gefallen hat.

Trotz ihrer Eigenheiten ergänzen sich Elsa und Fiete hervorragend. Ihre Dynamik verleiht der Geschichte nicht nur Spannung, sondern auch einen erfrischenden Humor. Die beiden wirken menschlich und nahbar, und ich hatte oft das Gefühl, mich direkt neben ihnen auf dem Boot zu befinden.

Der Schreibstil – Fließend und bildhaft

Anja Schwarze (hinter diesem Namen verbirgt sich ein Autorinnen-Duo) versteht es, den Leser direkt ins Geschehen zu ziehen. Der Schreibstil ist angenehm leicht, flüssig und sehr bildhaft. Besonders die Beschreibungen der Nordsee, des Hafens und der kleinen Dörfer in der Umgebung weckten in mir die Sehnsucht nach einem Urlaub im Norden. Man spürt förmlich die raue Brise und das Plätschern des Wassers, was dem Krimi eine besondere Atmosphäre verleiht.

Auch die Dialoge zwischen Elsa und Fiete sind gut getroffen. Sie wirken authentisch, manchmal witzig, manchmal nachdenklich, aber immer passend zu den Charakteren. Der Krimi entwickelt sich langsam, lässt sich Zeit, die Beziehungen und Konflikte der Menschen in der Region zu zeigen, ohne jedoch langweilig zu werden.

Das Thema Umweltschutz – Relevanz und Aktualität

Ein besonderer Pluspunkt für mich war die Thematisierung von Umweltproblemen, vor allem der Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll. Dies ist nicht nur ein aktuelles Thema, sondern wird auch geschickt in die Handlung eingeflochten. Es gibt dem Buch eine zusätzliche Tiefe und lässt den Leser über den Einfluss des Menschen auf die Natur nachdenken. Die Konflikte zwischen den Umweltschützern und den Touristenvertretern wirken realistisch und zeigen, dass es in der scheinbaren Idylle der Nordsee auch Schattenseiten gibt.

Fazit – Ein Muss für Krimi-Fans und Nordsee-Liebhaber

Kurs auf Mord ist ein unterhaltsamer Krimi, der vor allem durch seine liebenswerten Hauptfiguren, die malerische Kulisse und die geschickt eingebauten gesellschaftlichen Themen überzeugt. Er bietet zwar keine nervenzerreißende Spannung, wie man sie vielleicht aus klassischen Thrillern kennt, dafür aber einen charmanten, bodenständigen Krimi, der den Leser schmunzeln lässt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Für alle Fans von Regionalkrimis und Küstenatmosphäre ist dieses Buch definitiv eine Empfehlung.

Falls du Lust auf eine Mischung aus Segelabenteuer, Mordsache und kulinarischen Eskapaden hast, dann ist Kurs auf Mord genau das Richtige für dich!

Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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