StartBücher & ComicsBiografieHimmel, Hölle – und zurück ins Leben

Himmel, Hölle – und zurück ins Leben

Himmel, Hölle – und zurück ins Leben: Triumph und Tragödie des Ausnahme-sportlers Jan Ullrich. Das Buch zur Prime Video Doku-Serie aus dem Next Level Verlag erschien am 25. Juni 2024. 

Möchten Sie das digitale Leseerlebnis für sich entdecken? Dann empfehle ich Ihnen diesen eReader als ausgezeichnete Wahl: eReader tolino epos 3.

Himmel, Hölle – und zurück ins Leben

Er gilt als einer der größten Sportler, die das Land je gesehen hat. 1997 gewann Jan Ullrich als bislang erster und einziger Deutscher die Tour de France. In den folgenden Jahren entfachte er mit seinen Duellen gegen Lance Armstrong und Marco Pantani eine nie dagewesene Radsport-Euphorie – und ließ Millionen von Menschen vor den Bildschirmen bei jedem Rennen mitfiebern. Doch nach seinem kometenhaften Aufstieg, folgte ein tiefer Fall. Nach Doping-Vorwürfen im Jahr 2006 wurde Ullrich von der Tour der France ausgeschlossen. Er beendete seine Profikarriere und zog sich aus der Öffentlichkeit beinahe vollständig zurück. Die Nachrichten um ihn rissen nicht mehr ab. Alkohol- und Drogenmissbrauch, Unfälle, Depressionen, Entzugskliniken – und schließlich der komplette Absturz auf Mallorca, bevor er sich dann schließlich langsam zurück ins Leben kämpfte. Nun erzählt er erstmals ausführlich von seinem tiefen Fall. Von seiner Kindheit in Rostock, von seinen größten Erfolgen, auf die seine dunkelsten Stunden folgten. Und was er aus all diesen Episoden gelernt hat – und weitergeben möchte. Die Geschichte von Jan Ullrich ist die Geschichte von einem Ausnahmesportler, der alle seine Grenzen überschreiten musste – um endlich seine Mitte und seine Lebensfreude wiederzufinden.

Als ich das Buch „Himmel, Hölle – und zurück ins Leben: Triumph und Tragödie des Ausnahmesportlers Jan Ullrich“ in den Händen hielt, war ich neugierig auf die Geschichte eines Mannes, dessen Name für viele von uns untrennbar mit dem deutschen Radsport verbunden ist. Jan Ullrich, der 1997 als erster Deutscher die Tour de France gewann, war für mich immer eine faszinierende Figur: ein Mann, der sich in den höchsten Gipfeln des Erfolgs sonnte, aber auch die tiefsten Täler der Verzweiflung durchschritt. Geschrieben wurde das Buch von Jan Ullrich selbst, in Zusammenarbeit mit Dennis Sand, einem erfahrenen Journalisten. Die Kombination aus Ullrichs persönlicher Perspektive und Sands journalistischer Klarheit macht das Buch zu einem packenden und emotionalen Erlebnis. Es ist spürbar, dass Ullrich mit diesem Werk sein Vermächtnis klären und vielleicht auch ein Stück weit seine Seele erleichtern möchte.

Von Beginn an wird deutlich, dass dies keine gewöhnliche Sportbiografie ist. Das Buch beleuchtet nicht nur die sportlichen Höhen von Ullrichs Karriere, sondern auch die dunklen Kapitel, die vielen von uns bekannt sind: die Dopingvorwürfe, die Abstürze, der Kampf gegen Alkohol und Drogen und die schockierenden Schlagzeilen, die sein Leben nach dem Karriereende prägten. Besonders eindrucksvoll fand ich, wie detailliert und schonungslos Ullrich seine eigene Schuld einräumt, ohne dabei in Selbstmitleid zu versinken. Es ist kein Versuch der Rechtfertigung, sondern vielmehr eine klare und manchmal schmerzhafte Aufarbeitung seiner Vergangenheit. Ein großes Lob verdient Dennis Sand, der es schafft, Ullrichs Erzählungen so zu strukturieren, dass sie nicht nur informativ, sondern auch emotional packend sind. Die Kapitel über Ullrichs Jugend in der DDR, seine ersten Schritte im professionellen Radsport und die schicksalhaften Begegnungen mit Trainern und Mentoren wie Peter Becker und Peter Weibel sind ebenso spannend wie aufschlussreich. Besonders eindringlich sind die Passagen, in denen Ullrich beschreibt, wie hart das Training unter DDR-Bedingungen war und wie diese Erfahrungen seine spätere Karriere prägten.

