Innenansichten: Beobachtungen im Strafvollzug ist ein Buch aus dem Quintus-Verlag vom 1. Januar 2018.
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Innenansichten: Beobachtungen im Strafvollzug: Wie oft reduzieren wir die Menschen, die uns begegnen, auf das, was sie sagen oder tun, auf das, was wir von ihnen wahrnehmen? Und wie wenig werden wir ihnen damit gerecht? Während ihrer jahrzehntelangen künstlerischen Arbeit mit Inhaftierten in zwei Berliner Gefängnissen traf die Künstlerin Liz Mields-Kratochwil auf Menschen, denen sie im Alltag nie begegnet wäre, und lernte, sie zu sehen. Für viele der inhaftierten Männer ihrer Kunstgruppe gewann die Auseinandersetzung mit der Frage, wie sie sich selbst wahrnehmen und wie sie wahrgenommen werden möchten, enorme Wichtigkeit. Über viele Jahre hat Mields-Kratochwil fotografiert, dokumentiert und gesammelt. Das Ergebnis, dieses Buch, ist als Quintessenz ihrer Erfahrungen zu begreifen.
Eins ehr interessantes Buch, über das ich lange nachgedacht habe. Meine Überlegungen waren ob man inhaftierten Menschen überhaupt ein Forum geben darf, wo sie sich zeigen können, sollten sie doch bestraft werden und nicht für Dinge, die sie machen gelobt werden? Ich bin da hin- und hergerissen, wenn ich ehrlich bin, denn einerseits denke ich mir die sitzen da auch nicht umsonst, haben es also nicht verdient, dass man sie bewundert, andererseits sind das auch nur Menschen mit Sehnsüchten und vor allem mit Ideen und Talent, was in diesem Buch eindrucksvoll gezeigt wird.
Es störten mich im Grunde auch nur Kleinigkeiten. Beispielsweise waren die Überschriften auf jeder Seite so riesig, dass sie beinahe immer den halben Text verdeckten, das war dann stellenweise gar nicht so leicht zu lesen, und kaum entspannend. Man gewöhnt sich aber daran, daher ist das Kritik auf hohem Niveau. Weitaus schlimmer fand ich im späteren Verlauf die vielen leeren Seiten, das sieht immer nicht so gefällig aus, aber da hat dann auch jeder eine andere Meinung. So kann ich sagen, dass es inhaltlich sehr gut ist, spannend zu sehen was die Inhaftierten können, aber umgesetzt ist das in meinen Augen eben nicht so schön. Bildet euch einfach mal eine eigene Meinung und schaut selbst mal in dieses Buch rein.
7,0 von 10 inhaftierten Künstlern