StartDVD & Blu-rayDramaI Killed My Mother

I Killed My Mother

I Killed My Mother ist ein Film mit u.a. Anne Dorval und Xavier Dolan im Vertrieb von Salzgeber erschien der Film am 29. September 2023 auf DVD. 

I Killed My Mother

Hubert ist 16 und liebt eigentlich seine Mutter – aber er kann es einfach nicht ertragen, ihr Sohn zu sein! Das liegt nicht nur daran, dass sie geschmacklose Pullis trägt, hässlich Brötchen isst oder sich während des Autofahrens schminkt. Sie macht auch ständig falsche Versprechungen, hört ihm nie richtig zu und weist prinzipiell jede Schuld von sich. Dass er irgendwann aufs Internat muss, macht die Sache nicht besser. Im Windschatten dieser leidenschaftlichen Hassliebe hat Hubert seinen ersten Freund, macht künstlerischen Entdeckungen und versucht Ordnung in sein Lebens- und Gefühlschaos zu bringen. Oder anders gesagt: Er wird erwachsen.

Xavier Dolan war selbst erst 16, als er seinen Debütfilm schrieb, und 19, als er ihn drehte. Bei seiner Weltpremiere in Cannes wurde der smarte und wahnsinnig gut aussehende Jungregisseur als neues Wunderkind gefeiert – ein Label, das er bis heute nicht verloren hat. Sein autobiografisch grundiertes Coming-of-Drama „I Killed My Mother“ ist nicht nur der ultimative Film für alle Söhne und Töchter, die von ihren Müttern genervt sind. Es markiert mit seiner zugleich wunderschönen und tieftraurigen Formsprache die Geburt eines großen neuen Filmemachers des (queeren) Weltkinos!

Xavier Dolans „I Killed My Mother“ ist ein tief persönliches und einfühlsames Werk über die komplizierte Beziehung zwischen einem Sohn und seiner Mutter. Auf den ersten Blick scheint zwischen Hubert und seiner Mutter Chantale eine intensive Abneigung zu herrschen. Beide sind manipulativ, respektlos und gelegentlich egoistisch. Doch in Wahrheit sind sie einander in Zuneigung und Gefühl erstaunlich ähnlich. Ironischerweise gründet ihre Identität in der jeweils anderen. Hierin liegt Huberts Kampf, denn durch seine Einsicht und seinen Wunsch nach Unabhängigkeit provoziert er eine äußere Volatilität, die nur von seiner Mutter gleich starkem Wunsch nach Kontrolle übertroffen wird.

Obwohl diese Feindseligkeit in den meisten Familien nicht unbekannt ist, insbesondere wenn junge Männer und Frauen beginnen, ihre eigene Identität zu behaupten, unterscheidet sich Huberts Leidenschaft und persönliche Manifestationen. Das Drehbuch ist zutiefst einfühlsam und enthält Momente, die den Atem rauben. Besonders die Szene, in der Hubert während des laufenden Schuljahres widerwillig auf ein Internat geschickt wird und seiner Mutter mit Verachtung sagt: „Was würdest du tun, wenn ich heute sterbe?“ ist herzzerreißend. In diesem Moment der Verwundbarkeit flüstert sie leise ihre Antwort: „Ich würde morgen sterben.“ Dies sind die Art von Szenen, die in Erinnerung bleiben und die in vielen Filmen selten zu finden sind.

Trotz der unattraktiven Eigenschaften beider Charaktere kann man nicht anders, als sich in ihre gemeinsamen und individuellen Kämpfe einfühlsam einzumischen. Jeder manipuliert den anderen, und obwohl sie unterschiedliche Machtverhältnisse haben, scheint keiner besorgt über die Konsequenzen ihrer Worte und Handlungen zu sein. Doch es gibt eine intensive und aufrichtige Liebe zueinander, die trotz ihrer offenen Feindseligkeit über den Schmerz und Hass hinausgeht und sie miteinander verbindet. Dies wirkt auf verstörende und bewegende Weise und verdient sowohl Anerkennung als auch Respekt.

Die Liebe zwischen Hubert und seinem Geliebten Antonin dient als willkommene Pause vom Kriegszustand, der einen Großteil des Films ausmacht. Ihre Darstellung steht im genauen Gegensatz zu seiner Liebe zu seiner Mutter, ist jedoch ebenso kraftvoll. In der Tat kann der Mensch auf viele Arten lieben, und jede ist ein kleiner Teil der Gesamtheit dessen, wer dieser Mensch sein kann und wird. Zart und brutal in seiner Kunst, berührt „I Killed My Mother“ das Herz und macht Angst. Ein Muss für jeden, der mehr über die inhärente Schönheit unserer flüchtigen Existenz erfahren möchte.

I Killed My Mother

8.8

Story

9.2/10

Qualität

8.5/10

Schauspieler

9.0/10

Umsetzung

8.5/10

Hat mir besonders gefallen

  • Tief persönliche und einfühlsame Darstellung
  • Brillant geschriebenes Drehbuch
  • Beeindruckende schauspielerische Leistungen
  • Einblick in die vielschichtigen Facetten von Liebe und Beziehungen
  • Künstlerisch anspruchsvoll

War nicht ganz so toll

  • Die unattraktiven Eigenschaften der Hauptcharaktere könnten einige Zuschauer abschrecken
  • Der Film wiederholt bestimmte Konflikte in einer Endlosschleife
Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
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