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Imperialismuskritik gestern und heute

Imperialismuskritik gestern und heute ist ein Buch aus dem ibidem Verlag und erschien am 15. Januar 2024. 

Imperialismuskritik gestern und heute

Hamburg, 2017: Brennende Barrikaden, Plünderungen von Geschäften und auch polizeilich ausgeübte Gewalt anlässlich des hier stattfindenden G20-Gipfels haben sich in das öffentliche Gedächtnis eingebrannt. Doch wie konnte es zu dieser Gewalteskalation kommen? Wie ist es überhaupt um den Stand revolutionärer Befreiungsbewegungen bestellt? Die historisch-vergleichende Studie befasst sich mit Geschichte und Gegenwart linksradikaler Protestformen. Die in der radikalen Linken verbreitete Theorie des Antiimperialismus dient hier als Brennglas, um den Wandel von Theorie und Praxis darzustellen. Anhand verschiedener historischer Großereignisse werden die wichtigsten Protestmarken von der sich als internationalistisch verstehenden Studierendenbewegung um „68“ bis zum Protest gegen den Hamburger G20-Gipfel 2017 beleuchtet und zeithistorisch verortet. Dabei werden sowohl Handlungen als auch das ideologische Fundament der beteiligten Protestakteure aus ihrer Binnenlogik heraus rekonstruiert. Der Band stellt damit eine Synergie aus Protestforschung, politischer Ideengeschichte sowie politischer Kulturforschung dar.

Die Studie „Imperialismuskritik gestern und heute“ von Philipp Scharf wirft einen intensiven Blick auf die Entwicklung und Ausprägungen linksradikaler Protestformen im Lauf der Geschichte bis hin zu aktuellen Ereignissen wie dem G20-Gipfel in Hamburg 2017. Dieses Werk, das ich mit großem Interesse gelesen habe, verbindet auf eindrucksvolle Weise die Protestforschung mit politischer Ideengeschichte und Kulturforschung und bietet dadurch eine tiefgreifende Analyse der antiimperialistischen Strömungen innerhalb der radikalen Linken. Scharf, der durch seine akademische Laufbahn und seine Tätigkeit am Göttinger Institut für Demokratieforschung sowie der Forschungs- und Dokumentationsstelle zur Analyse politischer und religiöser Extremismen in Niedersachsen bestens qualifiziert ist, gelingt es, die historischen Wurzeln sowie die ideologische Entwicklung der Bewegungen nachzuzeichnen. Besonders beeindruckt hat mich die detaillierte Betrachtung verschiedener Großereignisse und deren Einfluss auf die Theorie und Praxis der Protestbewegungen.

Die Studie schafft es, die Komplexität und die Dynamik der antiimperialistischen Theorie und deren Umsetzung in praktische Protestaktionen verständlich zu machen. Durch die Rekonstruktion der Handlungen und ideologischen Grundlagen der Akteure aus ihrer eigenen Logik heraus bietet das Buch einen tiefen Einblick in die Beweggründe und Ziele der Protestbewegungen. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Methoden und Ziele der Bewegungen über die Jahrzehnte verändert haben und welche Rolle der Antiimperialismus dabei spielt. „Imperialismuskritik gestern und heute“ ist nicht nur für Studierende und Forschende im Bereich der politischen Wissenschaften und Geschichte eine wertvolle Ressource, sondern auch für alle, die sich für die Entwicklung und die Hintergründe linksradikaler Proteste interessieren. Die Verbindung von akademischer Forschung und der Analyse aktueller Ereignisse macht das Buch besonders aktuell und relevant.

Abschließend lässt sich sagen, dass Scharfs Werk einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der linksradikalen Bewegungen und deren antiimperialistischer Ausrichtung leistet. Es regt zum Nachdenken an und fordert dazu auf, die eigene Position zu reflektieren. Ein Muss für alle, die sich eingehender mit den Themen Protest, Radikalismus und politischer Kultur auseinandersetzen möchten.

Imperialismuskritik gestern und heute

8.1

Aufmachung

7.4/10

Umfang

8.5/10

Schreibstil

8.3/10

Umsetzung

8.1/10

Hat mir besonders gefallen

  • Das Buch bietet eine tiefgreifende Untersuchung der Entwicklung linksradikaler Protestformen und des Antiimperialismus, von historischen Ereignissen bis hin zu aktuellen Protesten wie dem G20-Gipfel in Hamburg.
  • Philipp Scharf kombiniert Protestforschung, politische Ideengeschichte und Kulturforschung, was zu einem umfassenden Verständnis der Thematik führt.
  • Die Analyse verschiedener Großereignisse und deren Einfluss auf die Theorie und Praxis der Protestbewegungen ist besonders detailliert und aufschlussreich.
  • Die Einbeziehung aktueller Ereignisse wie dem G20-Gipfel macht das Buch besonders relevant für das Verständnis gegenwärtiger politischer und sozialer Dynamiken.
Mediennerd
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Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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