Doch nicht nur die Erfolge stehen im Fokus, auch die Schattenseiten werden ausführlich behandelt. Ullrichs Dopingvergangenheit ist ein zentrales Thema des Buches. Er beschreibt offen seine Verstrickungen in das System und gibt Einblicke in die Mechanismen, die ihn dazu trieben, zu unlauteren Mitteln zu greifen. Es ist kein angenehmes Kapitel, aber es gehört zu seiner Geschichte und macht das Buch umso authentischer. Gerade weil man viele der Fakten schon kannte, ist es dennoch bemerkenswert, wie ungeschönt Ullrich hier erzählt. Ein weiterer Aspekt, der mir sehr positiv aufgefallen ist, ist die Art und Weise, wie Ullrich seinen Weg aus der Krise beschreibt. Nach Jahren der Dunkelheit fand er langsam, aber sicher zurück ins Leben. Dieser Teil des Buches vermittelt Hoffnung und zeigt, dass es auch nach den schwersten Rückschlägen möglich ist, wieder aufzustehen. Die Reflexionen über seine Familie, seine Kinder und die Bedeutung von Freundschaft und Unterstützung sind berührend und lassen das Buch mit einem Hauch von Zuversicht enden.

Insgesamt hat mich „Himmel, Hölle – und zurück ins Leben“ tief beeindruckt. Es ist ein Buch, das nicht nur für Radsportfans lesenswert ist, sondern für jeden, der an den Geschichten hinter den Schlagzeilen interessiert ist. Die ehrliche und direkte Art, in der Jan Ullrich seine Geschichte erzählt, macht das Buch zu einem starken Zeugnis eines außergewöhnlichen Lebens. Es ist die Geschichte eines Mannes, der alles hatte, alles verlor und dennoch den Mut fand, weiterzumachen. Für alle, die ein tieferes Verständnis für die Höhen und Tiefen eines außergewöhnlichen Sportlers gewinnen möchten, ist dieses Buch eine klare Empfehlung. Es ist nicht nur eine spannende Biografie, sondern auch ein lehrreiches und inspirierendes Werk, das die Komplexität des menschlichen Lebens und der damit verbundenen Herausforderungen widerspiegelt.

Himmel, Hölle – und zurück ins Leben

8.4

Aufmachung

8.0/10

Umfang

8.5/10

Schreibstil

8.3/10

Thema

8.5/10

Aufbau

8.4/10

Lesbarkeit

8.4/10

Illustrationen

8.3/10

Umsetzung

8.4/10

Hat mir besonders gefallen

  • Jan Ullrich gibt offen Einblick in seine Höhen und Tiefen, ohne seine Fehler zu beschönigen.
  • Die Zusammenarbeit mit Journalist Dennis Sand sorgt für eine klare und gut lesbare Erzählung.
  • Die Kapitel über Ullrichs Jugend und frühe Karriere sind besonders informativ und interessant.
  • Ullrich spricht offen über seine Verstrickungen in das Doping, was das Buch umso authentischer macht.
  • Das Buch endet hoffnungsvoll und zeigt Ullrichs Kampf zurück in ein normales Leben.
Mediennerd
Mediennerd
Medienproduzent/Blogger, Katzenliebhaber und 1. FC Köln Fan im hohen Norden. Mit meiner Berufs- und Lebenserfahrung teste und vermarkte ich seit 2009 Produkte aller Art. Sie erhalten immer ein ehrliches Feedback.
DIESES KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Mediennerd.de unterstützt

Werbung

WERBUNG: Dieses Produkt und Produkte / Dienstleistungen und Vorstellungen auf Mediennerd.de wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt oder ich habe für die Erstellung eine Vergütung erhalten. (Ab 02/2025 nicht mehr) Die Bewertungen spiegeln trotzdem meine persönliche Meinung wider.

*Affiliate -Links

*AFFILIATE-LINKS: Dieser Beitrag und  Beiträge, Vorstellungen auf Mediennerd.de enthalten Affiliate-Links. Beim Kauf über einen dieser Links erhielt ich eine Provision. (Ab 02/2025 nicht mehr). Das beeinflusst meine Meinung nicht.

AKTUELLE GEWINNSPIELE